PR Plophos 03 - Panik im Sonnensystem
daß diese Schiffe in kurzer Zeit hier auftauchen werden.«
»Ziehen Sie sich mit allen Schiffen ins Usuthan-System zurück«, befahl Ablebur. »Wir müssen vor allem den Stützpunkt verteidigen. Die Flüchtlinge sind im Augenblick nicht mehr wichtig. Schließen Sie sich mit Ihren Schiffen Troats Verbänden an.«
»Ich werde nichts dergleichen tun«, sagte Tenpa. »Ich desertiere.«
Ablebur erbleichte. »Nein!« zischte er. »Das wagen Sie nicht, Tenpa!«
»Doch«, sagte der Raumfahrer. »Sie wissen genau, was nun geschieht. Die Terraner werden uns den Krieg erklären und unseren Stützpunkt auslöschen. Der Große Rat wird froh sein, wenn wenigstens meine Schiffe entkommen. Außerdem wird es ihn interessieren, daß Ihr Vorgehen zu einer Kriegserklärung geführt hat. Man wird mich dankbar im Blauen System empfangen.«
»Ich werde ein Kurierschiff starten, das den Großen Rat von Ihrem Verrat unterrichten wird, Tenpa. Man wird Sie hinrichten.«
»Denken Sie doch nach, Befehlshaber«, forderte Tenpa. »Wir können dieses Kurierschiff jederzeit abfangen. Sie machen sich nur um eine Waffe ärmer.« Er lachte verschlagen. »Der närrische Troat wird sein Leben dafür einsetzen, Sie und den Stützpunkt zu verteidigen. Doch alles wird umsonst sein.«
Umsonst, umsonst! Das Wort hallte in Ableburs Gedanken wider. Zitternd schaltete er den Hyperkom aus. Durch Tenpas Verrat hatten sie den Kampf um den Stützpunkt verloren, bevor er begann.
Ablebur erkannte erschreckt, daß sich die Prophezeiung des Blues-Kommandanten bewahrheiten würde. Tan-Pertrec triumphierte noch im Tode über die Akonen. Seine Nachricht hatte dazu geführt, daß sich Ablebur sein eigenes Grab geschaufelt hatte.
Allmählich faßte sich der Befehlshaber wieder. Er rief Troat an und unterrichtete ihn über die unerwartete Entwicklung. Dann befahl er dem Kommandanten, mit seinen Schiffen einen Verteidigungsring um Usuth zu bilden. Usuthron gab Ablebur auf. Alle Kräfte mußten um Usuth konzentriert werden, wenn sie überhaupt eine Möglichkeit haben wollten, den Terranern zu widerstehen. Über die Anzahl der terranischen Schiffe ließ Ablebur Troat jedoch im unklaren. Er wollte vermeiden, daß Troat den gleichen Weg wählte wie Tenpa, obwohl das ziemlich unwahrscheinlich war.
»Wir sollten versuchen, von den Trentas Hilfe zu bekommen«, schlug Troat vor.
»Nach der Niederlage im Simban-System werden die Blues keine Neigung verspüren, sich noch einmal auf einen offenen Kampf mit den Terranern einzulassen«, sagte Ablebur. »Immerhin werde ich versuchen, mit den Trentas Kontakt aufzunehmen.«
Das sagte er nur, um Troat zu beruhigen. Nach Tan-Pertrecs dramatischem Abgang glaubte er einfach nicht daran, daß das Blues-Volk auch nur ein einziges Diskusschiff für die Akonen in den Kampf schicken würde.
Die Terraner bildeten jedoch nicht Ableburs einzige Sorge. Die Obduktion von Lorters Leiche hatte ergeben, daß der Wächter einer unbekannten Strahlung zum Opfer gefallen war. Ablebur hatte sofort eine großangelegte Suchaktion nach dem Metys begonnen, die jedoch erfolglos verlaufen war.
Lorters Tod blieb ein Rätsel. Die auf Usuth lebenden Wissenschaftler bestritten, daß der Metys etwas mit Lorters Ende zu tun haben könnte.
Ablebur schaute aus seinem »Glaspalast« in die vor Hitze flirrende Wüste hinaus. Er hatte oft daran gedacht, wie die Wüste eine Tages diesen Stützpunkt bedecken würde. Aber er hatte nie geglaubt, daß dieser Gedanke noch zu seinen Lebzeiten Wirklichkeit werden könnte.
Admiral Role Nayhar glaubte keine Sekunde, daß die akonischen Suchschiffe vor seinem Verband flüchteten. Der unverhoffte Rückzug der gegnerischen Einheiten mußte einen anderen Grund haben.
»Was sagen Sie dazu, Major?« wandte sich Nayhar an den Ersten Offizier der ALORA. »Was hat die Halunken so erschreckt?«
Purgat sah mit zusammengekniffenen Lippen auf den Bildschirm. Er erwartete, daß die Akonen jeden Augenblick umkehren und den kleinen Verband angreifen würden. Er konnte einfach nicht glauben, daß sie das Simban-System kampflos räumen würden. Und doch deutete alles darauf hin. Die Verwirrung Nayhars und seiner Männer dauerte jedoch nicht mehr lange. Die ALORA fing die Funksignale des sich nähernden Flottenverbandes auf.
Ungläubig betrachtete Nayhar den Streifen mit Tifflors Botschaft, den der Funker ihm überreichte.
»Tifflor!« rief er laut. »Mit sechshundert Schiffen.« Schnell stellte er eine Antwort zusammen, die er an den
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