PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren
Magenschmerzen.
Perry ging zum Fenster, schob den Vorhang einen Finger breit zur Seite und spähte durch den Spalt hinaus. »Ausgezeichnet, Startac«, lobte er. »Wir sind relativ hoch oben und haben freie Sicht zum Raumhafen.«
»Ich bringe mal in Erfahrung, was das hier darstellt.« Mondra beschäftigte sich einige Sekunden lang mit der Tür, dann ertönte ein
Klicken. Sie schlüpfte hinaus.
»Unsere Kameraden werden mit vorgehaltenen Strahlern in Schach gehalten und entwaffnet«, berichtete Perry Rhodan, der die Teleskop-Funktion seines Helms einsetzte. Startac lauschte. »Die larischen Soldaten gehen nicht sehr zärtlich mit ihnen um, aber auch nicht offen feindselig. Beide Seiten verhalten sich erfreulich diszipliniert. 0 je ... Flohbein droht auszureisen ... Glück gehabt, Onmout hat ihn gerade noch rechtzeitig wieder eingefangen. Unsere Leute werden in Mannschafts-Schweber verfrachtet... «
Dann hörte Startac nur noch ein Murmeln. Er schreckte hoch, war offenbar für Sekunden eingenickt. »Entschuldige, tut mir leid, ich...«
»Vergiss es. Ruh dich aus. Falls nötig, wecken wir dich.«
»Danke.« Er legte die Beine hoch. Wenige Sekunden später, wie ihm schien, rüttelte ihn jemand an der Schulter. Es war Mondra Diamond. Seine Helmchronometerleiste zeigte ihm, dass er sechs Stunden geschlafen hatte, in voller Montur. Er hatte einen unangenehm pelzigen Geschmack im Mund. »Was ist passiert?«
»Hast nicht viel versäumt. Die Besatzung der MINXHAO wurde abtransportiert, auch die Verletzten. Weit sind die Schweber nicht geflogen, nur ein Stück Richtung Stadtzentrum. Da verläuft eine Hügelkette, hinter der sind sie niedergegangen. Sollte kein großes Problem werden, unsere Leute wieder aufzuspüren. Wie geht es dir?«
»Besser.« Er gähnte.
»Ich habe dich geweckt, weil Perry meinte, du solltest dir das ansehen.« Mondra zeigte zum larischen Äquivalent eines Trivids.
Startac setzte sich auf und öffnete den Helm. Die Luft schmeckte schal und abgestanden, mit einem Resthauch von Räucherwerk. Seine Glieder fühlten sich bleiern an. Auf Caligo herrschte eine um zwanzig Prozent höhere Schwerkraft als auf Terra, erinnerte er sich. Eins Komma zwo Gravos, das spürte man schon.
Das Trivid brachte einen Bericht von der Eroberung einer Polizeikaserne durch Einheiten der Rebellen. Dass die Sendeverantwortlichen mit diesen sympathisierten, war unschwer zu erkennen. Besonders hervorgehoben wurde, dass der Anführer der Putschisten, ein General namens Kat-Greer, selbst an der Spitze seiner Truppe mitkämpfte.
»Er ist auch Oberkommandierender der Neunten Flotte«, erklärte Perry. »Mit anderen Worten, unser Ansprechpartner. Eindeutig der kommende Mann im Trovent, sofern man Kriegsreportern trauen darf. Könnte nichts schaden, wenn du dir die Visage einprägst.«
Der Bericht war nach Art eines heroischen Actionfilms geschnitten, ja inszeniert. Schwer vorstellbar, dass dies im Rahmen einer Li-ve-Übertragung eins-zu-eins bewerkstelligt werden konnte. Wahrscheinlich wurden Archivmaterial und für einen solchen Anlass von langer Hand vorbereitete Szenen mit Echtzeit-Bildern kombiniert. Kat-Greer, der in einem Monstrum von halb robotischem Kampfanzug steckte, erschien als kühner, jede Sekunde souveräner Kriegsheld. Wie zufällig umgab bei Nahaufnahmen stets eine Gloriole den markanten Schädel im volltransparenten Kugelhelm. Der General koordinierte nicht nur seine Soldaten mit knappen, schneidigen Befehlen, sondern erledigte höchstpersönlich, als wandelnder Panzer, das Gros der weit schwächer bewaffneten Regierungstreuen. Wie es sich für seine Heldenrolle gehörte, forderte er alle, die sich ihm in den Weg stellten, zuerst zur Kapitulation auf und nahm diese, wenn sie erfolgte, auch großmütig entgegen. Wurde er aber angegriffen, machte er gnadenlos kurzen Prozess. Der Trivid-Sender scheute nicht davor zurück, die Zahl von Kat-Greers Abschüssen am unteren Bildrand einzublenden.
Startac fühlte sich an die klischeehaften Heimpositronik Ballerspiele seiner Jugend erinnert. »Widerlich.«
»Aber als Propaganda wirkungsvoll«, sagte Mondra. »Zumal der Gegenspieler, der amtierende Erste Hetran, als Feigling dargestellt wird, der sich nicht aus seinem letzten Zufluchtsort wagt.«
»Dem Regierungspalast, der allerdings sehr gut befestigt ist -. Die Sache dürfte noch keineswegs so klar entschieden sein, wie man die Bevölkerung glauben machen will. Das hier« - Rhodan zeigte auf die Übertragung -
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