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PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

Titel: PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
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erfolglos gewesen war.
    Onmout senkte das Kinn. »Nein. Aber die Störungen des Riffs sind im Moment auch viel zu stark. Ich bin überzeugt davon, dass er am Leben ist, Tamra! Er wird bald wieder auftauchen.«
    Sie nickte, als würde sie ihm glauben.
    Er gab sich einen Ruck. »Wir sind dabei, die Schäden festzustellen, die der Angriff hinterlassen hat«, erklärte er. »Es sah weitaus schlimmer aus, als es tatsächlich ist. Die Laren wollten uns nicht wirklich schaden.«
    »Wie viele Tote?« Es war das Einzige, was Tamra interessierte.
    »Zweiundzwanzig.«
    »Jemanden, den ich kenne?«
    »Bis auf... ich glaube nicht.«
    Tamra gab vor, den Beginn seiner Worte nicht gehört zu haben.
    »Es handelt sich hauptsächlich um eine Gruppe von jungen Männern aus Dekombor. Außerdem eine Frau, die auf der MINXHAO in der Offiziersmesse gearbeitet hat. Und unsere Xeno-Biologin, der ich den Auftrag gegeben habe, festzustellen, ob es hier nun Leben gibt oder nicht.«
    Tamra spürte, wie jedes bisschen Kraft, das sie noch eben aufrecht gehalten hatte, von ihr wich. Sie wollte sich nur noch im Schatten irgendeines Baumes zusammenrollen, die Arme um die angezogenen Knie schlingen und sich für den Rest des Tages nicht mehr rühren.
    Onmout legte ihr eine Hand auf den Arm. »Er kommt zurück!«, sagte er leise.
    Tamra nickte. »Danke.«
    Sie war kaum aus dem Lager herausgetreten, als ein freudiger Ausruf sie herumfahren ließ.
    »Schroeder ist wieder da!«
    Zwischen den Felsen konnte sie ihn erkennen. Er trat auf den Platz hinaus, als käme er von einem Spaziergang zurück. Und er war nicht allein.
    Vor ihm her, in Schach gehalten durch seinen schweren Thermostrahler, taumelte ein Lare!

Vierzehn
    Die Reaktionen der Menschen im Flüchtlingslager waren faszinierend verschieden.
    Schroeder vernahm entsetztes Getuschel ebenso wie zufriedene Pfiffe und vereinzelt sogar Klatschen. Der Lare, der sich, kurz nachdem er mit ihm an der Kante des Abgrunds materialisiert war, als Tardan-Sharc vorgestellt hatte, zögerte sichtbar, einen Schritt zwischen die dicht stehenden Zelte zu machen. Schroeder legte ihm eine Hand auf die unverletzte Schulter und schob ihn vorwärts. »Keine Angst«, sagte er, »noch sind sie alle viel zu sehr von Ehrfurcht vor ihren Herren erfüllt.« Unter seinen Fingern konnte er spüren, wie sich Tardan verkrampfte, aber es blieb dem Laren nichts anderes übrig als weiterzugehen.
    Sie marschierten den breiten Gang entlang bis zu dem Platz in der Mitte des Lagers, auf dem am Abend die Feuer entzündet wurden. Jetzt, im Licht des frühen Morgens, lagen die Feuerstellen kalt und schwarz in einem weiten Kreis. Es roch schwach nach Asche und ein wenig nach den Wurzeln, die die Gestrandeten in Ermangelung anderer Nahrung gebraten hatten.
    Die Menschen folgten ihnen, in kleinen Gruppen erst, dann immer mehr werdend, bis sich das gesamte Lager auf den Beinen zu befinden schien und sich auf dem Platz versammelte.
    Schroeder sah Tamra Cantu am Rand der Menge stehen, und ihr Blick brannte auf seiner Haut. Er lächelte ihr zu. Zu seinem Erstaunen wandte sie sich ab und ging davon.
    Er hatte jedoch keine Zeit, ihr nachzulaufen und festzustellen, ob sie den Angriff unbeschadet überstanden hatte. Demetrius Onmout trat jetzt vor ihn.
    »Schön, dass du am Leben bist, wir dachten schon, du hättest es nicht rechtzeitig aus dem explodierenden Jäger geschafft«, sagte er. Er sah erschöpft aus. Ein breiter Schmutzstreifen zog sich quer über seine Wange bis hinauf zur Schläfe und in die Haare. Er war durchzogen von dem roten Staub der Ebene und sah aus wie ein Bluterguss.
    »Ich musste unkontrolliert springen und wäre beinahe in den Abgrund gestürzt«, erklärte Schroeder. Dann gab er einen kurzen Bericht der Geschehnisse an Bord des Raumjägers ab. Die ganze Zeit hatte er dabei die Hand auf der Schulter des Laren liegen, der aufrecht und mit hoch erhobenem Haupt inmitten der Menschenmenge stand.
    »Und jetzt bringst du uns einen Gefangenen«, nickte Onmout, nachdem Schroeder geendet hatte. »Gute Arbeit. Von ihm werden wir erfahren, was das Larenschiff hier gewollt hat, und vor allem, ob wir uns auf neuen Besuch gefasst machen müssen.«
    »Ihr werdet eurer gerechten Strafe nicht entkommen«, sagte der Lare plötzlich in seiner Sprache. Die Menschen, die in Dekombor allesamt hatten Larisch sprechen müssen, seufzten kollektiv auf. Nur auf einigen Gesichtern von MINXHAO-Mitgliedern malte sich Unverständnis, das sich jedoch sofort

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