Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit

PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit

Titel: PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
Vom Netzwerk:
war unmöglich, inmitten dieser grünen Hölle einzelne Geräusche zu unterscheiden. Kasom bemühte sich um Bully, der soeben zu sich gekommen war. Sekunden später stand der zähe Terraner wieder auf den Beinen. Zornig blickte er zu seinem Bezwinger hinüber.
    »Schicken Sie den Baum weg, André«, sagte Atlan.
    Noir schüttelte schweigend den Kopf. »Ich habe ihn fest«, sagte er betont. »Verstehen Sie, Admiral: Dieser Baum wird jetzt von mir beherrscht und wird uns nichts tun.«
    Bully schaute ihn entgeistert an, als habe er einen Wahnsinnigen vor sich. »Sind Sie übergeschnappt?« erkundigte er sich.
    Noir lächelte. Er wußte, daß man Bullys Äußerungen nicht tragisch nehmen durfte. Unter diesen Umständen ganz und gar nicht.
    »Keineswegs«, sagte er. »Der Baum wird vielleicht meinen Befehlen nachkommen.«
    Atlan beobachtete mißtrauisch die regungslose Drenhol. Noir mochte recht haben, aber ein gewisses Unbehagen blieb gegenüber dem Riesen doch bestehen.
    »Was haben Sie vor, André?« fragte er gespannt.
    Der Mutant machte eine weit ausholende Geste. »Hier sind wir ständig gefährdet«, sagte er. »Wir müssen damit rechnen, daß ich andere Pflanzen, die weitaus primitiver als diese Bäume sind, nicht parapsychologisch beeinflussen kann. Das bedeutet, daß wir uns absichern müssen.«
    Atlan ahnte, daß der Hypno bereits gewisse Vorstellungen über ihr weiteres Vorgehen hatte, aber noch nicht darüber sprechen wollte. Der Arkonide hielt es jedoch für besser, wenn er über die Pläne seiner Begleiter informiert war. Die Erfahrung, die er auf unzähligen fremden Welten gesammelt hatte, ließ ihn die Dinge aus einem anderen Blickwinkel sehen als diese Männer. Trotzdem wollte er Noir nicht drängen, denn er wußte, daß dies den Mutanten erheblich stören würde.
    Doch da sprach Noir von selbst. »Ich glaube, daß es zwischen diesen Bäumen eine Verständigungsmöglichkeit gibt«, sagte er.
    In Atlans hagerem Gesicht war nichts von der Überraschung zu sehen, die Noirs Bemerkung in ihm hervorgerufen hatte. Wie kein zweiter, vermochte sich der Unsterbliche zu beherrschen. »Erklären Sie das«, sagte er.
    Einen Augenblick sah Noir etwas hilflos aus - und da sah Atlan die Grenzen, die zwischen ihm und diesem Mutanten standen. Nie würde er ganz die Psi-Fähigkeit eines Mutanten begreifen können. Und für Noir schien es ungemein schwierig, seine Fähigkeit zu erläutern. Es erging ihm wie einem Farbenblinden, der einem Menschen mit normalen Augen niemals erklären kann, wie er die Farben sieht.
    »Es ist eine Art der Verständigung auf Psi-Basis«, sagte Noir betont.
    »Unglaubhaft«, bemerkte Atlan knapp. »Sie denken doch nicht, daß diese Pflanzen mutiert sind?«
    »Oh, doch«, erwiderte Noir rasch. »Ihre Fähigkeiten der Fortbewegung sind ebenso die Folge einer sprunghaften Mutation wie ihre Peitschenäste.« «
    »Dabei handelt es sich um äußerliche Veränderungen«, gab Bully zu bedenken.
    »Ich schätze, daß diese Bäume die Fähigkeit einer Verständigung miteinander schon besaßen, als ihre Wurzeln noch fest mit dem Erdreich verwachsen waren. Sie können sich ihren Artgenossen verständlich machen, das steht fest.«
    Wenn Atlan über den dämmrigen Weg zu der bewegungslosen Pflanze hinübersah, erschien ihm Noirs Behauptung als reiner Unsinn, aber der Hypno war kein Mann, der aus einem bloßen Verdacht heraus etwas behauptete. Noir schien gerade diese Verständigungsmöglichkeit der Drenhols untereinander zu seinen Zwecken ausnutzen zu wollen.
    »Nehmen wir an, daß Sie recht haben«, sagte Atlan ruhig. »Was haben Sie mit Ihrem Opfer vor?«
    Noir grinste jetzt.
    »Das Pflänzchen wird zu unserem Dolmetscher ernannt«, antwortete er. »Es wird uns helfen, mit seinen Artgenossen in einer zwar umständlichen, aber doch gut funktionierenden Verbindung zu bleiben. Vor allem werden wir dadurch alle Angriffe dieser Bäume verhindern können.«
    »Das ist aber noch nicht alles«, vermutete Atlan.
    »Keineswegs. Wir haben jetzt eine Transportmöglichkeit und ein relativ sicheres Versteck, wo uns die Plophoser nicht so schnell aufstöbern werden.«
    Obwohl Noir noch nicht gesagt hatte, wohin er sie führen wollte, begann Atlan zu ahnen, was dieser Mann für einen Plan ausgedacht hatte. Als hätte Noir seine Gedanken erraten, deutete er auf die Drenhol und sagte gelassen: »Der Baum wird uns aufnehmen.«
    Sofort begann Bully zu protestieren. Sein Körper zeigte noch Spuren des blitzartigen Angriffs.

Weitere Kostenlose Bücher