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PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren

PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren

Titel: PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Verwalterin. Wo mir unsere Herrin das Amt eines
    offiziellen Minderheitensprechers verliehen hat.«
    »Na, da gratuliere ich aber. Durftest du auch ihren Speichel vom Boden auflecken?« Wilbur blies verächtlich eine helle Haarsträhne aus der Stirn.
    »Ich hatte nicht erwartet, dass du begreifst, was das bedeutet, Donning. Ab sofort verfügen wir über einen Sitz im Bezirksrat von Dekombor und können dort unsere Anliegen ungehindert zu Gehör bringen.«
    »Lass mich raten. Mehr larische Schönheitssalons?«
    »Spiel den Renitenten, solange du willst. Verrenn dich weiter in deine naiven Fantasien von Heimkehr in ein Imperium, das unsere Vorfahren ausgestoßen, davongejagt und schmählich im Stich gelassen hat.«
    Das war die neueste Stimmungsmache der Massenmedien: Im Reich der Menschlinge, behaupteten sie, herrschten schon ewig Misswirtschaft und Überbevölkerung. Um derer Herr zu werden, setzten die gewissenlosen Machthaber Alteras seit Generationen immer wieder altersschwache Schiffe voller Unerwünschter im galaktischen Niemandsland aus, wo sie entweder erbärmlich verendeten, den Posbis zum Opfer fielen - oder von den unermesslich selbstlosen Laren gerettet wurden. Denen sie fortan zur Last fielen, die Haarnester von den Köpfen fraßen und sich nicht einmal dankbar zeigten.
    »Und ausgerechnet du vertrittst uns also im Bezirksrat? Da kann sich Mitrade auch gleich selbst auf diesen Sessel setzen. Abgesehen davon, dass besagtes Gremium reine Augenauswischerei darstellt. Weil nämlich das, was dort gefaselt oder beschlossen wird, keinerlei Konsequenzen hat.«
    »Wie lang lebst du schon auf Caligo, Strohschopf? Bald zwanzig Jahre. Und doch bist du geistig noch immer nicht hier angekommen, sondern trauerst nach wie vor der bitteren Not und dem Unrechtsregime nach, dem wir glücklicherweise entronnen sind. Schau dich um!« Neko vollführte eine Armbewegung, die den Marktplatz umfasste. »Sieht so ein Gefängnis aus? Ein Straflager? Bist du blind, oder was? Sind das Häftlinge, liest du Bitternis in ihren Mienen? Nein. Sondern Zufriedenheit, Optimismus, Fröhlichkeit. Und zu Recht!
    Leiden sie etwa Hunger oder sonstige Entbehrung? Frieren sie, haben sie kein Dach überm Kopf, müssen sie in vergammelten Hütten ihr kärgliches Dasein fristen? Nein. Ganz im Gegenteil, Elbanger-Tan, der Erste Hetran, hat ihnen, uns allen, einen wunderschönen, unseren Bedürfnissen perfekt angepassten Stadtteil geschenkt!«
    »Das Klopapier wurde erst vorige Woche wieder rationiert.«
    »Ja, spotte nur. Zerreißt euch ruhig das Maul, du und deine Schwarzmaler-Freunde. Niemand verbietet es euch. Auch das sollte dir zu denken geben, falls du einer solchen Anstrengung überhaupt fähig bist. Inzwischen errichte ich, langsam aber sicher, Stein für Stein, eine tragfähige Basis für unser kleines, schwaches Völkchen.«
    Wilbur verdrehte die Augen. Nekos übersteigertes, blauäugiges Sendungsbewusstsein war schlichtweg unerträglich. Warum verzog sich der selbstzufriedene Trottel nicht endlich? Weshalb belästigte er sie, statt sich von seinen Anhängern und Verehrerinnen umgarnen zu lassen? Was wollte er überhaupt?
    »Schau selbst«, sagte Wilbur. »Und dann sag mir, wer von uns beiden verblendet ist.« Er zeigte auf die Maahks, die vor dem Tor des Verwaltungsgebäudes Wache schoben, Betäubungsstöcke in den Pranken. Auf die automatischen, per Fernsteuerung auslösbaren Strahlenkanonen unter den Dachfirsten, die jeden Winkel des Platzes bestreichen konnten. Auf die Polizeigleiter, deren Positionslichter am sich allmählich verdunkelnden Himmel blinkten. Zuletzt klopfte er sich gegen den Nacken, wo der Peilchip saß. »Schöne Freiheit, das.«
    »Wer partout alles schlechtreden will, findet immer was zu bemäkeln. Im Frühling freuen sich die einen, weil die Wiesen grünen und die Blumen erblühen, und die anderen jammern darüber, dass es noch nicht Sommer ist.«
    Das kam so salbungsvoll, bevormundend, paternalistisch und larisch, dass Wilbur endgültig der Kragen platzte.
    »Früher die Tourneen der Vagabunden, jetzt die Schand-knecht-Kettentrupps - nennst du das Fortschritt, Mann? Was kommt als Nächstes? Spektakulär inszenierte Massenhinrichtungen?«
    Er hatte geschrien, und er hasste sich dafür. Denn jetzt konnte Ja-son Neko erst recht den Kühlen, Überlegenen mimen.
    Gelassen erwiderte der: »Wir leisten unseren Beitrag in schweren Zeiten, so wie alle anderen Gunstbolde und Vasallen auch. Und wenn wir uns vernünftig und

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