PR Plophos 02 - Soldaten für Kahalo
daß die Diskussion sich wahrscheinlich bis zum späten Abend hingezogen hätte. Der Klügere gab nach. Und wer wollte bezweifeln, daß er der Klügere war?
»Ein bedauerliches Versehen - wahrscheinlich passierte es dem Willy, der mich in der Krankenstation behandelte. Nun, wie dem auch sei, ich bin wieder einsatzbereit und Kommandant. Wie Zbron mir mitteilte, werden für die Instandsetzung der TRAMP einige Tage benötigt. Uns kann er dabei nicht gebrauchen, wie er ausdrücklich betont. Also werden wir uns der Erforschung dieses Planeten zuwenden.«
»Genau das habe ich bereits angeordnet«, sagte Ooch herablassend.
Gecko fixierte ihn. Dann lächelte er sanftmütig. »Dann ordne ich es jetzt noch einmal an, womit es rechtsgültig wird.«
Vlck und Stozi waren inzwischen weitergegangen. Sie standen am Strand der geschwungenen Bucht und sahen zu der Insel hinüber, auf der sich einige Baumwipfel im warmen Wind wiegten. Am Himmel war kein Wölkchen zu sehen, und man hätte sich keine paradiesischere Landschaft vorstellen können. »Es ist wundervoll hier«, sagte Vlck.
»Ja, ein Glück, daß wir gerade diesen Planeten erwischten.« »Vielleicht ist es auf den anderen auch schön, Stozi. Möchte wissen, wo die Eierschiffe der Fremden geblieben sind. Schießen uns ab und verschwinden. Da stimmt irgend etwas nicht. Sieht so aus, als hätten sie Angst. Aber nicht vor uns.« »Vielleicht vor jemandem, der in diesem System zu Hause ist.« Sie sahen sich vorsichtig nach allen Seiten um. Die plötzliche Flucht der Fremden mußte einen Grund haben. Einen sehr triftigen sogar.
Ruhig und friedlich lagen Meer, Strand und Wald vor ihren
Augen. Es schien undenkbar, daß von ihnen eine Gefahr drohte. Wenn es eine Gefahr gab, dann war es dieser großmäulige Mausbiber mit seiner Großmannssucht. Er konnte sie alle in die peinlichsten Situationen bringen.
Sie hörten Gecko sagen: »Ich gehe zum Schiff zurück, um dort für Ordnung zu sorgen. Ooch, du bist mir dafür verantwortlich, daß ihr bis zum Nachmittag festgestellt habt, ob es hier intelligentes Leben gibt oder nicht.«
»Ach, du willst gehen?« fragte Ooch, aber er sprach bereits ins Leere. Gecko war verschwunden. »Der Feigling! Er hat nur Angst, daß er hier über eine Eidechse stolpert. Gehen wir also. Ich denke, wir nehmen uns den Wald vor. Später werden wir mit einem Gleiter auf den Gipfel des Berges fliegen, um eine bessere Übersicht zu haben.«
Sie marschierten los. Der Wald erwies sich als sehr licht und leicht passierbar. Es gab kein störendes Unterholz. Die Bäume wuchsen so weit auseinander, daß ganze Armeen ohne besondere Schwierigkeiten hindurchmarschieren konnten. Die Bäume selbst glichen Palmen, hatten aber nicht so gerade Stämme. In den hohen Wipfeln hingen große Früchte.
Plötzlich blieb Ooch stehen. Wullewull rannte gegen ihn und fing an, fürchterlich zu schimpfen.
»Kannst du denn nicht aufpassen, Krummbeiniger?«
Ooch zitterte an allen Gliedern. »Da vorn ist jemand«, hauchte er. Sein Nackenfell stand senkrecht in die Höhe.
»Wo?« Wullewull konnte niemand entdecken. »Du siehst Gespenster am hellen Tag.«
»Nein, da war jemand. Ich habe ihn deutlich gesehen. Zwischen den Bäumen dort vorn.«
Stozi drängte sich an Wullewull vorbei. »Wie sah er denn aus?« wollte er wissen.
Ooch fuhr mit den kurzen Armen durch die Luft und zeichnete sinnlose Linien. »So ungefähr.«
Stozi nickte anerkennend. »Jetzt wissen wir es ganz genau. Kannst du es nicht besser beschreiben? Vielleicht hast du dich doch getäuscht.«
Ooch trippelte bis in Willys Nähe. »Ihr könnt ja weitergehen, wenn ihr wollt. Ich bleibe. Vielleicht ist es ein Ungeheuer; es sah genauso aus. Groß, schrecklich und gefährlich.«
»Vielleicht war es ein Schmetterling«, meinte Wullewull ernsthaft. »Im ersten Schreck übertreibt man gern.«
Willy verwandelte sich langsam in einen Fladen und nahm die Farbe des Waldbodens an. Er streckte einige Beine aus und erzeugte zehn oder fünfzehn Stielaugen, die er wie Gewehrläufe in Richtung des vermeintlichen Gegners ausstreckte.
»Ich werde nachsehen«, gab er blechern bekannt.
Die beiden Unither sahen die Sache weniger dramatisch. Sie behielten ihre Waffen in den Händen und waren bereit, ihr Leben so teuer wie möglich zu verkaufen, falls sich das als notwendig erweisen sollte. Es hatte aber nicht den Anschein, als ob es hier tatsächlich etwas gäbe, das gefährlich werden könnte. Hingegen war den drei Mausbibern alles
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