Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren

PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren

Titel: PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
Vom Netzwerk:
nichts. Mitrade benutzt dich, um mich zu brechen. Sie ist sehr schlau, will zwei Kakerlaken mit einem Stiefel zertreten und die Freigeborenen schwächen, indem sie sie eines weiteren Vorbilds beraubt. >Seht her, auch Tamra fügt sich; ich habe die Widerspenstige gezähmt. < Da kann ich nicht mitmachen, so leid es mir tut. Ich werde in Knechtschaft keinen Hausstand gründen, mit keinem Mann verkehren, keine Kinder bekommen. Das bin ich meinem Vater schuldig. Kannst du das nachfühlen? Falls nicht, wärst du sowieso nicht der Richtige für mich.«
    »Verstehe.« Jason Neko sprang auf, als wäre die Banklehne unter seinem Hintern plötzlich glühend heiß geworden. »Ist es wegen dem da?« Er zeigte auf Wilbur. »Ziehst du diesen Aufwiegler mir vor?«
    »Ich sagte doch, dass ich allein bleiben und mich nicht fortpflanzen will. Nimm es nicht so schwer, Jason. Du kannst unter Dutzenden von Frauen wählen. Nur mich lass bitte in Frieden.«
    »Schön. Ich gebe mich geschlagen. Auch wenn du einen fatalen Fehler begehst. Und du, Strohschopf Donning« - er glühte Wilbur an, der sich, unendlich erleichtert, ein Grinsen nicht verkneifen konnte - »sei bloß vorsichtig. Glaub nicht, mir wäre verborgen geblieben, dass ihr insgeheim Ränke schmiedet und von Rebellion träumt. Ich werde ein Auge auf dich haben, das schwöre ich dir, und notfalls zu verhindern wissen, dass du Tamra, und uns alle, mit in den Untergang reißt.«
    Er tippte sich, nach larischer Art grüßend, mit zwei Fingern der rechten Hand an die linke Schulter, dann schob er ab. Innerlich kochte Neko vermutlich; nach außen hin ließ er sich nichts anmer-ken, sondern scherzte gleich wieder mit einer Passantin.
    »Ich wünschte, er hätte nicht gefragt«, sagte Tamra leise. »Aber es musste wohl so kommen.«
    Wilbur nickte. »Auf die Gefahr, mich weiter unbeliebt zu machen: Ich bin froh darüber.« Er räusperte sich. »Ich möchte dir schon lange etwas erzählen. Jason hat keine Ahnung, worum es geht. Das vorhin war gewiss nur ein Schuss ins Blaue. Aber ich gehöre tatsächlich einer geheimen Vereinigung an. Wir nennen uns >Liu I-Ming-Bund<...«
    Nackte Leiber tanzten als Silhouetten vor dem rot-orangen Flackerschein hellauf lodernder Feuer. Beißender Qualm mischte sich mit den scharfen Gerüchen menschlicher Ausdünstungen, diverser Alkoholika und sonstiger Rauschmittel. Tamras Schädel brummte. Obwohl sie sich die Ohren zuhielt, gingen ihr die gellenden Schreie, das schrille Jaulen der Dudelsäcke und der ekstatische Trommelrhythmus durch Mark und Bein.
    Skeptisch folgte sie Wilbur Donning, der ihnen mit den Ellenbogen einen Weg durch die Menge bahnte, zu einem improvisierten Ausschank an der Laderampe.
    »Zwei doppelte Schenkelspreizer, aber vom härteren Stoff.«, orderte Wilbur, gegen den Hintergrundlärm anplärrend. Er bezahlte mit den nur in Dekombor gültigen Münzen, nahm die Becher entgegen und trug sie zu Tamra, die sich in eine einigermaßen ruhige Einbuchtung der Fabrikswand drückte. »Prosit! Auf ex!«
    »Ich warne dich«, zischte sie. »Falls das hier ein Vorwand sein sollte, mich betrunken zu machen und mir an die Wäsche zu gehen... «
    »Na komm, Mädel, zier dich nicht!«, grölte Wilbur und schob sie noch tiefer in die Nische. »Heute ist die Längste Nacht, da gibt es keine Unkeuschheit. Alles ist erlaubt - vertrau mir!«, fügte er geflüstert hinzu.
    Sie stieß mit ihm an und nippte vorsichtig. Obwohl das Getränk nach Starkpunsch roch, schmeckte Tamra keinen Alkohol, sondern bloß Fruchtsaft.
    »Spitzen-Gesöff, was?« Wilbur zwinkerte. »Kriegt nicht jeder. Da muss man schon Beziehungen haben. Runter damit!«
    Sie leerten die Becher. Wilbur rülpste lautstark, dann lehnte er sich gegen Tamra, sodass es für zufällige Beobachter aussehen mochte, als dränge er sie ins Eck und rücke ihr auf die Pelle. Tatsächlich aber wahrte er trotz der körperlichen Enge die Distanz. Im Takt der Musik seine Hüften wiegend, hauchte er Tamra ins Ohr: »Du musst nicht so tun, als hättest du plötzlich alle deine Prinzipien über Bord geworfen. Es reicht, wenn du vorgibst, dir diese Veranstaltung einmal ansehen zu wollen, dich von mir mitschleppen zu lassen und dir einen leichten Schwips zu vergönnen. Dann wird niemand argwöhnisch, zumal ohnehin alle berauscht sind.«
    »Schöpft denn keiner Verdacht, wenn wir uns hier zeigen? Ich dachte, Freigeborene meiden die larischen Feste, und speziell dieses.« In der längsten Nacht des Sonnenjahres wurden

Weitere Kostenlose Bücher