Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung

PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung

Titel: PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
Vom Netzwerk:
Instrument, das das Schloß abtastete, muß also so klein gewesen sein, daß es in eine Hosentasche paßte.«
    Jerk setzte die Mappe behutsam auf den Boden und klatschte sich theatralisch auf die Schenkel. »Und das, mein Freund, ist etwas, was nur die Terraner mit Hilfe der siganesischen Mikrotechnik fertigbringen.«
    Der Obmann schwieg. In dem geräumigen Zimmer brannte kein Licht. Die Abenddämmerung kam, und Jerk sah Hondro nur noch als schwarzen Schatten gegen das graue Viereck des Fensters.
    »Das ist deine neue Aufgabe«, sagte der Obmann schließlich. Der Bericht hatte Eindruck auf ihn gemacht, das merkte Jerk an seiner Stimme. »Herauszufinden, wer Rhodans Agenten sind und wo sie sich aufhalten. Die Sache drängt, das weißt du. Je länger sie auf Plophos ihr Unwesen treiben, desto größer ist der Schaden, den sie anrichten können.«
    »Mhm«, machte Jerk. »Das ist klar.« Im übrigen blieb er reglos in seinem Sessel sitzen.
    »Du hast nicht vielleicht noch so eine Hiobsbotschaft?« fragte Hondro mit einem leichten Anflug von Panik in der Stimme.
    Jerk lachte halblaut. »Nichts so Schlimmes mehr«, beruhigte er sein Gegenüber. »Nur eine interessante Beobachtung.«
    Hondro seufzte. »Laß hören!«
    Jerk Hansom setzte sich zurecht, als bereitete er sich auf eine längere Erzählung vor.
    »Wie du weißt«, fing er an, »hat jeder normale Mensch eine normale Anzahl von Bekannten, mit denen er pro Monat eine normale Anzahl von Visifongesprächen führt. Die Zahlen sind recht gut bekannt. Jeder Bekannte eines normalen Menschen hat von diesem pro Monat etwa drei Anrufe zu erwarten. Bitte, rede mir nicht drein. Das ist Statistik, und die Statistik mittelt zwischen guten und weniger guten Bekannten.«
    Hondro hatte tatsächlich einen Einwurf auf der Zunge gehabt, aber jetzt schwieg er.
    »Wie du weißt«, fuhr Jerk fort, »überwache ich regelmäßig die Anschlüsse der höchsten Beamten dieses Landes. Ich habe keine Vollmacht, die Gespräche abzuhören, und wahrscheinlich würde mir das ohnehin nicht viel einbringen. Aber ich kann feststellen, wann und mit wem gesprochen wird. Das habe ich getan, und dabei ist mir etwas Merkwürdiges aufgefallen.« Er machte eine kleine Pause und zündete sich wieder eine Zigarette an. »Es gibt da drei Leute, die mit zweien aus dem Kreise ihrer Bekannten eine außerordentlich hohe Zahl von Gesprächen führen. Natürlich kommt so etwas öfter vor. Mancher hat einen besonders guten Freund und wird seines Lebens nicht froh, wenn er sich täglich nicht mindestens einmal mit ihm unterhält. Aber hier verhält sich die Sache anders. Die Leute, von denen ich rede, sind Will Heeph, Arnt Kesenby und Sono Aront.«
    Iratio Hondro war völlig durcheinander. Jerk schmunzelte. Hondros Schreck war zu begreifen. Arnt Kesenby war Großadmiral der Plophosischen Raumflotte, Will Heeph bekleidete das Amt des Ministers für Innere Angelegenheiten, und Sono Aront war der Chef der staatswissenschaftlichen Forschung.
    »Ich möchte, daß du dich auch um diese Sache kümmerst«, sagte der Obmann.
    »Mhm«, machte Jerk, »das dachte ich mir.«
    »Ich möchte so rasch wie möglich Bescheid wissen!«
    Jerk stand auf. »Immer mit der Ruhe, mein Freund«, warnte er. »Es besteht die Möglichkeit, daß die Sache völlig harmlos ist, und wir möchten niemand vor den Kopf stoßen, nicht wahr?«
    Der Obmann gab keine Antwort. Jerk nahm seine Mappe auf und verließ den Raum. Zurück ließ er einen Mann, der tiefsinnig über die unerfreuliche Entwicklung der Dinge im allgemeinen und über seine merkwürdigen Beziehungen zu Jerk Hansom im besonderen nachdachte.

3
    Kazmer Tureck kam sich vor wie die Katze, die sich in den eigenen Schwanz beißt. Als Guri Tetronas Fachmann für Verfahrensfragen hatte er den Plan zur Kontaktaufnahme mit den Neutralisten auf Plophos selbst entworfen und war überzeugt davon, daß es keine bessere Methode gab. Auf diese Überzeugung bauend, hatte Guri Kazmer damit beauftragt, seinen eigenen Plan auszuführen. Nun war der Plan zwar, wie Kazmer glaubte, von allen denkbaren der beste, aber im großen und ganzen war er immer noch miserabel. Es bedurfte nur einer einzigen falschen Reaktion von seiten des Mannes, den Tureck aufzusuchen im Begriff stand, und er war geliefert.
    Kazmer Tureck trug die Uniform eines plophosischen Flottenoffiziers. Den grobgeschnittenen Schädel bedeckte eine dunkelblaue Tuchmütze mit den Rangabzeichen eines Captains. Der Gleiter, in dem Tureck fuhr, hatte

Weitere Kostenlose Bücher