PR Plophos 03 - Panik im Sonnensystem
in die dunkle Nacht hinaus.
Sofort bereute sie ihren Wagemut. Es waren merkwürdige Geräusche in der Finsternis.
Ja, Geräusche. Jemand schlich auf sie zu, aber es war kein Feind. Die Gedanken waren jetzt deutlicher; sie bildeten ein fürchterliches Durcheinander. Endlich begriff Hemi, daß sie die Gedanken verschiedener Individuen empfing und nicht sortieren konnte.
»Perry Rhodan?« piepste sie schüchtern.
Die Schritte verstummten jäh. Auch die Gedanken wechselten. Sie verrieten Erstaunen und plötzliches Hoffen. Dann ertönte eine Stimme, nur wenige Dutzend Meter entfernt.
»Ja. Wer ist dort?«
Hemi atmete erleichtert auf. Sie ließ den Shift los und rannte in Richtung der Stimme. Dabei rief sie, so laut sie konnte: »Hierher! Hier sind wir! Schnell!«
Die Schritte wurden hastiger, dann blitzte für wenige Sekunden ein winziges Licht auf. Der schwache Schein schien dem Urheber zu genügen.
»Endlich!«
Hemi blieb stehen, als die Schatten vor ihr auftauchten. Sie wußte, daß sie Rhodan und die anderen gefunden hatte, aber es waren nicht nur fünf, sondern sechs. Eine Frau war dabei. Rhodan war stehengeblieben. Er bückte sich. Er umfaßte Hemi und hob sie empor. Ganz dicht hielt er sie vor sein Gesicht, das nur undeutlich zu erkennen war.
»Wie heißt du?« fragte er leise und fast zärtlich.
»Hemi, ich bin Hemi. Dort im Shift wartet Bokom. Wir müssen uns beeilen, Per... Sir... «
Rhodan lachte. »Nenne mich ruhig Perry, Hemi. So bin ich es gewohnt - wenigstens von den Mausbibern, die allesamt meine Freunde sind. Bei mir sind Mory Abro, Atlan, Bully, Noir und Kasom. Aber du hast recht. Wir dürfen keine Zeit verlieren.«
Er trug Hemi bis zum Shift und setzte sie behutsam ab. Dann kletterte er hinter ihr her in die Kabine. Die anderen folgten, so schnell sie konnten. Mit einem dumpfen Laut schloß sich die Tür.
»Bokom?« fragte Rhodan und ließ sich neben dem Mausbiber im Kontrollsitz nieder. Er gab ihm die Hand und streichelte ihm über das Fell. »Ich halte es für ein gutes Omen, daß gerade zwei Mausbiber die ersten Freunde sind, denen wir begegnen. Wer hat euch geschickt?«
»Admiral Gecko«, sagte Bokom mit Betonung. »Er wäre auch selbst gekommen, aber seine Aufgabe ist es, für die Sicherheit der TRAMP und ihrer Besatzung zu sorgen. Darum schickte er mich und Hemi. Sollen wir nun starten, oder warten wir noch?« »Wir warten. Admiral Gecko? Noch nie gehört. Seit wann ist ein Admiral Kommandant eines kleinen Patrouillenschiffes? Es muß sich einiges bei uns geändert haben, seit wir verschwanden.«
»Es hat sich viel geändert«, bestätigte Bokom und fügte hinzu: »Admiral Gecko hatte bisher noch nie ein Kommando. Wir alle nicht. Es war Gucky, der uns die Expedition erlaubte -zusammen mit Tifflor, natürlich.«
Rhodan verstand immer weniger. »So, Gucky erlaubte die Expedition? Und ein Admiral mußte Gucky um Erlaubnis fragen?«
»Admiral Gecko ist auch ein Mausbiber.«
Im Hintergrund war ein unterdrücktes Stöhnen, dann lachte jemand leise auf. Bully drängte sich zu den Kontrollen. Sein Gesicht war in der Dunkelheit nicht zu erkennen.
»Der Kommandant des Schiffes ist ein Mausbiber?« vergewisserte er sich. »Womöglich die ganze Mannschaft?« »Nur ein Drittel«, beruhigte ihn Bokom ernsthaft. »Der Rest besteht aus Unithern und Matten-Willys. Sollen wir jetzt starten?«
»Warte noch.« Rhodan und Bully mußten die erstaunliche Nachricht erst verdauen, außerdem hielt es Rhodan nicht für ratsam, ohne Orientierung einfach aufzusteigen und vielleicht den Blues in die Quere zu kommen. »Kannst du Funkverbindung mit der TRAMP aufnehmen?«
»Ich will es versuchen. Hoffentlich sitzt Stozi an den Geräten.« Bully drängte sich erneut vor. »Stozi?« Er lachte. »Ihr Mausbiber habt komische Namen.«
»Stozi ist ein Unither«, belehrte ihn Bokom sachlich und begann, die TRAMP zu rufen. »Bully ist auch nicht gerade fein.«
Bully zog sich ohne Kommentar zurück. Er begann zu ahnen, daß ihm noch einiges bevorstand. Zwanzig Mausbiber auf einmal - wenn er das nur heil überstand!
Die TRAMP meldete sich. »Hier Stozi. Aufnahme des Shifts unmöglich. Wir werden verfolgt und keine Sekunde aus der Fremdortung gelassen. Wir lenken die Blues ab, das ist alles, was wir tun können. Versteckt euch in den Wäldern südlich des Plateaus. Dort werden wir euch später suchen. Viel Glück.«
Die Verbindung brach ab, ohne daß Bokom den Spruch bestätigen konnte.
Kasom seufzte. »Eigentlich
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