PR Plophos 03 - Panik im Sonnensystem
Maschinenräumen ein Atombrand ausgebrochen. Gecko brauchte den Unither, der ihm diese Nachricht überbracht hatte, nur anzuschauen, um zu wissen, welcher Art dieser Atombrand war. Er gehörte zu der unlöschbaren Sorte.
Da der Interkom ausgefallen war, blieb Gecko nichts anderes übrig, als einige der schnellen Unither als Kuriere einzusetzen. »Gehen Sie zurück!« befahl Gecko dem schweigenden Unither. »Lassen Sie das untere Deck räumen. Geben Sie
Strahlenalarm.«
»Das habe ich bereits veranlaßt«, sagte das Rüsselwesen. Früher hätte sich Gecko über das Weglassen einer Anrede empört. Jetzt empfand er es als Freundschaftsbeweis, wenn man ihn leger ansprach.
Düster sah sich Gecko in der Zentrale um. Was nutzte es, daß er Rhodan entdeckt hatte, wenn er keine Möglichkeit besaß, sein Wissen an die Terraner weiterzugeben? Zu weit hatte er sich mit der TRAMP in diese Regionen der Galaxis hinausgewagt. Offenbar patrouillierte kein Schiff der terranischen Flotte so nahe, daß es einen Funkspruch der TRAMP empfangen konnte.
Die Beleuchtung der Zentrale begann zu flackern. Gecko wußte, was das bedeutete. Innerhalb weniger Augenblicke würde die TRAMP abermals in den Normalraum zurückfallen, da das Energiepotential der Kraftwerke nicht ausreichte, um das Schiff längere Zeit im Linearflug zu halten. Die Blues bekamen dadurch Gelegenheit, sich wieder zu orientieren. Gecko sah sie in Gedanken schon heranrasen und mit ihren Waffen das Feuer auf das sechzig Meter durchmessende Spezialschiff eröffnen.
Der Abwehrschirm der TRAMP würde in kurzer Zeit den Anforderungen nicht mehr gewachsen sein. Damit stand den Blues nichts mehr im Wege. Aber auch mit gut funktionierendem Abwehrschirm verurteilte sie der Atombrand zum Untergang.
Und das war das Ende Admiral Geckos und seines Schlachtkreuzers TRAMP. Glücklicherweise schien ihm die Besatzung seine Marotten im gleichen Augenblick verziehen zu haben, da das Unheil über sie hereingebrochen war. Er wußte nicht, wie er es fertiggebracht hatte, seine Angst zu verbergen. Jeder Sünder schwitzt vor seinem Tod, dachte Gecko in bitterer Selbstironie.
Die Beleuchtung wurde noch dunkler, dann fiel die TRAMP aus der Halbraumzone.
Gecko schaltete die Bildschirme der Raumortung ein. Die Anzeigenadeln der Impulstaster traten sofort in Tätigkeit und zeigten das Vorhandensein vieler anderer Schiffe an.
Auf der einen Seite der TRAMP zeigten sich nur schwarzer Weltraum und weit entfernte Sterne, deren schwaches Funkeln Gecko zum Bewußtsein brachte, wie weit sie sich von heimatlichen Regionen entfernt hatten.
Gecko schaltete um. Sofort änderte sich das Bild. Jetzt sah Gecko die Schiffe der Blues. Und er wußte, daß die Blues im gleichen Augenblick die TRAMP sahen oder zumindest orteten. Gecko kratzte sich verzweifelt hinter seinen großen Ohren. Es roch förmlich nach Gefahr. Noch immer strahlte der Hyperkom der TRAMP den Funkruf aus, der jedes terranische Schiff hierherlocken würde.
Da schossen die Schiffe der Blues heran. Gecko fragte sich, ob er ein zweites Mal einen Teleportersprung in ein Blues-Schiff wagen sollte, um dort eine Mikrobombe zurückzulassen. Er wußte jedoch, daß er es nicht schaffen würde.
Er wünschte, Gucky wäre an Bord.
Nein, zum Teufel, das wünschte er nicht. Vielleicht war es nur Arroganz gewesen, die ihn hatte annehmen lassen, daß seine Fähigkeiten denen Guckys überlegen waren, aber er wollte diese Sache allein durchstehen.
Gecko trieb die unithischen Techniker an, sich mit ihrer Arbeit zu beeilen. Die Blues kamen rasch näher. Wenn sie es schafften, die TRAMP vor deren abermaliger Flucht in den Linearraum zu erreichen, brauchte sich Gecko über nichts mehr Sorgen zu machen.
Die Unither taten ihr Bestes, um die überbeanspruchten Triebwerke noch einmal hochzuschalten. Die neun überlebenden Willys breiteten sich in einer Ecke der Zentrale aus.
Ein Ruck ging durch die schwer mitgenommene TRAMP.
Jetzt bricht das Schiff auseinander, dachte Gecko. Er schloß die Augen und wartete auf den Tod. Das triumphierende Geschrei der Unither ließ ihn aber aufspringen.
Ein Blick auf die Bildschirme zeigte ihm, was er kaum noch zu hoffen gewagt hatte: Noch einmal stieß die TRAMP in den Linearraum vor. Das Schiff stöhnte in allen Fugen. Unheimliche Geräusche hallten durch die einzelnen Decks. Triebwerke und Generatoren dröhnten trotz hochwertiger Absorptionsanlagen, als lägen sie in den letzten Zügen.
Diesmal dauerte der Linearflug noch
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