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PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung

PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung

Titel: PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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davon, ließ ihn über Wüsten und Gebirge dröhnen und dabei immer den gleichen Kurs einhalten.
    Es kam niemals vor, daß sich ein Monstrum dieser Art in seiner Kreisbahn irrte. Nie begegnete es einem Artgenossen, denn dessen
    Route lag wenigstens einige hundert Kilometer weit entfernt.
    Die Sonne Bolo stand im Zenit. Es war Mittag. Der gesichtete Marschiere-Viel beanspruchte die nördlichste aller Umlaufbahnen. Taub und besessen, alles überwälzend und völlig empfindungslos, lief er mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa zwanzig Kilometern pro Stunde nach Westen. Nie würde er begreifen, daß er mit der wandernden Sonne nicht Schritt halten konnte. Er rannte und rannte.
    »Miles!« schrie Shelo von Panik erfüllt. Entsetzt schaute er zu dem näher kommenden Ungeheuer hinüber, dessen Körper er nicht mehr in voller Länge überblicken konnte.
    Das gigantische Dreieck war auf seiner Oberfläche zerklüftet und hügelig wie eine erstarrte Kraterlandschaft. Auf dem Rücken hatten sich kleine Gebirge, Schluchten und steil aufragende Zacken gebildet. Niemand wußte, woraus diese unkontrolliert wuchernde Panzerschale bestand. Dagegen hatte man ermitteln können, daß ein Marschiere-Viel die Energie einer Atombombe aufsaugte, wie eine Laderbank den Fluß elektrischen Stroms. Niemand hatte jemals ein Ungeheuer dieser Art töten können.
    Miles hörte nicht auf die Warnrufe. Seine Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf einen dicht hinter der Kopfspitze herabhängenden Auswuchs. Diese harte Schale ragte wie ein gigantischer Hautlappen bis zum Boden herab. Sie pflügte das Gelände auf und hinterließ tiefe Furchen, in die zerbröckelte Gesteinsmassen hineinrutschten. Das Ungeheuer schien nicht zu bemerken, daß es sich durch eine Schalenwucherung in einen lebenden Bagger verwandelt hatte. Wahrscheinlich würde die herabhängende Schale eines Tages abfallen oder so abgeschliffen sein, daß sie das Gelände nicht mehr berührte.
    Daran dachte Miles Traut aber nicht. Er bemerkte nur die Rampe, die sich als brauchbare Auffahrt anbot und Schutz und Sicherheit verhieß.
    Shelo wollte den Freund zurückreißen. Er kam nicht mehr dazu. Die Schildkröte schwenkte plötzlich scharf ab und raste mit Höchstgeschwindigkeit auf die Rampe zu.
    Die Kettenglieder krachten in das stahlharte Material hinein, krallten sich fest, schleuderten Materiebrocken nach hinten und fanden dann den nötigen Reibungswiderstand.
    Ein fürchterliches Rucken schleuderte Bontlyn auf die hintere Sitzbank zurück. Das Tosen und Trommeln der vielen Laufbeine vermischte sich mit dem Heulen der E-Motoren. Langsam glitt die Schildkröte den zerklüfteten Abhang hinauf.
    Miles hielt erst an, als er sicher war, die Rampe hinter sich zu wissen. Der Wagen stand nun auf dem stabilen Rücken des Marschiere-Viel, der weder den ungebetenen Gast, noch die aus seiner Panzerhülle herausgebrochenen Bruchstücke bemerkt hatte.
    Er folgte seiner Bestimmung, er lief nach Westen!
    Miles schaltete das Triebwerk ab. An den Sichtluken glitt die Landschaft von Last Hope vorbei. Außer dem Dröhnen der Laufbeine war nichts zu hören.
    Die Schildkröte stand knapp fünfzig Meter hinter der richtungsweisenden Dreiecks-Spitze, in der wahrscheinlich das winzige Gehirn dieses Ungeheuers untergebracht war. Vielleicht besaß es auch gar kein zentrales Nervensystem, sondern richtete sich nach dem schwachen Impulsstrom unbegreiflicher Zellkolonien.
    Es scherte sich nicht um den Fremdkörper, den es nun zusätzlich zu schleppen hatte.
    Shelos Gehör hatte sich bereits an das Trommeln gewöhnt. Die Klimaanlage arbeitete nicht mehr so laut wie vorher. Sie verbrauchte auch nur noch knapp 68 Kilowattstunden.
    Miles räusperte sich. Bis auf den Hyperkomsender waren die Ortungsgeräte endgültig ausgefallen. Sogar die Elektronik der optischen Bildübermittlung versagte. Die direkte Sicht war jedoch einwandfrei.
    Weit über ihnen lohte und flammte die Empfangsantenne des Schweifes. Hier und da kamen magnetische Schauer durch. Sonst geschah nichts.

11
    Major Merl Hafgo, stellvertretender Zellenbefehlshaber und Chef der Nachschubverbindungen zu Plophos, lachte selten. Jetzt lachte er.
    »Feuer...!« befahl er. Gleichzeitig glitt seine Rechte mit dem Narkosestrahler nach oben.
    Er schoß zuerst. Fast gleichzeitig mit ihm zogen vierzig Mann der Blauen Garde die Abzüge ihrer Waffen.
    Flimmernde Energiebahnen schlugen in die Menge der revoltierenden Wissenschaftler ein. Die Gardisten erzeugten

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