PR Plophos 03 - Panik im Sonnensystem
Unglücklichen an, die sich zögernd trennten und aufstanden. »Habt ihr noch nie etwas von Disziplin gehört? Ich werde euch bei den Ohren...«
»Wir haben Rhodan gefunden!« platzte Ooch heraus.
Gecko stierte ihn an. Er schluckte.
»Was habt ihr?« schrie er schließlich.
Ooch richtete sich auf. Auch Bokom wurde ein Stück größer. »Wir haben Rhodan gefunden - und André Noir auch. Sie sind da unten auf dem Planeten.«
Gecko schnappte nach Luft. Er hatte ja eine Menge Verständnis für die faulen Witze seiner Mausbiber und verzieh ihnen so ziemlich alles, aber das hier ging entschieden zu weit. Über Rhodan machte man keine Witze, wenigstens nicht, solange er verschwunden war.
Als er Zbrons warnenden Blick auffing, beherrschte er sich. So ruhig wie möglich kehrte er zu seinem Sessel zurück, sprang hinein und sah auf die Bildschirme.
»Also dann raus mit der Pointe«, forderte er Ooch und Bokom auf. »Und dann verschwindet ihr wieder - genauso schnell, wie ihr gekommen seid. Wir reden später noch über euren originellen Einfall.«
Ooch hoppelte näher. Der Triumph in seinen verschmitzten Zügen wirkte ungemein echt. Zbron sah es und wurde plötzlich sehr aufmerksam. Gecko konnte es nicht sehen. Er übte sich in Geduld.
»Wir haben Gedankenimpulse aufgefangen, ganz schwach und verworren«, begann Ooch schließlich, als er die Situation genügend ausgekostet hatte. »Es waren Gedankenimpulse, deren Muster uns bekannt sind. Sie kommen vom zweiten Planeten. Es sind die Gedankenmuster von Perry Rhodan und dem Hypno Noir. Kein Zweifel, Gecko, wir haben sie gefunden.«
Eine Weile blieb Gecko regungslos sitzen, dann drehte er sich langsam um und sah Ooch in die Augen. Es dauerte lange Sekunden, ehe er endlich begriff, daß die beiden Mausbiber es ernst meinten.
Es war also kein Scherz!
Sie hatten Rhodan gefunden. Rhodan!
Gecko sprang aus dem Sessel und watschelte auf Ooch zu, schlug ihm die rechte Pfote auf die Schulter und umschlang seinen alten Freund dann mit beiden Armen. Vor Rührung konnte er kein Wort hervorbringen. Aus den braunen Augen quollen ein paar Tränen.
»Ihr habt euch nicht geirrt?«
»Niemals«, bestätigte Bokom. »Ich habe die Impulse auch empfangen, und einige von den anderen auch. Sie waren nur schwach, aber ein Irrtum ist ganz ausgeschlossen.«
Der Unither Zbron blieb die Ruhe selbst. Man sah ihm die Erschütterung nicht an, die ein Mensch in diesem Augenblick sicherlich gezeigt hätte. Denn Rhodan lebte! Ein Toter konnte keine Gedankenimpulse aussenden. Rhodan war gefunden worden. Auf dem Planeten einer unbekannten und fernen
Sonne, wo ihn niemand vermutet hatte.
»Werden wir sofort landen?« fragte er.
Gecko sah Ooch an. »Was meinst du?«
»Die Impulse verrieten Befürchtungen und Sorge, aber auch Zuversicht. Alles durcheinander. Vielleicht wäre es ein Fehler, einfach zu landen, ehe wir nicht die Blues abgeschüttelt haben. Es kann außerdem Gefahren auf dem unbekannten Planeten geben, von denen wir nichts wissen. Wenn Rhodan dort ist, muß er auch irgendwie hingekommen sein - und nicht ohne Grund. Wenn die TRAMP vernichtet wird, sitzen wir alle hier fest. Es weiß niemand, wo wir sind.«
Nach dieser langen Ansprache schwieg Ooch erschöpft. Bisher hatte er immer im zweiten Glied gestanden, und nun - auf einmal - hatte ihn der Kommandant um Rat gefragt. Er war eine wichtige Persönlichkeit geworden. Vielleicht die wichtigste an Bord überhaupt. Biggy würde ...
»Was machen die Blues, Vlck?« Geckos Frage brachte Ooch in die Wirklichkeit zurück. Die Blues! »Wie weit sind sie entfernt?«
»Unterschiedlich. Einige sind ausgebrochen und verschwunden. Sie werden zurückkehren, wenn die Luft rein ist.«
»Sie wird nie rein werden, wenigstens nicht hier.« Gecko winkte Zbron zu. »Tiefer gehen. Wir müssen Rhodan finden oder ihm zumindest ein Zeichen geben. Er soll wissen, daß die Rettung nicht mehr fern ist.«
Ooch fragte: »Sollen wir versuchen, telepathische Verbindung zu Rhodan aufzunehmen?«
»Rhodan ist kein Telepath, und Noir ist ein Hypno. Ich glaube, ihr werdet keinen Kontakt erhalten, aber versucht es trotzdem. Geht in meine Kabine, da habt ihr Ruhe. Wir werden über Funk versuchen, sie zu erreichen.«
Ooch und Bokom verschwanden. Ein verwandelter Gecko blieb zurück.
Der Gedanke, daß ausgerechnet er mit seinen Mausbibern es geschafft hatte, den Vermißten zu finden und ihn vielleicht gar zu retten, krempelte ihn im Verlauf weniger Sekunden völlig um.
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