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PR Plophos 03 - Panik im Sonnensystem

PR Plophos 03 - Panik im Sonnensystem

Titel: PR Plophos 03 - Panik im Sonnensystem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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Uhr Bordzeit.
    Guri wartete geduldig, bis das halbmeterdicke Schott aus molekularverdichtetem Stahl sich hinter ihm geschlossen hatte. Er beobachtete es dabei und konstatierte befriedigt, daß es reibungslos arbeitete. Zu schwer, als daß es ein normal gewachsener Mann hätte bewegen können, paßte der Schließmechanismus es so genau in die Wand, daß die Fuge kaum mehr zu sehen war.
    Das war wichtig für die Ereignisse, die in naher Zukunft zu erwarten waren.
    Guri drehte sich um und überflog den Raum, den er soeben betreten hatte, mit einem raschen Blick. Er hatte noch nie von einer so merkwürdigen Kommandostation aus ein Schiff gesteuert, und selbst jetzt, nach 60 Stunden Flug, kam er sich hier noch ein wenig fehl am Platz vor. Der Raum war schmal und lang wie die Zentrale eines U-Boots. Rechts und links, an den Wänden entlang, standen die Pulte der Astrogationsoffiziere, des Funkers und des Feuerleitoffiziers. Am Stirnende, neben dem heckseitigen Schott in die Ecke gequetscht, erhob sich auf einer Art Podest das Pult des Kommandanten. Das heckseitige Schott führte zu den Aufenthaltsräumen der Freiwache, der Messe und den Vorratslagern.
    Guri schritt zwischen den Pulten hindurch. Ein hochgewachsener, bärtiger Mann mit einer schweren Toga, anstelle einer Uniform der Raumflotte, wandte sich nach ihm um und zwinkerte ihm zu.
    »Alles in Ordnung, erhabener Maltzo!« sagte er und lachte.
    Guri nickte geistesabwesend. Der 2. Astrogator schwang seinen Sessel herum und streckte die Beine aus, so daß Guri um ein Haar darüber gestolpert wäre. Ein Paar sehr gut aussehender Beine übrigens, und die Toga, die sie bis zum Knie bedeckten, war so schreiend bunt, daß Guri unwillkürlich zurückzuckte.
    »Wie lange noch bis zum letzten Zapfenstreich, erhabener Maltzo?« fragte eine helle Stimme.
    »Du kannst mich mal«, brummte Guri und kletterte über die Beine hinweg. »Da vorn ist die Uhr.«
    Die Frau lachte hell auf und wandte sich wieder ihrem Pult zu. »Miserable Laune heute abend«, sagte sie zu dem Offizier neben sich.
    »Mhm«, war die Antwort. »Immer, wenn er von da vorne kommt.«
    Jemand lachte. Guri hatte inzwischen seinen Sessel erreicht und ließ sich ächzend hineinfallen. Selbst in seiner merkwürdigen Aufmachung war er noch eine beeindruckende Gestalt. Er war im Sitzen noch so groß wie mancher nicht im Stehen, und seine Schultern wirkten unter der Toga so massiv und kräftig, als könnte er damit steinerne Wände einrennen. Seine Haut hatte den roten Schimmer, den der Mangel an Pigment unter heftiger Sonnenbestrahlung hervorruft, die lange Haarmähne hing, zu kurzen, widerspenstigen Zöpfen geflochten, bis auf den Nacken hinab und fand ihr Gegenstück in dem ebenfalls geflochtenen zweiteiligen Bart, der inzwischen wieder aufgetaut war.
    »Nun hört mal alle her!« dröhnte Guris Stimme durch den langgestreckten Raum, und die Köpfe seiner Offiziere - fünf Männer und drei Frauen - ruckten herum.
    Guri sah auf die Uhr. 20:54 Bordzeit.
    »Die Instruktionen brauche ich nicht zu wiederholen«, begann Guri. »Die Leute zu Hause haben uns so präpariert, daß wir gar keine andere Möglichkeit haben, als auf jede Situation richtig zu reagieren. Worum ich euch bitten wollte, ist etwas anderes.« Er räusperte sich und zog sich den Handrücken zweimal über den Mund, wie es als Geste der Erregung zu den Gewohnheiten des Patriarchen Maltzo gehörte. »Behaltet den Kopf oben, Kinder. Es kann nichts schiefgehen, auch wenn es noch so schlimm aussieht. Wir sind hier sicher. Die Innenzelle besteht aus hochverdichtetem Stahl und trägt außerdem einen zusätzlichen Schutzschirm. Womit auch immer sie auf uns eindreschen, uns hier drinnen passiert nichts. Behaltet also die Ruhe. Das allein ist wichtig, denn allzu kräftige Erregung kann die Psychoblocks umwerfen, mit denen ihr ausgerüstet seid. Und was einem passiert, der seinen Verhaltensblock verloren hat... darüber brauche ich wohl kein Wort mehr zu sagen.«
    Noch während er sprach, hatte sich die Anzeige der großen Bildschirme über den Pulten der Astrogatoren lautlos verändert.
    Wo zuvor aus einer Art dünnen Nebels nur die Lichtpunkte einiger weniger Sterne hervorgeschaut hatten, da leuchtete jetzt das unübersehbare Sternenmeer der inneren Milchstraße. Der Nebel war verschwunden.
    Die MALTZO-XXI hatte den Linearflug beendet und war aus dem Kalupschen Halbraum in das Einstein-Universum zurückgefallen. Die Astrogatoren begannen, den Standort des

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