PR Plophos 02 - Soldaten für Kahalo
Transportweise die Oberschicht benutzte, das hatten Rhodan und seine Gefährten vor kurzem gesehen.
Perk versicherte schließlich, man werde auf Kahalo alles tun, um die sechs Fremden in technischer Hinsicht zu unterstützen. Von Waffen sprach er kein einziges Mal. Er werde, sagte er, mit den Kämpfern ständig in Kontakt bleiben, wo immer auf Kahalo sie sich auch befinden mochten. Alles, wonach sie verlangten, würde ihnen unverzüglich zugestellt werden.
Rhodan verzichtete darauf, Fragen zu stellen. Er fühlte sich müde und zerschlagen. Morgen war auch noch ein Tag. Zuerst brauchte er ein paar Stunden Ruhe. Er hatte vor, Perk um ein paar leistungsfähige Gleitfahrzeuge und ein kleines Raumschiff zu bitten. Besonders das letztere würde ihnen gute Dienste leisten, wenn sie darangingen, die Flooths vom Nachschub abzuschneiden. Und vielleicht gab Perk ihm ein Fahrzeug, das auch größere Fahrten unternehmen konnte - zum Beispiel einen Linearflug nach Terra. Der Gedanke an Flucht war während der vergangenen Stunden in Rhodans Überlegungen immer mehr in den Hintergrund getreten. Er war in der Tat bereit, den Bigheads zu helfen, wenn auch nicht ausschließlich aus uneigennützigen Absichten. Sobald die Arbeit jedoch getan war - oder auch vorher, wenn sich die Aufgabe als unlösbar erwies -, wollte er Kahalo verlassen und nach Hause zurückkehren, gleichgültig, welche Pläne die Bigheads hatten. Perk erkannte, daß seine Gäste erschöpft waren. Er beendete die Instruktion. Jeder der sechs Menschen bekam einen eigenen Raum angewiesen. Von unsichtbaren Händen waren inzwischen Liegen aufgestellt worden, die terranischen Körpermaßen entsprachen. Selbst für Melbar Kasom gab es ein Gestell, und es hielt sogar das mächtige Gewicht des Ertrusers mühelos aus. Die Räume waren klein und fensterlos. Sie besaßen keinerlei andere Einrichtungsstücke außer den Liegen. Übertriebene Gastfreundlichkeit konnte man den Bigheads nicht vorwerfen.
Unter den sechs Erschöpften war jedoch keiner, der sich darüber Gedanken gemacht hätte. Sie ließen sich in die weichen Polster fallen und schliefen.
Die grelle Lichtflut eines blauweißen Blitzes riß Rhodan in die Höhe. Geblendet versuchte er aufzustehen, nur um festzustellen, daß er die Gewalt über seinen Körper verloren hatte. Er schien zu schweben. Der Raum, in dem er eingeschlafen war, war verschwunden.
Statt dessen lag vor ihm eine weite, sonnenbeschienene Ebene. Er schien darüber hinwegzufliegen. Er konnte das Gras unter sich im Wind schwanken sehen. Am Horizont erhob sich eine Reihe eigenartiger Gebäude. Rhodan konnte seine Geschwindigkeit daran abschätzen, wie rasch sie in die Höhe wuchsen. Wenigstens glaubte er das. Nach kurzer Zeit bemerkte er, daß er die Größe der Gebäude unterschätzt hatte. Wenigstens fünfhundert Meter hoch ragten sie in die Luft, gewaltige, glattwandige Pyramiden aus einem rötlichen Material, das in der Sonne schimmerte.
Rhodan bewegte sich nun nicht mehr vorwärts, sondern in die Höhe. Er erhob sich weit über die Spitzen der Pyramiden, bis er sehen konnte, daß sie an den Eckpunkten eines regelmäßigen Sechsecks inmitten eines weißschimmernden Kreises standen,
der nach Rhodans Schätzung etwa zwei Kilometer durchmaß. Staunend nahm er das Bild in sich auf. Eine Stimme schien zu ihm zu sprechen.
»Hör zu, Fremder! Du allein wirst erfahren, was es mit dem Großen Kahal auf sich hat. Dies ist der Mittelpunkt der Welt. Von hier gehen die gewaltigen Kräfte aus, die Kahalo regieren. Die Götter herrschten hier - vor unendlich langer Zeit. Es gibt nichts älteres auf der Welt als das Große Kahal.«
Die Stimme schwieg und gab Rhodan Zeit, eine in allen Farben schillernde Lichtwand zu beobachten, die plötzlich zwischen den Pyramiden aufleuchtete. Wie ein Teppich breitete sie sich über den Kreis, zog sich zum Zentrum hin zusammen und verschwand in einem flammenden Blitz.
»Keiner, der nicht auserwählt ist«, fuhr die Stimme fort, »darf den Rand des Kreises überschreiten. Mit dem Licht zusammen wird er vernichtet. Geheimnisvolle Kräfte haben hier ihren Sitz.«
Die Lichtwand flackerte ein zweites Mal auf. Rhodan schauderte beim Anblick der ungeheuren Energien, die dort unten ein elegantes, schwerefreies Leuchtspiel aufführten.
»Die Kahals haben das Stadium überschritten, in dem sie Gewalt mit Gewalt beantworten könnten. Jedes Volk läßt eines Tages den Zustand animalischer Denkweise endgültig hinter sich zurück, wenn
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