PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung
das reicht, wenn der Anzug-Antigrav versagt. An den Sturm darf ich gar nicht denken. Mein Gott! Noch immer sehe ich Vertriggs Shift vor mir - und die beiden Toten!«
Perry Rhodan legte dem kleinen Mann die Hand auf die Schulter. »Ich kann Ihre Gefühle verstehen, Picot. Wenn Sie lieber im Schiff bleiben wollen; ich nehme es Ihnen nicht übel.«
Dan Picot reckte sich plötzlich. »Sir!« sagte er leise, aber fest zu Rhodan. »Ich müßte mich vor den Männern schämen, die dort unten ihr Leben gelassen haben. Außerdem habe ich...« Er brach ab und schaute wieder auf die wogenden Schleier hinab.
Rhodan hatte verstanden. Es schien in der menschlichen Natur zu liegen, daß die Welten, die ihnen am meisten Widerstand entgegensetzten, am meisten geliebt wurden. Vielleicht war das ein Überbleibsel der Zeit, als tapfere Männer ihre Gegner nur aus Freude am Zweikampf herausforderten. Je stärker ein Gegner war, desto mehr achtete man ihn, und nicht selten schlossen zwei, die sich eben noch erbittert geschlagen hatten, aus dieser Achtung heraus eine Freundschaft fürs Leben. Diese Lebensauffassung wirkte sich in anderen Verhältnissen entsprechend anders aus. Und wahrscheinlich war es gut so, daß der Mensch den Widerstand suchte.
»Kommen Sie!«, sagte Rhodan. »Wir wollen diese Welt für uns in Besitz nehmen.«
Die THORA III maß, wie alle Beiboote vom Korvettentyp, sechzig Meter im Durchmesser. Im äquatorialen Ringwulst waren die leistungsstarken Impulskonverter untergebracht. Außerdem verfügte sie über einen Kornpensations-Konverter, der den Linearflug ermöglichte. Darin unterschied sie sich von den Normalausführungen der Beiboote.
Leutnant Moog erwartete Rhodan in der Zentrale und meldete das Schiff startklar.
Rhodan blickte sich kurz um. Die Zentrale-Besatzung saß vor ihren Kontrollen und ließ sich nicht stören.
»Danke, Leutnant! Haben Sie dafür gesorgt, daß alle Geräte auf Hyperimpulsbasis stilliegen?«
»Jawohl, Sir! Wir haben vor allem den Kalup von der Energieversorgung abgeklemmt, so daß er sich nicht selbständig machen kann.«
»Sehr tüchtig«, bemerkte Tschato. »Ich denke, wir können beginnen.«
Der letzte Satz war an Perry Rhodan gerichtet.
Der Großadministrator lächelte. »Ungeduldig?« Er sah auf seine Uhr. »In fünf Minuten starten Sie, Leutnant Moog. Bringen Sie die THORA III sofort in die Vertikale und benutzen Sie alle Impulstriebwerke zum Bremsen!« Er wandte sich an seine Begleiter. »Ich denke, wir schließen jetzt die Helme und schnallen uns auf den Reservesitzen an. Verlassen Sie sich bitte nicht darauf, daß die Andruck-Neutralisatoren immer gleichmäßig arbeiten. Unter Umständen kommen einige Gravos durch!«
Schweigend begab sich jeder an seinen Platz. Auch Leutnant Moog saß jetzt vor dem Pilot-Pult. Er hatte den Robotzähler eingeschaltet, und das monotone Ticken hallte gespenstisch von den Wänden wider. Nachdem Moog über Telekom mit Hite Tarum gesprochen hatte, glitten die Schleusentore langsam in die Wände zurück. Der Antigrav durfte nicht eingeschaltet werden. Darum summten jetzt die starken Elektromotoren der Notstartanlage auf und schoben die THORA III mitsamt der beweglichen Bodenplatte des Hangars in die Schleusenkammer. Hinter dem Beiboot schloß sich das Innenschott.
»Start in zehn Sekunden!« sagte Leutnant Moog.
Er hatte das letzte Wort kaum gesprochen, da krachte es in den Telekom-Lautsprechern, und Tarums lautes Organ hatte Mühe, das von den Außenmikrofonen des Beibootes hereingeholte Sirenengeheul zu übertönen.
Perry Rhodan schlug auf das Sammelschloß der Anschnallgurte, stand im nächsten Augenblick hinter dem Leutnant und schaltete die Außenmikrofone ab. In der eintretenden Stille war jedes Wort deutlich zu verstehen.
»...auf Whilor III. Ich wiederhole: Hilferuf von der PEYRA. Lordadmiral Atlan bittet alle Schiffe um Unterstützung. Die PEYRA steht über Whilor III. Es folgen die genauen Angaben...«
»Sparen Sie sich die Angaben, Oberst!« schrie Rhodan ins Mikrofon. »Nehmen Sie sofort Fahrt auf und fliegen Sie mit voller Kraft Opposite an!«
Er drehte sich um und blinzelte Tschato zu. »Pulsa heben wir uns für später auf. Los! Kommen Sie mit zur Zentrale. Ich bin gespannt, worauf Atlan da gestoßen ist.«
Von einer Sekunde zur anderen fand Picot sich mit der Beibootbesatzung allein. Während er den anderen nacheilte, sagte er vor sich hin: »Jetzt bin ich sicher, daß ich nicht im Bett sterbe. Als ich Tschatos Gesicht
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