PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit
Gebäuden herum. Auch auf den Straßen herrschte starker Verkehr. Im Hintergrund sah Rhodan den Ozean. Auf der anderen Seite, für ihn unsichtbar, lagen der Dschungel und das Hochgebirge, die die Hauptstadt von Greendor umschlossen. Es schien, als sei Zentral-City von Fesseln umgeben. Und doch breitete sich diese Stadt immer weiter aus.
Ringsum dröhnten ununterbrochen die Flammenwerfer, zischten pausenlos die Säurespritzen. Meter um Meter rangen die Plophoser dem Urwald an Boden ab.
Rhodan preßte beide Hände gegen die kühlen Scheiben. Er fühlte sich seltsam eingeengt. Vielleicht beruhte das auf der Wirkung von Hondros Gift. Er glaubte, sein Blut in den Fingerspitzen pulsieren zu fühlen. Jedesmal, wenn das Herz schlug, pumpte es das tödliche Gift durch die Adern seines Körpers.
Im Hintergrund hörte er noch immer Noirs Stimme, der Atlan seine Pläne erläuterte. Rhodan kämpfte gegen die Depression an. Sie lebten nur noch auf Abruf. Und Iratio Hondro war der Mann, der das entscheidende Wort sprechen konnte, wann immer er wollte. Rhodan spürte die Last von über dreihundert anstrengenden Jahren.
Alles in diesem Universum ging einmal zu Ende. Auch das Leben eines Unsterblichen.
19
Melbar Kasom erwachte von einem seltsamen Geräusch, das wie fernes Gewehrfeuer klang. Er fragte sich, wie es überhaupt möglich war, daß er innerhalb dieses schwankenden Baumes, der mit unglaublicher Geschwindigkeit durch den Dschungel stampfte, eingeschlafen war. Vielleicht lag es an der Säure, die die Pflanze versprüht hatte, die vor ihm in dieser Aushöhlung des Riesenbaumes gelebt hatte. Kasom hatte das Gewächs nach kurzem, aber heftigem Kampf getötet.
Er schüttelte sich, um einen klaren Kopf zu bekommen. Durch die Öffnung in ihrem Stamm drang beißender Qualm.
Kasom fuhr hoch. Seine Erinnerung kehrte vollständig zurück. Es fiel ihm ein, daß die Plophoser den Baum in Brand geschossen hatten, bevor diesem die Flucht gelungen war.
Das vermeintliche Gewehrgeknatter war nichts anderes als das Prasseln der Flammen. Ächzend kam Kasom auf die Beine und arbeitete sich bis zu dem Loch vor, durch das er hereingekommen war.
Rings um die Drenhol schienen noch andere Pflanzen zu brennen, denn es wurde zunehmend heißer. Der Rauch war so dicht, daß Kasom kaum Einzelheiten erkennen konnte.
Hustend zog er sich von dem Eingang der Baumhöhle zurück. Die Drenhol war offensichtlich bereits soweit abgebrannt, daß sie nicht weiter vorankam. Wahrscheinlich hatten längst alle mit ihr in Symbiose lebenden Pflanzen ihre sonst so sicheren Plätze verlassen. Nur er, Kasom, hockte noch innerhalb des Stammes und schwebte in Gefahr, bei lebendigem Leibe geröstet zu werden.
Der Ertruser war kein Mann, der im Augenblick drohender Gefahr die Nerven verlor. Ruhig begann er seine Lage zu überprüfen. Er zweifelte nicht daran, daß die weitverzweigten Wurzeln des Baumes in Flammen standen. Das bedeutete, daß sich rings um die Drenhol ein brennender Kranz zog, der nur schwer zu überwinden sein würde. Innerhalb des Stammes schien im Augenblick noch der sicherste Platz zu sein. Das konnte sich allerdings rasch ändern. Kasom mußte damit rechnen, daß die Flammen durch die Öffnung hereinschlugen. Außerdem konnte es geschehen, daß der Stamm einfach in sich zusammenrutschte und Kasom unter sich begrub.
Wie er seine Aussichten auch betrachtete, besonders erfreulich sah es nicht für ihn aus. Der Baum knackte und ächzte. Die Peitschenäste, die noch nicht dem Brand zum Opfer gefallen waren, trommelten gegen den ausgehöhlten Stamm. Die Drenhol befand sich in Agonie.
Die Luft innerhalb der Höhle wurde schlechter. Mit tränenden Augen drang Kasom abermals bis zur Öffnung vor. Unbeschreiblicher Lärm drang an sein Gehör. Der gesamte Dschungel schien in Aufruhr zu sein. Mit Mißbehagen dachte Kasom daran, daß ihn der schwerverletzte Baum wahrscheinlich tief in den Wald geschleppt hatte.
Der Rauch stach ihm in die Lungen. Er packte mit beiden Händen den Rand des Spaltes und zog sich hoch. Glühende Hitze schlug ihm entgegen. Widerlicher Gestank verpestete die schon unter normalen Umständen übelriechende Luft des Dschungels.
Kasom hing quer im Eingang der Baumhöhle, als der Stamm unter ihm nachgab. Er war unterhalb der Wurzeln bereits so weit abgebrannt, daß Kasoms Körpergewicht genügte, um ihn endgültig zum Einsturz zu bringen.
Kasom spürte, wie sich der Überrest der einst riesigen Drenhol zur Seite neigte. Er kniff die
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