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PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium

PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium

Titel: PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Festwerk Gonda:
Verhör
     
    »Wie heißen Sie?«
    »Perry Rhodan.«
    »Dienstrang und Einheit oder Beruf?«
    »Terranischer Resident.«
    »Wohnort? «
    »Terrania .«
    »Geburtsdatum und -ort? Identifikationsnummer?«
    Rhodan antwortete dem stetig wechselnden, unsichtbaren Verhörpersonal wahrheitsgemäß, auf eine Liste von 40 Fragen und bewirkte dabei stets nur eine einzige Reaktion: »Sie lügen!«, sagte man ihm, um den Datenbogen stereotyp von vorn zu beginnen. Er hatte es aufgegeben, mitzuzählen. Stets forderten »sie« seine Aufmerksamkeit. Enervierende Töne, sich überlappende Bildsequenzen, die an die kugelförmige Innenwandung seiner Gefängniszelle projiziert wurden, Temperaturschübe und ätzende Geruchsmischungen hielten ihn wach und dämpften gleichzeitig seine Aufmerksamkeit.
    So unangenehm die Behandlung auch war, Rhodan nahm sie möglichst gelassen. Nach außen hin gab er den Anschein allmählicher Erschöpfung, während er insgeheim Eindrücke sammelte und die wenigen Informationen bestmöglich extrapolierte.
    Er blieb so ruhig wie möglich. Er wetzte nicht auf dem hässlichen Stuhl umher, er griff sich nicht an die Nase, er kratzte sich nicht am Kopf. Er wollte niemandem jenseits der abgedunkelten Rundscheiben aus Panzerplast die Chance geben, nervös zu werden. Mehrere aktivierte Abstrahlmündungen von Thermokanonen, die in den Raum hineinragten, waren seit Stunden auf ihn gerichtet und folgten jeder seiner Bewegungen.
    »Name?«
    »Perry Rhodan...«
    Man hatte ihnen während der Gefangennahme nicht den Hauch einer Chance gelassen, sich zu rechtfertigen. Umgehend waren er, Mondra, die beiden Posbis und der Matten-Willy voneinander getrennt worden. Mondras protestierender Aufschrei, der aus der Ferne zu ihm gedrungen war, hatte ihn veranlasst, kurz an der Energiefesselung zu zerren - selbstverständlich ohne Aussicht auf Erfolg. Männer mit abgedunkelten Helmvisieren hatten ihm die Waffenkolben unsanft gegen Schulter, Rücken und Hinterkopf gedrückt und ihn dabei angebrüllt, er solle keinen Widerstand leisten, sonst...
    Aber diese lautstarken Vertreter einer Soldateska, wie er sie nur zu gut kannte, waren ihm noch immer lieber als jene unsichtbaren Frauen und Männer, denen er seitdem ausgeliefert war.
    »Wie sind Sie nach Altera gelangt?«
    »Ein Freund hat uns hierher gebracht.«
    »Wie heißt dieser Freund? Ist er alteranischer Bürger?«
    »Er heißt Lotho Keraete. Er ist weder alteranischer Staatsbürger, noch gehört er der LFT an.«
    »Ist die LFT jene Organisation, die Sie beauftragt hat, das Imperium als Fünfte Kolonne zu unterwandern?«
    »LFT ist die Abkürzung für Liga Freier Terraner. Meinen Auftrag habe ich von der Superintelligenz ES erhalten.«
    »Wie lautet dieser Auftrag?«
    »Die Menschen in IC 5152 vor dem Untergang zu bewahren. Lotho Keraete erklärte, dass die Posbis beteiligt sind, und forderte mich auf, zwei Posbis als Helfer mitzunehmen.«
    An dieser Stelle trat im Verhör jedes Mal eine kurze Pause ein. Es schien Rhodan, als würde es seinen unsichtbaren Gesprächspartnern immer wieder die Rede verschlagen.
    Schließlich setzte die Stimme fort: »In welchem Verhältnis stehen Sie zu den Posbis?«
    »Seit dem Jahr 2114 alter Zeitrechnung zählen sie zu den treuesten Verbündeten der Menschheit.«
    Plötzlich: erneutes Schweigen.
    Rhodan sah irritiert hoch. Normalerweise folgte noch ein gutes Dutzend weiterer Fragen. Wer oder was hatte diese... Unterbrechung bewirkt?
    Die Abstrahlfelder der Waffen erloschen, die Läufe zogen sich aus der Hülle zurück. Die Schwärze der Panzerplasthülle machte einer schmalen Lücke Platz und erlaubte ihm einen eingeschränkten Blick nach draußen.
    Ein Mann stand wenige Meter vor ihm.
    Rhodan erhob sich von seinem unbequemen Plastikstuhl und trat so weit wie möglich vor zur Wandung. Keine unsichtbaren Stimmen protestierten dagegen.
    »Ich bin Staatsmarschall Laertes Michou«, sagte der Uniformierte knapp und seltsam bellend, »ich bin Vize-Administrator und Verteidigungsminister von Altera.«
    »Freut mich, dich kennen zu lernen.«
    »Sie!« Schwarze Augen, die unter dichten, buschigen Augenbrauen verborgen gewesen waren, lugten plötzlich weit aufgerissen darunter hervor.
    »Wie bitte?« Rhodan stellte sich dumm. Er wusste genau, worauf Laertes Michou hinauswollte. Aber es schadete nichts, den Mann, der sich in seiner adretten Operettenuniform so wichtig nahm, ein wenig zu provozieren. Die Tatsache, dass man auf höchster Ebene

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