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PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung

PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung

Titel: PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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sich, daß er nichts als vollkommene Dunkelheit sehen konnte. Durch die Öffnung wirbelte der Sturm Ammoniakflocken herein. Graue Gasschwaden schoben sich träge über den unteren Rand der Schleuse. Bactas schaltete das Antigravtriebwerk ein. Der Shift glitt aus dem Hangar, und im gleichen Augenblick sah Bactas die Dancers. Er sah sie nicht als komplette Körper - dazu waren sie zu groß. Im Scheinwerferlicht der LION erkannte er ihre gewaltigen Beine, die unruhig zuckten und wie häßliche Fabrikschlote in die Finsternis ragten, hoch hinauf, wohin ihnen das Licht nicht folgen konnte.
    Bactas ließ den Shift unmittelbar vor der Schleuse absacken. Es erschien ihm zu gefährlich, in die Höhe zu steigen, denn dort konnte der Sturm das Raupenfahrzeug mit geballter Wucht packen und in die Dancers hineintreiben. So manövrierte Bactas die Maschine um den Koloß der LION herum und hoffte, daß sich irgendwo in diesem Wald aus Beinen eine Lücke finden würde. Noch immer spürte er keine Angst. Dazu waren diese Wesen zu abstrakt - sie gehörten nicht in die Welt des Chefingenieurs.
    Ammoniakschnee fegte über die Kanzel hinweg, bildete zwischen Shift und Außenwand der LION auf- und niederjagende Wirbel, die sich, sobald die Maschine weiterflog, auflösten und sich wieder vermischten im Mahlstrom der Methanwelt. Geschützt durch die LION zog der Shift verhältnismäßig sicher seine Bahn. Unruhig tastete der Scheinwerfer des Raupenpanzers über die Außenhülle der LION hinweg. Zwischen den Beinen der Dancers sah Bactas ab und zu kleinere Kreaturen herumklettern. Ihre dünnen Pfahlkörper wippten emsig hin und her, als gelte es, die Bewunderung der größeren Artgenossen hervorzurufen. Dabei war es nur die wilde Jagd nach Neo-Molkex, von dem es nicht genügend gab, um die Millionen von Dancers zu sättigen. Bactas nahm die rechte Hand von der Steuerung und tippte Clantworthy auf die Schultern. Der Techniker wandte seinen Kopf, so daß Bactas durch den Sehschlitz das Gesicht des Mannes sehen konnte. Clantworthy machte den Eindruck, als würde er den Chefingenieur nicht erkennen, so gefangen war er von den Eindrücken um sie herum.
    »Es scheint keinen Durchschlupf für uns zu geben«, sagte Bactas. Der Helmfunk gab seine Worte nur als Krächzen wieder, doch Clantworthy schien zu verstehen, denn er nickte.
    »Wir haben noch nicht das gesamte Schiff umrundet«, gab er zurück.
    Bactas bezweifelte, daß es an irgendeiner Stelle anders aussehen könnte, doch er steuerte den Shift weiter um die LION herum. Im stillen fragte er sich, wie sie - wenn es ihnen jemals gelingen sollte, diesen Ring zu durchbrechen - wieder in den Schlachtkreuzer zurückkehren sollten? Eine Bö, die von der Seite kam, hätte den Shift fast gegen die LION gedrückt, doch Bactas riß die Maschine herum und beschleunigte.
    »Da vorn!« rief Clantworthy plötzlich. »Sehen Sie, die Lücke!«
    Bactas' Blicke glitten über die Riesenbeine hinweg, die als lebender Zaun die LION umgaben. An einer Stelle gab es sie nicht, dort befand sich nichts als Dunkelheit und Wolken aus Gas und Schnee. Es war unmöglich, die Breite der Öffnung zu schätzen, denn sie veränderte sich ständig, wie die Dancers ihre Stellungen änderten. Bactas biß die Zähne zusammen. Er dachte an Tschato und den krummbeinigen Picot und an die anderen und daran, daß diese Männer ein Risiko wert waren. Die Außenhülle der LION verschwand aus dem Blickfeld der beiden Männer, und der Shift wurde scheinbar eins mit den Wolken, in die er hineinschoß. Bactas glaubte das Dröhnen des Orkans zu hören, aber es waren nur die Störgeräusche, die Clantworthys Stimme vorausgingen.
    »Hinter der Lücke können weitere Dancers sein«. sagte Clantworthy.
    Daran hatte auch Bactas schon gedacht, aber die Vorstellung, es könnte sich als wahr erweisen, rief nichts als hartnäckigen Trotz in ihm hervor. Er stellte Verbindung zur LION her. Vertrigg meldete sich. Die Müdigkeit in der Stimme des Captains war einer Erregung gewichen, die leicht aus Angst entstanden sein konnte. Bactas wußte nicht genug von Vertrigg, um ihn einzuschätzen, aber der Captain galt als einer der fähigsten Offiziere der LION. Und bei einem Kommandanten wie Tschato bedeutete das viel. Unwillkürlich dachte Bactas an Captain Walt Heintman, der jetzt mit einer Korvette durch den Raum raste, um die Flotte zu alarmieren.
    Vertriggs Stimme rief ihn in die Wirklichkeit zurück. »Haben Sie einen Durchschlupf gefunden?«
    »Ja«, sagte

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