PR Plophos 03 - Panik im Sonnensystem
seinen Tisch und riß das Seitenschränkchen auf. Mit zittrigen Händen tastete er nach dem Strahler, der zwischen den Papieren lag. Er zog ihn hervor. Inzwischen hatte der Metys inmitten des Raumes haltgemacht.
Ablebur hob die Waffe und schoß. Er verfehlte das Ziel. Unversehrt hing der Metys in der Luft. Ablebur kauerte sich hinter dem Tisch nieder und stützte den Waffenarm auf. Er zielte jetzt sorgfältig, ehe er abdrückte. Der Schuß traf den Metys voll, doch das Wesen lebte weiter.
Ablebur schrie in panischer Angst auf und stürmte auf den Eingang zu. Doch der Metys versperrte ihm den Weg.
Er spielt mit mir, dachte Ablebur entsetzt. Er quält mich.
Das unheimliche Wesen glitt auf und nieder, immer zwischen dem Akonen und dem Eingang bleibend. Ablebur schoß noch einmal, aber er traf nur die Glaswand neben dem Eingang und schmolz ein Loch in sie hinein. Stinkende Luft drang in den Raum.
Ablebur taumelte zum Tisch zurück und ließ sich in den Sessel sinken. Er war so erschöpft, daß sich vor seinen Augen farbige Kreise drehten. Nach kurzem Zögern folgte ihm der Metys. Er ließ sich auf dem Tisch nieder. Ablebur fixierte ihn. Die Angst lähmte ihn. Das tropfenförmige Wesen, das einer überdimensionalen Träne so ähnlich sah, begann sich zu öffnen.
Es öffnete sich ohne Zwang, ohne daß Ablebur brutal mit der Nadel in die Spalten seines Panzers stach. Wie eine farbige Blüte entfaltete sich der Metys. Dann sah Ablebur den Stein.
Er war größer und schöner als alle anderen, die Ablebur je gesehen hatte. Er verstrahlte ein intensiv blaues Licht, das Ablebur einzuhüllen schien. Einen Augenblick lang war der Akone geblendet. Dann jedoch riß er die Augen auf. Er beugte sich nach vorn, um nach dem Stein zu greifen, aber er vollendete die Bewegung nicht.
Noch heller wurde das Strahlen des Steines. Ableburs Gesicht veränderte sich, wurde zu einer häßlichen Grimasse. Seine Hand, die er nach dem Stein ausgestreckt hatte, wurde zu einer Klaue.
Ablebur fiel in den Sessel zurück. Der Aufprall löste seine Kleider auf, verwandelte sie in Ascheflocken, die in alle Richtungen davongeweht wurden.
Der Metys schloß seinen Panzer und glitt durch die Öffnung, die Ablebur in die Glaswand geschossen hatte, ins Freie hinaus. Er flog über das Glashaus hinweg und steuerte auf die Wüste zu. Er kam jedoch nicht weit. Tiefer und tiefer senkte er sich, bis er schließlich im Sand lag. Noch einmal wollte er sich öffnen, doch der Wind trieb Sand über ihn hinweg, bedeckte ihn schnell mit einer rötlichen Schicht. Wenige Augenblicke später zeugte nur noch ein winziger Hügel von der Existenz des Metys.
Einige Meter davon entfernt lag Ablebur nackt in seinem Glaspalast. Nackt und tot.
Rhodan und Atlan landeten gemeinsam auf der freien Fläche, die den Anfang des Raumhafens bildete. Sie schalteten die Flugaggregate ihrer Kampfanzüge aus. Überall wimmelte es von terranischen Soldaten, die mit vorgehaltenen Waffen die Akonen aus ihren Verstecken trieben. Über dem Stützpunkt schwebten sieben terranische Superschlachtschiffe. Allmählich verzog sich der Rauch unzähliger Explosionen.
»Sie haben einen gewaltigen Stützpunkt hier aufgebaut«, sagte Atlan anerkennend. »Zielbewußt wie immer. Von hier aus erhielten die Blues ihre Waffen, mit denen sie sich selbst bekämpften oder uns angriffen. Von hier aus wollten die Akonen die Eastside der Galaxis zu einem von ihnen beherrschten Machtfaktor machen. Wäre es ihnen gelungen, es wäre nur noch ein kleiner Schritt zur Eroberung der gesamten Milchstraße gewesen.«
»Glücklicherweise ist es nicht soweit gekommen«, antwortete Rhodan.
»Glück«, sagte der Arkonide. »Ja, diesmal war es Glück, Barbar.«
Nebeneinander schritten sie auf ein Glashaus zu, das unbeschädigt am Rand der Wüste stand. Dort mußte der Sitz des akonischen Befehlshabers sein.
Das Gebäude war von Kampfrobotern der THORA umstellt. Nichts deutete auf die Anwesenheit von Akonen hin.
Ein aufgeregter Leutnant kam auf Rhodan zu. »Entschuldigen Sie, Sir«, keuchte er. »Ist es nicht zu gefährlich, wenn Sie allein in dieses Gebäude eindringen?«
»Es besteht ja aus Glas«, versetzte Rhodan. »Sie können also genau sehen, wenn uns Gefahr droht.«
Der Leutnant zog sich verblüfft zurück. Atlan und Rhodan traten ein. In einem Sessel hinter dem einzigen Metalltisch im Raum lag ein nackter Akone. Er war tot. Atlan und Rhodan tauschten einen verständnislosen Blick.
»Selbstmord?« fragte der
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