PR Plophos 03 - Panik im Sonnensystem
wenigen noch feuernden Automatgeschütze und brachten sie systematisch eins nach dem anderen zum Schweigen. Riesige Krater wurden in das Felsgestein gerissen, und die erstarrende Lava verformte das Gelände.
»Dort drüben!« Rhodan zeigte nach rechts. Im Dämmerschein der explodierenden Bomben war eine überhängende Felswand zu erkennen. »Bokom, schnell. Wir sind dort gegen Sicht von oben geschützt. Wenn ein Schiff zufällig unsere Richtung nimmt, sind wir verloren, wenn wir uns nicht verstecken.«
Bokom hatte längst begriffen. Sicher steuerte er das Fahrzeug unter die überhängenden Felsen und schaltete den Motor aus. Die Stille tat gut, aber sie ließ auch die Geräusche der nahen Vernichtungsschlacht deutlicher werden.
Kasom hatte inzwischen die Lebensmittelvorräte gefunden. In der Kabine war es hell genug, um alles erkennen zu können. Noir und Mory Abro hatten sich Kasom gegenüber auf eine Bank gesetzt und aßen. Bully kaute mit vollen Backen und versorgte Rhodan, der mit Atlan teilte. Die beiden Mausbiber verzichteten. Sie hatten keinen Appetit. Wenigstens nicht auf Konserven.
Allmählich wurde es draußen ruhiger. Die Blues schienen mit dem Erfolg ihrer Mission zufrieden zu sein und zogen sich zurück. Ganz niedrig strich eins der Schiffe über das Versteck des Shifts hinweg, mit voll eingeschalteten Scheinwerfern und sicherlich feuerbereiten Geschützen. Dann verschwand es in südlicher Richtung und tauchte unter den Horizont.
Bully klopfte sich auf den Bauch. »Jetzt fühle ich mich schon wieder wohler. Wie lange ist es jetzt eigentlich her, daß wir uns richtig sattgegessen haben?«
»Eine Ewigkeit!« stöhnte Kasom und stopfte immer neue Mengen in sich hinein. Er dezimierte die Vorräte in beängstigendem Maße. »Jetzt ist mir alles egal.«
»Uns ist es aber nicht egal, wenn Sie alles auffressen!« rief Bully in ehrlicher Sorge. »Es handelt sich um Notvorräte, mein Lieber.« »Lieber Mr. Bull«, gab Kasom würdevoll zurück. »Sie vergessen, daß wir eine Dame in unserer Mitte haben. Mäßigen Sie sich mit Ihren vulgären Ausdrücken.«
»Wenn sich hier einer mäßigen sollte...«, begann Bully, verstummte aber mit einer wegwerfenden Handbewegung. Er grinste in Richtung Mory Abro und nahm sich schnell noch eine Konserve. Ein Druck auf den deutlich sichtbaren Knopf, und nach Abheben des Deckels begann der würzig duftende Inhalt schon zu dampfen. Bully löste den angeklemmten Löffel und begann zu essen. »Schmeckt wirklich nicht schlecht«, sagte er mit Behagen. »Wenn einer nur wenig Verstand hat, könnte er sich glatt totfressen.«
»Was sollen wir mit zwei Leichen?« fragte Atlan lachend. Man merkte die Erleichterung, die von ihm Besitz ergriffen hatte. Die langen Wochen und Monate der Ungewißheit waren nicht spurlos an ihm oder einem der anderen vorübergegangen. Jetzt löste sich die Spannung. Die Rettung stand unmittelbar bevor. Selbst die Blues würden sie auf die Dauer nicht verhindern können.
Rhodan aß ruhig und ohne Hast. Er genoß jeden Bissen mit einer Andacht, die mehr als alle Worte ausdrückte, was er empfand. Neben ihm saß Bokom und berichtete mit leiser Stimme von dem, was inzwischen auf der Erde und in der Milchstraße geschehen war. Rhodans Miene war nichts anzumerken. Der Zusammenbruch der Galaktischen Allianz schien ihn nicht zu beunruhigen. Als Bokom erzählte, daß die Akonen das Reich der Arkoniden übernommen hätten, schaute Rhodan den Arkoniden bedeutungsvoll an. Der Unsterbliche gab den Blick zurück - und aß weiter.
»Tifflor hat alle Kräfte auf den Raum des Sonnensystems zusammengezogen. Diese Konzentration macht die Erde unangreifbar. Es sind mehr als tausend Suchexpeditionen unterwegs, um dich zu finden.«
Rhodan nickte. »Und ausgerechnet ihr, die Mausbiber, habt es geschafft.« Er beugte sich zu Bokom. »Weißt du, wie sehr mich das freut?«
»Es freut dich, weil wir es waren?«
»Ja. Es gibt niemand, dem ich den Erfolg so gönne wie euch.
Bisher war es immer nur Gucky, der euch vertrat, nun aber werden es auf einmal viele Namen sein, die von allen Menschen in Freude, Stolz und Dankbarkeit genannt werden.« Rhodan schob die leere Dose zur Seite und sah in die Dämmerung hinaus. Längst waren die glühenden Krater erloschen oder wurden vom Licht erster, reflektierter Sonnenstrahlen übertroffen. Oben am Himmel wurde es hell. Nicht mehr lange, und der Tag brach an.
Atlan war nach vorn gekommen. »Mory schläft«, sagte er leise. »Vielleicht
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