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PR Plophos 02 - Soldaten für Kahalo

PR Plophos 02 - Soldaten für Kahalo

Titel: PR Plophos 02 - Soldaten für Kahalo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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Vergleichsmöglichkeit. Nur daß sie riesengroß sein mußten, ließ sich leicht erkennen.
    Einen etwas genaueren Anhaltspunkt lieferten die Gebilde, die hinter den Raumschiffen her schwebten. Die Gerüstschiffe bewegten sich nahezu in gleicher Höhe. Wie Kinderdrachen ihren Papierschwanz, so zog jedes von ihnen eine lange Kette von Dingen hinter sich her, die im gelben Schein der Sonne Orbon, wie die Kahals ihr Muttergestirn nannten, matt glänzten. Atlan verstellte das Bild. Die Gerüstschiffe verschwanden nach links, und Landungsboote tauchten auf, lange Ketten von Landungsbooten, fünfzig hinter jedem Raumschiff.
    »Sie haben sie während des Fluges zusammengebaut«, sagte Atlan leise. »Während der Beschleunigungsperiode waren die Einzelteile fest mit den Schiffen verbunden. Danach nahmen sie sie ab und setzten sie zu Booten zusammen.« Er drehte abermals an der Vergrößerung. Zwei Landungsboote wichen zur Seite, eines nach links, das andere nach rechts. Ein matter, gerader Strich wurde zwischen ihnen sichtbar. »Sie ziehen sie an Kabeln hinter sich her! Natürlich, bei der Schwerelosigkeit im Raum ist das ungefährlich. Und bevor die Bremsphase beginnt, sind die Boote bemannt, legen ah und machen sich auf den eigenen Weg.«
    Bully nickte nachdenklich.
    »Wenn das so ist«, sagte er, »dann wollen wir ihnen einen großen Strich durch die Rechnung machen.«
    Er hielt den Atem an, als die Wand sich plötzlich öffnete. Eine Sekunde lang glaubte er zu spüren, wie die Kälte des Weltraums hereinstürmte, wie das Blut im Vakuum zu kochen begann und die Gefäße sich aufblähten.
    Aber nichts von alledem geschah wirklich. Es blieb alles so, wie es war, nur daß eben ein Teil der Wand fehlte. Bully schaute noch einmal zu Atlan, dann schwang er sich hinaus. Er hielt sich an der Kante des Ausstiegs fest, verschaffte sich einen sicheren Stand und stieß sich ab. Einen Augenblick lang hatte er das Gefühl, er hinge an einem Gummiband, das ihn wieder zurückzerren wollte. Er glaubte sogar, ein Geräusch zu hören, als das Band zerriß. Auf jeden Fall war er plötzlich frei, und sein Impuls trieb ihn langsam auf das Landungsboot zu, das etwa hundert Meter vor ihm im Raum schwebte. Es war das letzte in einer der zehn Ketten, und die Kette war die am weitesten links liegende, wenn man in Flugrichtung sah.
    Er machte sich wenig Gedanken über den merkwürdigen Feldschirm, der ihn vor der Weltraumkälte und all ihren Folgen bewahrte. Er konnte den Schirm nicht sehen, aber in seinem Innern fühlte er sich so wohl, als hätte er Kahalo gar nicht verlassen.
    Mit ausgestreckten Armen bremste er seinen Flug an der runden Wandung des Flooth-Bootes. Plötzlich hatte er Angst. Es brauchte nicht so zu sein, wie Atlan vermutet hatte. Vielleicht waren die Flooths gar nicht mehr im Gerüstschiff, sondern saßen schon in den Booten? Er ließ zwei Minuten verstreichen, und als sich dann immer noch nichts gerührt hatte, hangelte er sich an der Wand entlang nach vorne. Er erreichte das Kabel, mit dem die Boote untereinander und mit dem Schiff verbunden waren, und glitt daran weiter nach vorn. Atlans Raumlinse verschwand im Schatten des hintersten Bootes. Bully fühlte sich verlassen. Bis zum vordersten Boot in der Reihe waren es wenigstens zehn Kilometer. Er schauderte bei dem Gedanken an die langen Stunden, die er hier draußen allein würde zubringen müssen.
    Als er jedoch das zweite, das dritte, das vierte Boot hinter sich ließ, ohne daß die Flooths sich rührten, kehrte seine alte Verwegenheit zurück. Er verließ sich jetzt nicht mehr auf das Tau als Transportmittel, sondern zog seine Waffe hervor und richtete einen kräftigen Strahlstoß nach rückwärts. Der Impuls des Schusses verlieh ihm weit größere Geschwindigkeit, als es das Seil jemals fertiggebracht hätte. Bully wunderte sich darüber, wie der Thermostrahl seinen Schutzschirm mühelos durchdringen konnte, während Luft und Wärme gefangen blieben. Aber wäre es anders gewesen, hätte er jetzt keine Gelegenheit mehr gehabt, sich den Kopf darüber zu zerbrechen. Elegant tauchte er unter dem nächsten Boot hindurch, korrigierte seinen Kurs mit einem kurzen Schuß und schoß wieder in die Höhe. Auf diese Weise brauchte er kaum zwanzig Minuten, bis er schließlich das vordere Ende der Kette erreichte.
    Weit vor ihm ragte jetzt das mächtige Heck des Schiffes auf. Bully sah in die schwarzen Schlünde der Raketenöffnungen. Die Entfernung betrug etwa einen Kilometer, und

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