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PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren

PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren

Titel: PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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einzusetzen, dass er die Apparatur, Boffään und das Sloppelle trotz der erhöhten Schwerkraft ohne große Anstrengung durch die Galerie schieben konnte. Aus jeder Nische, die sie passierten, plärrte ein anderer Larenführer.
    »Ganz gut getroffen, ja?«, sagte Boffään. »Kann mir nicht vorstellen, dass dieses grässliche Affentheater irgendjemand freiwillig besucht, schon gar nicht während eines Bürgerkriegs. Ich denke, wir können unsere Wunderkiste gleich hier installieren, ja?«
    »Sofern die nötigen Anschlüsse vorhanden sind.«
    »In einem larischen Protzbau? Die Typen wollen sogar am Klo mit ihren Untergebenen kommunizieren und sich von denen huldigen lassen, ja? Darum heißt es ja > After-Vasallen <, hihi.«
    Sukkulenten-Humor, dachte Startac. Kakteen-Witze.
    Immerhin, Boffään behielt recht. Es gelang ihnen überdies, den Apparat, nachdem sie ihn mit den rasch ausfindig gemachten Leitungen vernetzt hatten, durch Projektionen, deren Programm Boffään modifizierte, gegen optische Wahrnehmung und zufällige Ortung zu tarnen. Man musste schon genau wissen, was und wo man suchte, um das »Kuckucksei« zu entdecken.
    Dieser Teil des Einsatzes war also unverhofft flott und glatt über die Bühne gegangen. Aber wie sollten sie eruieren, wo die Trans-mitter-Prototypen gelagert wurden?
    Ihre Hoffnung, im internen Kommunikationsnetz unbemerkt eine Inventarliste aufstöbern zu können, hatte sich zerschlagen. Das Rechnersystem der Pyramiden war in eine Vielzahl von Sektoren zergliedert und jeder einzelne Verbindungsknoten zwischen den Segmenten doppelt und dreifach gegen Infiltration abgesichert - wohl zum Schutz vor Virenbomben der Posbis. Ohne Hochrang-Autorisierung erhielten sie von der Ruhmesgalerie aus nicht einmal eine Übersichtskarte des Netzwerks, geschweige denn sons tige Auskünfte.
    Ob es ihnen gefiel oder nicht, sie mussten in belebtere Gefilde.
    »Elbanger-Tan, der Erste Hetran, ja? Kannst du erschnüffeln, wo seine Privatgemächer liegen?«
    »Mit etwas Glück... Aber findest du das klug? Billiger als mitten hinein in die Höhle des Löwen willst du es nicht geben?«
    »Hab keine Erfahrung mit Raubfeliden, ja? Aber Laren kenne ich bis zum Verdorren. Hier wird mit Garantie alles überwacht, ausgenommen die persönliche Domäne des Ober-Überwachers, ja?«
    Dem war eine gewisse Logik nicht abzusprechen. Startac schloss die Augen und esperte nach Ansammlungen von Bewusstseinen, denen das emotionale Sammelsurium von Dienstboten gemeinsam war: Servilität bis zur Selbstverleugnung, gepaart mit unterschwelligem, abgrundtiefem Hass auf das Objekt der Verehrung und dem hypertrophen Gefühl der eigenen Unersetzlichkeit. Nun, das traf auf ein Gutteil der Personen im Pyramidenzirkel zu. es handelte sich schließlich um einen Regierungssitz. Erst als Startac typisch militärische Aggressivität, Standesdünkel und Analfixierung links liegen ließ und auch die biedere, mit wilden, »verbotenen« Phantasien durchwachsene Selbstgefälligkeit von Beamten aussonderte, gelang es ihm, eine Art Hausstaat zu lokalisieren, der das obere Drittel der zweitgrößten Pyramide einnahm.
    Er teilte Boffään die Eindrücke seiner Ortungen mit, worauf der ehemalige Majordomus meinte: »Sollte mich wundern, wenn Elbanger nicht ein mittelgroßes Gefolge zur fröhlichen Verknospung unterhielte. Wie nennt man das bei euch Viergliedrern noch gleich, ja?«
    »Einen Harem? Diverse Gespielinnen, Kurtisanen, Lustknaben?«
    »Märchenerzähler, Schlafschaukler, Traumdeuter, was weiß ich; jedenfalls Egostreichler, vielleicht auch zwei, drei strenge Gouvernanten, ja? Schnupperst du so was?«
    Tatsächlich wurde Startac fündig. Ihm war reichlich mulmig zumute, als er seine Para-Sinne auf die betreffende Suite richtete, sich hinschnellte ... und in einem stockdunklen Raum rematerialisierte.
    Von sexuellen oder sonstigen Ausschweifungen war im näheren Umfeld nichts zu erfassen. Auch gab es, den Sternen sei Dank, keinerlei Anzeichen dafür, dass ihr Eindringen bemerkt worden wäre. Ob dies so blieb, wenn er den Helmscheinwerfer einschaltete, wollte Star jedoch lieber nicht ausprobieren. Auf Licht sprachen selbst primitivste Sensoren an. Und falls dann ein vergleichbarer Radau losbrach wie in der Ahnengalerie, wachten die Schlafenden in den angrenzenden Räumen auf. Schon plötzlich erklingende Musik mochte um diese Nachtzeit Neugierige oder Wächter auf den Plan rufen ... Die Infrarotsicht des Helms war mangels Wärmequellen nutzlos,

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