PR Plophos 02 - Soldaten für Kahalo
sich um. Sein Manöver hatte die Verwirrung erzielt, mit der er gerechnet hatte. Die drei Flooths waren dabei, ihre Geschwindigkeit zu verringern und umzukehren. Er hatte einen Vorsprung von wenigstens einer halben Minute.
Von vorn jedoch näherte sich eine neue Gefahr. Die Verstärkungen hatten inzwischen die Heckränder der Schiffe verlassen und kamen ihm entgegen. Im stillen bewunderte Bully ihre scharfen Augen. Von dort oben hätte er niemals erkennen können, welcher von den vier wirbelnden Punkten der Gegner war.
Mit Entsetzen sah er, daß die Flooths das Seil früher erreichen würden als er, wenn er seine Geschwindigkeit nicht vergrößerte. Vergrößerte er aber sein Tempo, dann verbrauchte er am Seil zuviel Zeit mit dem Abbremsmanöver. Es blieb ihm keine Sekunde, über einen Ausweg nachzudenken. Kaltblütig entschloß er sich, alles auf eine Karte zu setzen. Er vergrößerte seine Geschwindigkeit durch einen dritten, kurzen Schuß. Die Flooths schienen verwundert und zögerten eine Weile. Dann leuchteten auch bei ihnen die Rückstoßgürtel auf. Aber mittlerweile hatte Bully das letzte unzerschnittene Tau schon fast erreicht.
Er hatte keine Zeit zum Bremsen. Er richtete den Strahler auf das Tau und zielte sorgfältig. Der Lauf der Waffe wanderte langsam, während Bully auf das Seil zu- und dann rasch darüber hinwegtrieb.
Er drückte ab. Ein grellweißes Energiebündel löste sich aus dem Lauf. Bully hatte den Kolben gegen den Leib gehalten, damit ihn der Rückstoß im Körperschwerpunkt traf. Er bekam einen heftigen Schlag in den Magen und wurde in die Höhe gerissen, aber unter sich sah er die beiden glühenden Seilenden rasch auseinandertreiben. Er schrie vor Begeisterung auf, aber mitten im Schrei traf ihn eine ganze Serie von Schüssen aus den Waffen der Flooths und sandte ihn wirbelnd über die Armada der Landungsboote hinweg.
Bully unterdrückte die aufsteigende Übelkeit. Er durfte seinen Flug jetzt nicht bremsen. Je unregelmäßiger er sich bewegte, desto besser war es. Ein paar Sekunden lang hielt er es aus, dann spürte er, wie ihm die Sinne schwanden. Er streckte den Arm mit der Waffe aus und schoß. Augenblicklich wurde die Drehung langsamer. Er sah, daß er die Reihe der letzten Boote schon ein Stück weit unter und hinter sich gelassen hatte. Er erkannte den winzigen Flecken, den Atlans Fahrzeug im Sonnenlicht erzeugte, und setzte sich auf ihn zu in Bewegung. Atlan machte ihn schließlich aus. Das Boot kam ihm entgegen. Bully orientierte sich nochmals. Die Flooths waren weit hinter ihm zurückgeblieben. Wahrscheinlich waren sie jetzt dabei, die Seile zu reparieren. Bully grinste schadenfroh. Jeder Schuß hatte eine Seillänge von wenigstens zwei Metern geschmolzen.
Die Landungsboote zwei Meter näher an die Schiffe heranzubringen und die Seile wieder zu verschweißen, hörte sich leicht an. Aber es würden Stunden vergehen, bis die Flooths es geschafft hatten. Und bis dahin...!
Auf die gleiche Weise, wie er das Linsenboot verlassen hatte, gelangte er wieder an Bord. Atlan nahm noch ein paar Schaltungen vor, dann wandte er sich zu ihm um. »Schwierigkeiten?« fragte er freundlich.
Bully strich über den Lauf des Strahlers.
»Ach wo«, sagte er, »kein bißchen. Nur sehen wir jetzt besser zu, daß wir den Rest hinter uns kriegen. Die Flooths sind nämlich schon ziemlich nervös.«
Atlan stellte keine Fragen. Er zog das Boot herum und steuerte es von schräg hinten langsam auf das äußerste der Landungsboote zu. Gespannt verfolgte Bully das Manöver. Dunkel und riesenhaft wuchs die Wand des Flooth-Fahrzeugs in die Höhe. Mit einem leichten Ruck berührte es die Seitenkante des Linsenboots.
Atlan schaltete auf Vollschub. Als wäre es aus Pappe, ließ sich das große Landungsboot von dem kleinen Fahrzeug schieben. Atlan hielt schräg nach vorn, auf das Heck der Schiffe, aber auch auf die anderen Ketten der Landungsboote zu. Bevor das Fahrzeug, das er schob, mit einem aus der nächsten Kette kollidierte, zog er das Linsenboot steil nach oben und betrachtete den Rest der Entwicklung aus sicherer Höhe.
Mit beachtlicher Geschwindigkeit prallte das angeschobene Boot auf ein anderes. Unter dem Aufprall setzte sich auch das andere Boot in Bewegung und trieb nun schräg nach vorn auf die dritte Kette zu. Das erste Fahrzeug jedoch war zurückgeprallt und glitt nach links außen. Als hätte es Atlan so berechnet, prallte es mittschiffs auf eines der Boote, mit denen es am selben Tau hing, und
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