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PR Odyssee 4 Die Traumkapseln

PR Odyssee 4 Die Traumkapseln

Titel: PR Odyssee 4 Die Traumkapseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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fügte Shirkam hinzu: »Und ich fordere dich zum Duell.«
    Der hagere Glatzkopf lenkte seinen Famnir zu den versammelten Clansführern herum. »Ich, Shirkam Otmookmher, Bewahrer des Bewährten .«
    »Verklärer des Verklärten!«, rief eine kehlige Stimme dazwischen, und vereinzelt erhob sich Hohngelächter.
    »... erhebe Anspruch auf das Hüten der Grenzen!« »Errek sagt, die Politik des Bewahrens führt uns in einigen Jahrhunderten in den Untergang. Ich aber sage euch, Erreks Politik der Offensive, mit der er uns ein Fenster in die Zukunft zu öffnen verspricht, wird uns viel eher den Untergang bringen! Noch ehe die Winternacht recht vorbei ist, merkt euch meine Worte, werden Rebellen über Rebellen für Erreks unheilige Sache gestorben sein! Und der Frühlingsmorgen wird nicht mehr auf einhundertzweiundzwanzig Habitaten dämmern. Auch nicht auf einhunderteinundzwanzig. Auch nicht auf einhundertzwanzig. Darum Errek, fordere ich von dir das Hüten der Grenzen.«
    »Du machthungriger Niemand!«, ließ Errek sich hinreißen. »Ohne deine grausige Schwester wärst du nichts!«
    Shirkam nickte zur Menge und zeigte auf Errek, als wollte er sagen: Seht ihr? Hört ihr?
    »O nein, Vetter. Du kennst mich nicht. Nach Macht hungert es mich nicht. Hüter des Herdes und Fürst von Koortane magst du bleiben. Aber den Außenbereich hüten, das Schicksal unserer Karawane in Vaaligo bestimmen, das lasse ich dich nicht. Überlass mir das Hüten der Grenze.«
    »Niemals!«, rief Errek.
    »Besonnenheit!«, rief eine Clansführerin. »Ausgleich!
    Teilt euch das Amt!«
    »Ein schwerer Weg«, sagte Shirkam. »Aber vielleicht ein gangbarer.« Er schien von dem Vorschlag wenig überrascht zu sein. War der Einwurf verabredet worden? »Teilen wir uns das Hüten der Grenzen, Errek. Deine Kühnheit, meine Vorsicht.«
    Beifall. Vereinzelt.
    »Niemals!«, rief Errek. »Und niemals will ich Hüter des Herdes sein, während ein Verräter der Hüter der Grenzen ist!«
    Der Knall eines Schusses hätte keine tiefere Stille auslösen können.
    »Wir wollen kämpfen«, verkündete Errek in die Stille hinein. »In drei Tagen. Um alles.«
    Diese Erklärung löste einen Aufruhr aus, bei dem Blut fließen sollte. Zum Glück nur aus oberflächlichen Wunden.
    Bevor wir mit den wenigen Leuten, die zu Fuß waren, vor den Hornballen der Famnire flohen, sah ich mir Shirkams Gesicht an. Er hatte die Augen zugekniffen und den Mund zugekniffen und leicht gespitzt. Ich sah Entschlossenheit und Zorn in seinem Gesicht. Das Eingeständnis eines Verrats sah ich nicht.
    »Bist du des Wahnsinns?«, sagte Krenja. Erreks Djel war völlig überfüllt. Wer es hinein geschafft hatte, saß am Feuer. »Mag sein«, antwortete Errek. »Mag sein, dass mich der Wahnsinn geritten hat. Mein Vater ist tot. Meine Frau trägt das Kind eines anderen unter dem Herzen. Da kann einem schon vorübergehend der Verstand abhanden kommen.«
    »Wie sollen wir in Würde weiterleben, Errek? Willst du Shirkam schlagen? Ihn als Verräter verbannen? Und ihm unser gemeinsames Kind hinterher werfen? Es ist ein Kind der Liebe! Genau wie Wonjok ein Kind der Liebe war! Hast du das schon vergessen?«
    »Krenja«, sagte Errek.
    »Es mag sein, dass du das nicht hören willst, Errek! Aber ich liebe Shirkam! Ich will mit dir zusammenleben, ja! Und ich will ihn auch verlassen, ja! Aber ich will auch, dass sein und mein Kind in Frieden leben kann! Bei uns und bei ihm! Denn dieses Kind kann genau wie sein Halbbruder am allerwenigsten etwas für das, was mit uns dreien geschehen ist!«
    »Krenja«, sagte Errek.
    »Ich rede jetzt!«, rief sie.
    Alle waren still.
    »Ich ... ich hab vergessen, was ich sagen wollte.« Krenja brach in Tränen aus.
    Fran drückte meine Hand und quetschte sich zu Krenja durch, nahm sie in den Arm. »Du hast von Würde gesprochen«, sagte sie ruhig. »Und von Liebe.«
    »Wie kannst du nur, Errek«, sagte Krenja und wischte sich mit dem Handballen durchs Gesicht. »Wie kannst du nur sagen, dass er ein Verräter ist. Ihr Kiefer bebte.«
    Errek schien ganz ruhig zu sein. Er sprach zu ihr wie mit einem Kind. »Aber er ist ein Verräter.«
    »Du kennst ihn nicht. Er hat sich rührend um Wonjok gekümmert.« Sie holte tief Luft. Sie sah Errek an. Ich ahnte, was jetzt kam. Und ich wollte es nicht hören.
    »Besser, als du dich je um ihn gekümmert hast, Errek.«
    Ja. Genau das.
    Errek schien es wegzustecken wie nichts. »Shirkam ist ein kühler Kopf. Er hatte seinen Rivalen aus dem Weg geräumt.

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