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PR Odyssee 4 Die Traumkapseln

PR Odyssee 4 Die Traumkapseln

Titel: PR Odyssee 4 Die Traumkapseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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war abgebrochen. Und an dem Ast flatterten zerfetzte Stoffbänder.
    Alles war, soweit man das durch die milchigen Flecken schon erkennen konnte, sehr detailreich ausgeführt. Und die Stoffbänder flatterten wirklich.
    »Shim, du wilde«, meinte ich. »Hat das nicht wehgetan?«
    Shim und Peikade lachten. »Darum geht’s doch gerade. Aber schlimm war es eigentlich nur direkt über dem Knochen.«
    »Ein nodronischer Felsenschrein«, sagte ich.
    »Der reinste Wahnsinn, nicht?«, entgegnete Shim.
    »Ja. Genau das wollte ich auch gerade sagen.«
    »Aber das Beste kommt noch. Leg mal dein Ohr an den Schädel. Na komm, Bully. Mach schon. Ist trocken. Ist doch Spray drauf.«
    Fran stach mir einen Zeigefinger zwischen die Rippen, aber wohlerzogen, wie ich bin, folgte ich der Einladung.
    »Na?«, fragte Shim.
    Ihr Schulterblatt war sehr warm an meinem Ohr. Und trocken. Ich hörte ein fernes, hohles Pfeifen. »Was ist das?«
    »Der Wind, der durch die Augenöffnungen streicht. Ist das nicht total krass?«
    »Total«, sagte ich. »Deine Eltern werden begeistert sein.«
    »Wenn wir je wieder zurückkommen«, sagte Shim und zuckte mit den Achseln. Durch die Stoffbahnen an dem Ast fuhr ein Windstoß.
    »Eigentlich ein guter Trick, Shim. Wirklich. Du kommst mit dieser Horrortätowierung nach Hause, und deine Eltern kommen gar nicht mehr auf die Idee, dich zu fragen, wie es eigentlich passieren konnte, dass ihre teure, reinrassige Katze eine Horde Bastarde geworfen hat.«
    Shim drehte sich um und zog den Träger ihres Hemdes wieder hoch.
    »Ein sehr geschicktes Ablenkungsmanöver«, fuhr ich fort. »Wie ich es für mich selbst nicht besser hätte ausdenken können.«
    »Heh«, sagte Shim. »Was ist hier eigentlich los?«
    »Die Rebellen von Koortane«, sagte Peikade feierlich, »bitten dich durch mich um einen Gefallen. Sie wollen
    die sechs Katzenjungen Schikagos gern behalten.«
    »Alle sechs?«, fragte Shim.
    »Zwei Männchen und vier Weibchen, ja. Dann stehen die Chancen gut, dass sie sich vermehren. Dann ließe sich die Trenighe-Plage auf biologischem Wege eindämmen.« Sie grinste schräg. »Und außerdem hätte ich dann auch immer ein Andenken an meine beste Freundin von jenseits der Zeit.«
    Über dem Filzdach hupte es. »Das ist Perry«, sagte ich. »Auf geht’s.«
    »Na gut.« Shim ging zum Katzenkorb und ließ die Kuppel hochfahren. »Dann machen wir das so. Hilfst du mir tragen?«
    Peikade und sie trugen den Korb nach draußen. Ich wollte hinter uns die Tür schließen, aber Peikade rief: »Nein, lass mal. Sie sollen schauen, wo sie zu Hause sein wollen.«
    Perry senkte den Gleiter auf eine kleine Freifläche zwischen den Zelten hinab. Die vordere Schleuse ging auf, die Treppe senkte sich herab. Pratton und Quart kamen heraus und halfen uns mit den Reisetaschen, nahmen auch Shim den Katzenkorb ab.
    Die beiden Teenager umarmten sich. Sie hatten Tränen in den Augen.
    »Vielleicht kommen wir ja noch mal vorbei, bevor uns diese Wissenschaftler nach Hause schießen«, sagte Shim schniefend.
    Peikade schniefte auch. »Erzähl keinen Quatsch.«
    Dann fingen sie beide zu weinen an. Ach, süßer Vogel Jugend.
    Fran und ich gingen in den Schwebebus. Perry hatte sich angeboten, uns zu fliegen. Wir suchten uns einen Doppelsitz.
    »Du hast mir in die Rippen gepikst«, sagte ich leise zu ihr.
    »Bitte?« Sie sah mich verständnislos an.
    »Vorhin. In die Rippen. Hier.« Ich zeigte auf die Stelle.
    Sie schlug die Beine übereinander. »Da war wohl der Wunsch der Vater des Gedankens«, entgegnete sie kühl.
    »Shimmis Rücken war ganz schön warm«, sagte ich. »Sehr warm sogar. Regelrecht heiß.«
    »Aha?« Sie besah sich die Fingernägel ihrer gespreizten Hand.
    »Vielleicht sollte ich nachher mal ihre Temperatur messen.« Ich lehnte mich zurück und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. »Was meinst du?«
    Sie trieb mir den Daumen in die Flanke.
    So alberten wir herum, um nicht an das denken zu müssen, was vor uns lag.
    Der Bus nahm Höhe auf und schwenkte Richtung Raumhafen herum. Oben am Himmel standen zahlreiche blasse, verwehende Eintauchringe. Einer war noch kleiner und greller. Unser Abholservice.
    Je näher wir dem Hafen kamen, desto stiller wurden wir. Nicht nur Fran und ich. Alle.
    Irgendwann holten wir Errek ein, der mit einer Eskorte über die Steppe preschte.
    Der Kleine Frachter erwartete uns schon. Er hieß AKISCH 011. »Ein recht nüchterner Name für ein Rebellenschiff«, sagte ich, als wir um ein Feuer

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