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PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium

PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium

Titel: PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Fötusstellung. Das Toxin sickert richtiggehend durch den Körper, erreicht schließlich über die Blutbahnen die inneren Organe und setzt dort sein zerstörendes Werk in der Regel bis zum Exitus fort. Meines Wissens haben erst drei Menschen den Einsatz Sychiltons überlebt. Sie alle mussten bis zu ihrem Lebensende in Kliniken rund um die Uhr betreut werden. Ich betrachte diesen Test als den einzig möglichen, um die Wahrheit festzustellen. Sollten Sie morgen noch leben, werde ich mich selbstverständlich bei Ihnen entschuldigen. Ich wünsche Ihnen viel Glück, wer auch immer Sie sein mögen.«
    Unbändige Wut packte Rhodan. Er stürzte nach vorn, hieb gegen die Wandung der sich neuerlich verdunkelnden Kapsel, schrie Laertes Michou, der unbeeindruckt stehen blieb, seinen Zorn entgegen.
    Dann erreichte ihn das Sychilton, und der Unsterbliche stürzte haltlos zu Boden.

23. Chronik der Familie Donning:
Der Umschwung
     
    Ich habe fürchterliche Verbrechen begangen.
    Mein Ziel ist erreicht, aber der Weg dorthin war schrecklich. Erst heute, am Ende meiner Tage, erlaube ich mir, über die moralischen Aspekte meines Lebenswerks nachzudenken.
    Mir graut vor mir selbst.
    Es begann vor mehr als 80 Jahren.
    Jemand klopfte an die Tür meiner kleinen Wohnung im 46. Stock des Mayang-Gebäudes in der ALEXA-Schüssel. Mein erschöpfend langer Arbeitstag im Ministerium für Wiederherstellung war eben erst zu Ende gegangen. Ich hatte gehofft, die Beine hochlegen und einen ruhigen Abend verbringen zu können.
    Ich öffnete also widerwillig. Ein Offizieller in mausgrauem Anzug stand vor mir. Er wirkte adrett und höflich, hielt Augen und Nase allerdings hinter einer typischen Beamtenmaske verborgen, die nur zu deutlich darauf hinwies, welchem Job er nachging. Er forderte mich freundlich, aber unmissverständlich auf, mitzukommen.
    Ich musste an das oft genutzte Präfix »quasi« denken, das damals in Bezug auf Altera gern vor das Wort »Demokratie« gesetzt wurde. Ebenso kamen mir ein paar ungeklärte ... Unfälle in Erinnerung, die während der letzten Monate passiert waren. Also beschloss ich, dem freundlichen Herrn ohne weiteres Aufsehen zu folgen.
    Er brachte mich auf Umwegen in den Regierungssitz. In jenen von meinem Uronkel geplanten blauweißen Glasturm von 280 Metern Höhe, im Volksmund Administurm genannt, der neben den fast so hohen Bauten des Ministeriums für Wirtschaft und des Ministeriums für Verteidigung den Solaren Platz im Zentrum Neo-Teras beherrschte.
    Wir nahmen einen unbewachten Nebeneingang und gelangten ohne weitere Kontrollen über einen unscheinbaren Aufzug hinauf zur Spitze des Gebäudes. Jedermann grüßte meinen neuen Freund freundlich - und ein wenig ängstlich -, ohne uns aufzuhalten oder nach einer Legitimation zu fragen.
    Wir verließen den Aufzug und standen inmitten eines Raums, dessen beeindruckende Fensterfront einen Rundumblick auf die Stadt erlaubte.
    Ungewohnte Ruhe herrschte hier oben. Ab und zu wuselte ein serviler Roboter vorbei. Einer fragte mich nach meinen Wünschen, während er mit seinem Vakuumbein nervös umherfuhr und den blitzeblanken Fußboden nachpolierte. Ich hatte von den Dingern gehört, aber noch niemals eins zu Gesicht bekommen. Auch wenn die technischen Voraussetzungen für derlei Spielereien seit der Gründung Alteras niemals in Vergessenheit geraten waren, hatte man selten ausreichend Geld in die Robotik-Forschung gesteckt.
    »Darf ich vorstellen?«, sagte mein Begleiter und führte mich zu einer alten, gebückt dastehenden Frau, deren Gesicht ich nur zu gut kannte.
    Malaika Mkombo. Die Präsidentin Alteras.
    Verdutzt schüttelte ich ihr die Hand.
    »Francis hat mir von Ihrem Auftritt vor drei Tagen bei der Bürgerversammlung in der ALEXA-Schüssel erzählt«, sagte sie ohne Umschweife. »Sie wirkten sehr überzeugend.«
    Auftritt? Bei der monatlichen Bürgerversammlung?
    Ich überlegte, worauf die Präsidentin hinauswollte.
    Ich hatte meinem Unmut über die resignative Stimmung in unserer Heimat Luft gemacht. Mithilfe einiger Tricks, die ich mir dank eines uralten Buchs angeeignet hatte, war es mir gelungen, ein paar Lacher zu erzielen und die Bürger aus ihrer Lethargie zu rütteln. Die ewige Miesmacherei, wie zum Beispiel: »Früher war alles besser!« oder »Da kann man eben nichts machen!«, war mir so sehr auf den Geist gegangen, dass ich mich eingemischt hatte.
    Und deswegen stand ich heute hier, in der Präsidentensuite?
    »Ich habe nicht viel Zeit«, fuhr die

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