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PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

Titel: PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
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Augenblick zu sich gekommen, in dem Schroeder den Raumjäger gegen das Schiff gelenkt hatte. Es war ein Waffenkolben gewesen, der auf ihn niedergesaust war. Schroeders instinktive Abwehrbewegung hatte ihn davor bewahrt, dass ihm der Schädel eingeschlagen wurde, aber um den Preis, dass er die Kontrolle über die Steuerung des Raumjägers verloren hatte. Der war auf den Schutzschirm geprallt. Schroeder war vorwärts gehechtet, gegen den Laren, dann ohne genaue Peilung gesprungen.
    Und hier auf diesem Felsvorsprung gelandet.
    Er holte Luft, konzentrierte sich, um seinen ungemütlichen Aufenthaltsort zu verlassen, doch plötzlich ließ ihn ein kratzendes Geräusch aufhorchen.
    »Hilfe!«
    Nun beugte er sich doch vor und spähte in den Abgrund. Einige Meter unter ihm hing - gehalten nur von einem handbreiten Vorsprung - der larische Pilot und blickte mit verzerrtem Gesicht zu ihm hoch. Gelbes Blut tränkte seinen Raumanzug dort, wo Schroeders Schuss ihn an der Schulter getroffen hatte.
    »Helfen Sie mir!«, bat er in einem für Laren gänzlich untypischen, flehentlichen Tonfall.
    Schroeder überlegte nicht lange. »Halten Sie durch!« Er drehte sich auf den Bauch und robbte, so dicht es ging, an die Kante. Das Gestein unter seinem Körper knirschte bedrohlich.
    Er schob einen Arm über die Kante, streckte ihn aus, doch er konnte den Piloten nicht erreichen. Langsam rutschte er noch ein Stück vorwärts - und verstärkte das Knistern dadurch.
    »Seien Sie vorsichtig!«, flüsterte der Lare.
    Doch Schroeder hatte nicht vor, diesem Rat zu folgen. Kurzerhand stemmte er sich auf alle viere. Mit einem haarsträubenden Knirschen gab der Vorsprung unter seinem Körper nach, und Schroeder fiel.
    Er krachte dem Laren auf Kopf und Schultern, und genau in dem Moment, als sich dessen Finger von dem Felsvorsprung lösten und sie gemeinsam den Halt verloren, griff er zu und sprang.
    Jason Neko hatte den Absturz des larischen Schiffes aus der Mitte des Lagers verfolgt. Er spürte die Auswirkungen des Aufpralls und das dadurch ausgelöste Erdbeben als schwaches Zittern des Untergrundes. Neben ihm sank eine der behelfsmäßigen, aus Wrackteilen errichteten Hütten in sich zusammen und ließ eine kleine, rötliche Staubwolke aufwirbeln.
    Jubel erklang, vereinzelt nur und ungläubig; dann krochen die Menschen aus ihren Verstecken hervor. Die meisten wirkten mitgenommen, ängstlich. Sie beobachteten den Himmel, als könne im nächsten Augenblick eine neue Gefahr auf sie niederfahren.
    »Na, froh?«, hörte Neko eine bekannte Stimme hinter ihm. Er drehte sich um. Vor ihm stand Ian Fouchou.
    »Froh?«, wiederholte Neko. »Warum sollte ich froh sein?«
    Fouchou wies nach unten in die Tiefe. »Sie sind abgestürzt. Sie können Sie nicht nach Caligo zurückbringen.«
    »Nein.« Langsam schüttelte Neko den Kopf. »Das können sie nicht.« Empfand er Bedauern darüber? Vielleicht sogar Trauer? Als er die Raumjäger und das larische Schiff gesehen hatte, war ganz kurz die wilde Hoffnung durch seinen Leib gezuckt, Mitrade könne noch am Leben sein. Sie komme, um sie zurück nach Dekombor zu holen.
    »Freuen Sie sich gar nicht darüber?«, fragte Fouchou.
    Neko überlegte. »Warum sollte ich mich freuen?«
    »Weil Sie endlich frei sind!«
    »Frei?«
    »Ja.« Der Dürre verschränkte die Arme vor dem Körper und starrte ihn an. »Sagen Sie nicht, Sie glauben an den ganzen Kram, den man uns ... den sie Ihnen in Dekombor eingetrichtert haben? Die Märchen vom friedlichen Zusammenleben von Laren und Alteranern, und die Lügen darüber, dass die Laren Ihre Beschützer sind.«
    Märchen? Lügen? Neko hatte gewusst, dass im Flüchtlingslager Meinungen wie diese kursierten. Aber ihm war nicht klar gewesen, dass die Mitglieder der MINXHAO-Crew über die Verhältnisse auf Caligo informiert waren. Allerdings waren nach dem Absturz der ORTON-TAPH schnell hitzige Diskussionen aufgeflammt. Ob es rechtens war, einfach zu fliehen. Ob es klug war, vor allem. Würden sie ohne die schützende Hand der Laren überhaupt überleben können? Würden sie nicht wie die Tiere gejagt werden? Bestraft gar?
    Neko hatte die Gespräche mit angehört, schweigend und nachdenklich. Er hatte sich herausgehalten, aber alle Argumente hatten seine eigene Meinung nicht ändern können. Er wies auf das erbärmliche Lager rings herum. »Das halten Sie also für Freiheit?«
    Der Dürre schüttelte den Kopf. »Für sie ist das nur eine Übergangslösung. Bis Perry Rhodan kommt und sie hier

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