PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe
Datenbanken auszulesen, um wenigstens eins dieser Geräte in Gang zu bringen. Wenn es stimmt, dass der Planet bis auf die Pflanzen völlig tot ist, könnten wir mit Hilfe des Bioscanners herausfinden, ob die Laren da unten noch leben.«
Schroeder war nicht sicher, ob das möglich war, doch es war zumindest besser, als herumzusitzen und auf den nächsten Angriff zu warten. Er nickte.
Onmout winkte ein in der Nähe stehendes Mannschaftsmitglied herbei. »Holen Sie Shen und Muller.«
Als der Mann ging, näherte sich ein ausgemergelter Hüne Schroeder und Onmout. Er blieb in einiger Entfernung stehen, schien sich dann aber einen Ruck zu geben und räusperte sich. »Captain?«
Onmout wandte sich um, und Schroeder glaubte, einen Anflug von Gereiztheit über seine Miene gleiten zu sehen. »Was ist, Fouchou?«, fragte er ungehalten.
«Nichts. Wenn Mister Schroeder in das Wrack springt, könnte er mir vielleicht meinen Beutel mitbringen. Ich habe ihn in der Funkzentrale verl...«
»Nichts da!«, unterbrach Onmout den Mann mitten im Satz. »Wenn wir damit anfangen, will am Ende jeder seine Habseligkeiten da rausgeholt haben.«
»Aber Sie wissen, dass ich ohne meine...«
»Gehen Sie zu den Medorobots, die werden sich um Ihr Suchtproblem kümmern!« Ohne ihn weiter zu beachten, schob Onmout Fouchou zur Seite und sah zu dem Crewmitglied, das sich mit zwei Wissenschaftlern näherte. Beide hatte Schroeder schon in der Zentrale der ORTON-TAPH gesehen. Einer von ihnen hatte die üblichen schwarzen und glatten Haare der Asiaten, der andere krause Locken von feuerroter Farbe. Beide grüßten sie Schroeder, und ihnen war das Unbehagen wie mit breitem Strich in die Gesichter gemalt.
Schroeder lächelte. »Keine Sorge. Meinen heutigen Fehlsprung habe ich schon hinter mir. Sie können sich mir ruhig anvertrauen. Allerdings sollten Sie sich lieber Raumanzüge leihen, denke ich.«
»Warum sollte das ...«, begann Muller, wurde jedoch von Onmout unterbrochen, der zwei Raumsoldaten den Befehl gab, ihre Monturen mit der zivilen Kleidung der Wissenschaftler zu tauschen. Als Muller und Shen sich in die Anzüge gezwängt hatten, half Schroeder ihnen, die Helme zu schließen, und tat es ihnen gleich. Dann streckte er beide Hände aus und wartete, bis Shen und Muller sie ergriffen hatten. Im nächsten Augenblick sah er den zertrümmerten Frontschirm der ORTON-TAPH vor sich.
Schroeder ließ die Wissenschaftler los und warf einen Blick auf die Anzuganzeigen. Die Atmosphäre war tatsächlich mit Radioaktivität gesättigt. »So viel zur Frage, ob der Anzug nötig war!«, sagte er. Er versuchte erneut, eine Ortung durchzuführen, und bekam keine Echos. Sein Magen zog sich zusammen. Er war jetzt sicher, dass an Bord der ORTON-TAPH niemand mehr lebte.
Muller war durch die Teleportation ein wenig blass um die Nase geworden, fing sich aber rasch. Schroeder beobachtete, wie er sich suchend umwandte und sich dann einem der weniger beschädigten Schaltpult zuwandte. Die gesamte Zentrale war, wie die ORTON-TAPH selbst, leicht in Schieflage geraten, was das Stehen erschwerte. Muller stemmte einen Fuß gegen eine schräg in den Raum ragende Verstrebung und machte sich konzentriert an die Arbeit. Innerhalb von wenigen Minuten erwachte eine ganze Reihe Geräte und Instrumente zum Leben.
Während die beiden Männer versuchten, sich einen Überblick zu verschaffen, begann Schroeder, die Gegenstände auf Onmouts Liste zusammenzusuchen. Im Wesentlichen, erkannte er, handelte es sich um Packungen mit irgendeiner komprimierten Substanz, deren Zweck ihm schleierhaft war. Er vermutete, dass die Medorobots sie nutzten, um aus ihr die jeweils benötigten Medikamente herzustellen. Ein Volk, das in der Lage war, ein gesamtes Schiff mittels Strukturumwandlung in eine Bleistatue zu verwandeln, hatte wahrscheinlich keinerlei Probleme damit. Kurz schickte er einen lautlosen Dank in Richtung Boffään. Ohne den Reparatur, der zeit seines Lebens damit beschäftigt gewesen war, die komplizierte Technik der Laren zu warten und zu reparieren, und die Anweisungen und Tipps, die er ihnen gegeben hatte, wären sie weitaus schlimmer dran gewesen.
Nachdem Schroeder beisammenhatte, was er suchte, überlegte er kurz. Die Funkzentrale befand sich direkt neben der Hauptzentrale und war mit ihr durch einen scheunentorbreiten Durchlass verbunden. Zwei Stufen führten zu ihr hinab. Spontan ging Schroeder sie hinunter und sah sich um.
In der Funkzentrale herrschte ein ähnliches
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