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PR Odyssee 4 Die Traumkapseln

PR Odyssee 4 Die Traumkapseln

Titel: PR Odyssee 4 Die Traumkapseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Warum sollte er jetzt nicht einem armen Halbwaisen den Vater ersetzen?«
    »Du denkst, er hat das alles geheuchelt? Den Trost, das Mitgefühl? Die Liebe? Die Fürsorge für Wonjok? Bei allen neunundneunzig Toongher, wie böse denkst du denn? Du zerstörst, Errek. Alles zerstörst du.«
    »Ein Rebell zu sein, heißt zerstören zu können. Nur wer zerstören kann, schafft Platz für Neues.«
    »Mir graust, wenn ich dich so höre.« Sie stand auf. »Ich verlasse dich, Errek. Du siehst mich nie mehr wieder.« Sie ging aus dem Zelt. Die Leute machten ihr Platz. Fran folgte ihr.
    »Krenja«, sagte Errek. Aber da war sie schon weg.
    Er rieb sich das Gesicht. Dann sah er sich im Zelt um. »Bitte geht.« Seine Stimme war tonlos, leblos.
    Wir standen auf, schoben uns mit den Leuten in den kleinen Gang. Niemand sprach.
    »Galrev, Perry, Bull? Könnt ihr bleiben, bitte? Ich brauche euren Rat.«
    »Fällt dir reichlich spät ein, Junge«, sagte der alte Krieger. »Aber immerhin.«
    Leer kam mir das Innerste des Djels vor, als wir nur noch zu viert auf den Filzen und Teppichen saßen, um das niedrige Feuer herum. Die beiden Säulen, der Dachkranz, die Dachstreben waren kunstvoll bemalt. Stilisierte Beerenranken auf rotem Grund.
    »Hat Krenja die gemalt?«
    Errek nickte. »Die oben ja. Die unten hat Peikade gemalt, als sie klein war.«
    Richtig, ich konnte ungefähr auf Brusthöhe eine imaginäre Linie ausmachen, über der die Blätter feiner ausgeführt waren. »Kann sich sehen lassen«, sagte ich.
    »Einige der Teppiche habe ich gemacht. Den, den und den.« Er zeigte auf drei Wandteppiche, die über den schmalen Betten hingen.
    Galrev brummte. »Das mit dem Zerstören war ungefähr das Blödeste, was du sagen konntest, Junge. Da hätte ich mir von meinen Frauen aber etwas eingefangen für.«
    »Ich weiß. Aber ich will entweder verlieren - oder endlich Ruhe vor diesem Kerl.«
    »Nun«, sagte ich, »vielleicht bekommst du ja auch beides serviert. Die Niederlage und deine Ruhe. Ohne Fürstentitel. Ohne Amt. Ohne Familie. Das erinnert mich an die Geschichte vom Gordischen Knoten, wo der Held dieses ungeheuer schlimm verknotete Seil vor sich hat, das nach der Weissagung Gordios’ nur der künftige Herrscher wird lösen können, und sich sagt: Pfeif darauf, ihn aufzupfriemeln. Ich werd das auf meine Art machen. Und dann schlägt er ihn mit dem Schwert entzwei.«
    »Und?«, fragte Errek.
    Ich zuckte mit den Achseln. »Wird damit Beherrscher eines sehr, sehr großen Landes.«
    »Ich verstehe nicht.«
    Das wunderte mich nicht. Ich verstand es ja auch nicht. Es kam mir nur richtig vor.
    »Denk dir das Seil als alles, was du liebst«, half Perry mir aus. »Als alles, zu dessen Schutz du die Herrschaft erringen möchtest.«
    »Ja, genau«, sagte ich.
    Errek rieb sich wieder das Gesicht. Dann sah er uns der Reihe nach an. »Vielleicht hat Shirkam Recht. Vielleicht wäre ich ein schlechter Hüter der Grenzen. Nicht, weil meine Strategie schlecht wäre, sondern weil ich mich nicht im Zaum halten kann.«
    »Dann fang an, es zu lernen, Junge«, knarzte Galrev. »Und denk an die Geschichte von Tarak ohne Nas.«
    »Tarak ohne Nas?«, fragte ich.
    »Der große Tarak war als Kind schon groß«, sagte Errek. »Aber er gab zu viel auf seine Kraft. Er tyrannisierte die anderen. Und als er einmal gegen einen
    viel, viel kleineren Jungen kämpfte ...«
    »Mit dem er schwer verfeindet war«, warf Galrev ein.
    ». da biss der Kleine ihm die Nase ab und gewann den Kampf.«
    »Und später wurden wir die besten Freunde.« Galrevs Grinsen spaltete seinen Bart. Er ließ seine Eisenzähne aufeinander klacken.
    »Und du, Roter Bulle?«, sagte er. »Wie bist du zu deiner Narbe gekommen?«
    Ich ächzte im Stillen. Noch nie war ich so oft nach meinen Gesichtsnarben gefragt worden wie hier bei den Rebellen von Nodro. Üblicherweise nahm meine Umgebung sie gar nicht mehr wahr.
    »Ach, das ist eine andere Geschichte«, sagte ich, »und die soll an einem anderen Feuer erzählt werden.«
    »Er war Risikopilot«, sagte Perry. »Ein sehr risikofreudiger Risikopilot. Und als er seinen zweiten sehr, sehr teuren Prototyp in einen Haufen Schrott verwandelte, da ist er beim Aussteigen vom Schleudersitz in die nicht richtig abgesprengte Kanzel geschossen worden .«
    »He, das mit dem sehr risikofreudig nimmst du zurück«, protestierte ich. »Ich habe nicht mal eine Verwarnung gekriegt.«
    »Ja, aber du wärst fast nicht zum Mondprogramm zugelassen worden.«
    »Pfff«, machte

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