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PR Odyssee 4 Die Traumkapseln

PR Odyssee 4 Die Traumkapseln

Titel: PR Odyssee 4 Die Traumkapseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ich!« Cokroide schlägt sich auf die Brust. »Wir sind hart arbeitende Männer. Sind wir das oder nicht?«
    Ja, Herr, will Taakhe schon sagen. Aber diese Verbrüderung ist gefährlich. Gefährlicher vielleicht als ein Widerspruch.
    »Sind wir das oder nicht, Mann Taakhe?«
    »Nein, Herr«, sagt er. »Sind wir nicht. Ich sitze die meiste Zeit über nur im Hangar herum und vertreibe
    mir die Zeit mit meinem Poliertuch. Du dagegen ...«
    »Ich dagegen sitze hier auf der Terrasse herum und vertreibe mir die Zeit mit dir.« Cokroide lacht kalt. Er springt aus dem Liegestuhl, tritt ans Geländer. »Komm her. Sieh dir diesen Himmel an.«
    Taakhe stellt sich an den Rand, beide Hände auf dem Geländer. Die Mütze liegt immer noch hinter ihm auf dem Stuhl. Der Himmel ist tief heute. Glasklar die Luft, die Wolken hoch aufgetürmt wie ferne Gebirge.
    »Man denkt, man könne glatt bis ins Weltall schauen, stimmt’s? Kann man aber nicht«, sagt Cokroide. »Wir sehen nichts. Rings um das Tazmai-System ordnet sich der Schwarm. Strukturerschütterungen pflanzen sich fort. Nicht so heftig wie früher, weil der schwere Transitionsverkehr längst vorbei ist. Was jetzt noch geschieht, ist lediglich Feinschliff.«
    Cokroide sieht ihn an. Sein Gesicht ist breit und flächig und von alten Narben übersät. Seine Augen sind kalt, obwohl sie rot sind. Kalt wie Edelsteine. Und soll ich dir ein Geheimnis verraten?
    »N-nein, Herr. Ehrlich gesagt .«
    Cokroide legt ihm eine seiner Pranken auf die Schulter. Das schwere eiserne Armband, das sein Handgelenk schützt, drückt schmerzhaft auf Taakhes Schulterblatt.
    »Das Empire bereitet hier im Sektor Tazmai den größten Militärschlag der jüngeren Geschichte Vaaligos vor. Wir wollen sämtliche wichtigen Steuerwelten des Vaaligischen Schwarms im Handstreich unter unsere Kontrolle bringen. Du schluckst, aber das ist vor allem eine Frage der Koordination. Darum kümmern wir uns hier in der Gesandtschaft in Mantagir, ich und mein Stab. Wir werden demnächst Nodro so wie einige weitere wichtige Welten per Transition hierher in den Sektor Tazmai versetzen lassen. Und dann werden wir von
    Nodro aus den Vaaligischen Schwarm kommandieren. Und mit ihm hinausziehen ins Universum.«
    Cokroide nimmt die schwere Hand wieder weg. Der Schmerz bleibt noch. »Die Steuerwelten Balance A und Balance B haben wir schon mehr oder weniger unter Kontrolle. Sicher, diese Wissenschaftler von Cor’morian sind noch ein gewisser Unsicherheitsfaktor. Über welche Machtmittel sie wirklich verfügen ...«
    Cokroide hebt die Hände, lässt sie aufs Geländer fallen. »Ich persönlich glaube ja, dass sie gar nichts in der Hand haben. Auf die Vernichtung des Ordensturms haben sie jedenfalls - was?«
    Taakhe hat aufgekeucht. »Nichts, Herr.« Er hüstelt. »Nur verschluckt. Verzeih, Herr.«
    Vernichtung des Ordensturms? In den Medien war von einem tragischen Unfall die Rede, von Experimenten mit wer weiß wie vielen Dimensionen!
    »Ich bin nur ein Pilot, Herr! Ein einfacher Tasho! Ich sollte solche Geheimnisse nicht wissen.«
    »Da hast du Recht, Mann Taakhe. Da hast du Recht.«
    Schweigend stehen sie da. Ein Brausen scheint aus den Tiefen der Stadt zu kommen, aber es ist wohl nur das Blut in Taakhes Ohren.
    »Eigentlich steht diesem demütigen Diener der Zwillingsgötzen hier«, sagt Cokroide nach einer Weile, »der größte Moment seines Lebens bevor. Wenn wir den Schmiegschirm erst aktiviert haben, dann gibt es zum Vaaligischen Schwarm keinen Zugang mehr. Dann wird sich das Empire nehmen, was ihm längst zusteht. Das Universum!«
    Cokroide zeigt mit großer Geste in den Himmel hinauf, und Taakhe kann nicht anders, als nach oben zu sehen.
    »Dann zieht der Schwarm aus, spätestens in einigen Wochen. Aber die Frage, die eine große Frage ist: Werde ich, Axx Cokroide, dann noch dabei sein? Wo ich nicht einmal diese terroristische Rhodan-Bande auszuräuchern vermag? Wo ich nicht einmal dieses Miststück von Stellvertreterin auftreiben kann?«
    Cokroide beugt sich über das Geländer, starrt nach unten in die Häuserschluchten. »Es gibt Stunden, Mann Taakhe, da sehe ich, der mächtigste aller Nodronen, nur Düsternis und Verzweiflung. Da tut sich vor mir ein Abgrund auf.«
    Cokroide zeigt in die Häuserschluchten hinunter, und Taakhe kann nicht anders, als nach unten zu sehen.
    »Und dann schaue ich in den Abgrund, und der Abgrund schaut in mich, und er ruft: Spring! Spring! Hörst du den Abgrund rufen, Mann Taakhe?« Cokroide

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