PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit
Gegeninjektion erhalten hatte und nun unter Qualen sterben mußte, wenn nichts geschah.
»Dies ist eine Art Anschauungsunterricht«, erklärte Teltak ironisch. »Hier sehen Sie, wie es Ihnen ergehen wird, wenn Sie es wagen, sich den Plänen des Obmanns zu widersetzen.«
Bully schnaufte heftig. »Wenn Sie denken, daß wir vor Ihnen auf dem Boden kriechen, täuschen Sie sich.«
»Ich werde Sie gelegentlich an diese Worte erinnern«, versprach der Vormann kalt.
Dem Todgeweihten war es inzwischen gelungen, sich aufzurichten. Es schien, als sammelte sein vergifteter Körper die letzten Energien, um sich noch einmal gegen das sichere Ende aufzubäumen. Unwillkürlich wich Teltak einen Schritt zurück.
Die beiden Wächter stießen sich von der Tür ab und beobachteten den Sterbenden.
»Teltak«, sagte dieser merkwürdig ruhig. »Ich weiß, daß auch Sie in regelmäßigen Abständen Gegengift benötigen.«
»Na, und?« höhnte der Vormann. »Mich wird man nie in Ihre Lage bringen.«
»Eines Tages werden Sie Hondro unbequem werden, Teltak«, prophezeite der ehemalige Leibwächter. »Für solche Fälle hat der Obmann einen Spezialisten. Sie kennen ihn. Er heißt Jiggers. Wir nennen ihn Al. Der Giftzwerg preßt Sie aus wie eine Zitrone. Er holt...« , das Gesicht des Mannes verfärbte sich. Rhodan wollte zu ihm, um ihn zu stützen. doch Teltak hielt ihn mit der ausgestreckten Hand zurück.
»Er holt alles aus Ihnen heraus«, brachte der Vergiftete mühsam hervor.
»Ich weiß, daß Sie genauso sterben werden wie ich, Tel...« Er konnte den Namen nicht mehr vollenden. Sein Gesicht verzerrte sich. Seine Hände wurden zu Krallen, die zuckend nach Halt griffen.
Dann fiel er langsam zur Seite. Als er auf dem Boden aufschlug, war er bereits tot. Die beiden Wächter bewegten sich unruhig. Teltak wurde plötzlich unsicher.
»Schafft ihn weg!« schrie er.
Die roten V's auf den Uniformjacken der Leibwächter leuchteten im Licht der Deckenlampe wie blutige Narben, als sie den Toten aufhoben.
»Sie kommen jetzt in andere Räume«, sagte Teltak zu den Gefangenen. »Folgen Sie uns.«
»Einen Augenblick«, sagte Rhodan ruhig.
Teltak fuhr herum. Man sah ihm an, daß er mit Schwierigkeiten rechnete. Man sah aber auch, daß er nur darauf wartete.
»Sicher wollen Sie erfahren, was wir von diesem Schauspiel gehalten haben?« erkundigte sich Rhodan. »Es war unmenschlich, Teltak. Deshalb wird ein Mensch nichts als Abscheu vor einer solchen Szene und ihren Initiatoren empfinden.«
Teltaks Backenmuskeln traten hervor. Die Hände der Wächter schlossen sich über den Waffen. Teltak schaute Rhodan an, aber dem durchdringenden Blick des Terraners konnte er nicht lange standhalten. Atlan, Bully und Noir kletterten betont langsam aus ihren Betten. Keiner machte eine verdächtige Bewegung.
Teltak spürte, daß sich ihm keine Gelegenheit bieten würde, gegen die Gefangenen vorzugehen. Er wußte nicht genau, welche Pläne der Obmann mit diesen Männern hatte. Es war deshalb gefährlich, wenn er sich zu einer unbedachten Handlung hinreißen ließ. Hondro hatte für unzuverlässige Mitarbeiter kein Verständnis.
»Los!« knurrte der Vormann barsch. »Nehmen Sie Ihre Sachen und verlassen Sie diesen Raum!«
Flankiert von zwei weiteren Wächtern, die vor der Tür gewartet hatten, folgten sie Trat Teltak zum Lift. Rhodan hatte allmählich den Eindruck, daß die Plophoser selbst nicht wußten, was mit den Gefangenen geschehen sollte. Hondro schien keinen Vertrauten zu haben, mit dem er alle Pläne besprach. Immer wieder war bei seinen Vertretern Unsicherheit zu bemerken.
Rhodan dachte daran, daß sie in ungefähr zwanzig Tagen das Gegengift erhalten mußten. War dadurch nicht jeder Gedanke an eine nochmalige Flucht ausgeschlossen? Atlan hatte alle kühnen Pläne Bullys abgelehnt. Der Arkonide stand auf dem Standpunkt, daß eine Flucht erst dann sinnvoll war, wenn es ihnen gelang, in den Besitz des Gegenmittels zu kommen. Rhodan erinnerte sich an Melbar Kasom. Der Ertruser, der als einziger den Plophosern entkommen war, hatte allem Anschein nach den Tod gefunden. Die Soldaten hatten ihn nicht fangen können. Kasom war im mörderischen Dschungel von Greendor verschollen. Hondro und seine Helfer hatten klar zum Ausdruck gebracht, daß sie nicht daran glaubten, daß der USO-Spezialist noch am Leben sei.
Rhodan, den man nach der mißlungenen Flucht zuerst wieder festgenommen hatte, glaubte aus Atlans Berichten entnehmen zu können, daß Kasom in
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