PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung
gelagert. Wo befanden sich die übrigen?
Die geheime Agentenzentrale auf Sphinx, die in dieser Angelegenheit waghalsiger denn je vorgegangen war, konnte die letzte Frage nicht beantworten. Immer dringender forderte sie Telepathen an.
»Warum?« hatte Mercant über Umwege zurückgefragt. »Ist bekannt, wer von den Akonen mit dem Fall Kontakte beauftragt ist?«
Seine Agenten im Blauen System mußten seine Frage verneinen. Mercant schickte keinen einzigen Mutanten nach Sphinx.
Perry Rhodan ließ sich seine Sorgen nicht anmerken, die ihm dieser mysteriöse Fall bereitete. Er schwieg, als Atlan als Chef der USO anordnete, daß sich alle Schiffe, die sich nicht im Raum befanden, startbereit zu halten hätten.
Die Solare Flotte dagegen war noch nicht in höchste Bereitschaft versetzt. Rhodan, der glücklich darüber war, daß sich die politischen Verhältnisse im Solsystem wieder weitgehend gefestigt hatten, wollte keinen neuen Unruheherd schaffen, indem er die Flotte alarmierte.
Im Gegensatz dazu befand sich aber die Abwehr in höchster Alarmbereitschaft.
Dann kam aus dem arkonidischen Imperium die Agentenmeldung, daß Springerpatriarch Zanal mit seinen Walzenraumern in M 13 nicht mehr zu finden sei. Auf Rückfrage von Terrania wurde berichtet, daß die ZAN-XI und Miaran Zanals Kommando dort auch nicht angekommen sei.
Der ZAN-Flottenverband war genauso verschwunden wie die Schiffe des Patriarchen Cafan.
Allan D. Mercants böse Ahnungen wurden von Stunde zu Stunde stärker, aber aus welcher Richtung das Unheil drohte und wen es treffen sollte, konnte er auch nicht sagen.
Einer, der nichts von diesen Vorgängen ahnte, war Oberst Jac Mail, der sich wieder auf Plophos aufhielt, um die geplanten Hochzeitsfeierlichkeiten zu organisieren.
Sein Mitarbeiterstab war inzwischen auf hundertachtzig Mann angewachsen. Zum Teil waren es Plophoser, die mit den Verhältnissen ihrer Heimatwelt bestens vertraut waren, zum größten Teil aber terranische Fachleute, die alle schon Großveranstaltungen vorbereitet und geleitet hatten.
Rhodans Wunsch, die Trauung so schlicht wie möglich zu gestalten, war aus politischen Gründen nicht zu erfüllen. Die Heirat zwischen Mory Abro, Obmann des Eugaul-Systems, und Rhodan, dem Großadministrator, sollte der ganzen Milchstraße deutlich machen, daß die beiden stärksten terranischen Systeme nicht nur eine militärische, sondern auch eine politische Einheit geworden waren.
Die vielen Wissenschaftler und Techniker, deren Arbeitskraft frei geworden war, nachdem sich Arkon vom Vereinten Imperium getrennt hatte, waren mit Einverständnis Mory Abros im Eugaul-System eingesetzt worden. Es sollte innerhalb weniger Jahre zum unbesiegbaren Stützpfeiler des Solaren Imperiums werden.
Oberst Jac Mail saß vor der großen Stadtkarte von New Taylor. Soeben war er von der Baustelle zurückgekommen, wo Roboter und gewaltige Maschinen Tag und Nacht arbeiteten, um den neuen Regierungspalast fertigzustellen.
Die Innenausstattung des linken Flügels war in zwei Tagen abgeschlossen. Der Mittelteil und der rechte Flügel standen erst im Rohbau.
Jac Mail nickte zufrieden. Der linke Flügel besaß einen Saal, der viertausend Gäste aufnehmen konnte. Etwas mehr als dreitausend sollten geladen werden. Platzmangel war also nicht zu befürchten. Die Bedingungen, die ihm Solarmarschall Mercant gestellt hatte, waren auch erfüllt worden. Mehr als dreihundert Angehörige der Abwehr konnten von unauffällig eingebauten Verstecken aus den riesigen Saal übersehen und erforderlichenfalls alles für die Sicherheit des Paares tun.
Ebenso abgesichert war der Weg, den Rhodan nach der Trauung mit seiner Frau gehen würde. Die Bevölkerung, die Perry Rhodan und Mory wahrscheinlich Ovationen bringen würde, durfte unter keinen
Umständen merken, daß sie von allen Seiten scharf und mißtrauisch beobachtet wurde.
Bei dieser Fülle von Aufgaben hatte Oberst Mail am Anfang geglaubt, das Projekt niemals meistern zu können. Heute aber, wenige Tage vor der Hochzeit, war der größte Teil der Arbeit erledigt.
Er drehte sich um, als er hinter seinem Rücken Schritte vernahm. Er erkannte Mory Abro und wollte sich erheben.
»Bleiben Sie doch sitzen, Oberst«, sagte sie lächelnd.
Sie war jeden Tag gekommen, um sich nach dem Fortschritt seiner Vorarbeiten zu erkundigen. Ihm gegenüber zeigte sie sich nicht als Regierungschef des Eugaul-Systems, sondern als junge, glückliche Frau.
Sie fragte, und Jac Mail gab ihr gern Auskunft.
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