Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

Titel: PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
Vom Netzwerk:
doch der fremde Befehl in seinem Kopf war stark.
    Der Arm fiel an seiner Seite herab, als gehöre er nicht zu seinem Körper. Dann wandte Neko sich um und ging davon.
    In ihrer Fernsteuer-Spinne drückte Mitrade die Lippen so fest zusammen, dass alle Farbe aus ihnen wich.
    Die Fernsteuerung: Sie funktionierte jetzt einigermaßen, aber etwas stimmte trotzdem noch immer nicht.
    Seltsame Impulse entstanden direkt in ihrem Kopf und verunsicherten sie. Sie versuchte herauszufinden, worum es sich dabei handelte, doch es gelang ihr nicht.
    Sie wusste nur, dass sie sich unwohl fühlte.
    Wenn Tamra des Nachts aus einem ihrer Alpträume aufgeschreckt war, hatte sie sich manchmal danach gesehnt, Gewissheit zu haben. Einen Beweis dafür in den Händen zu halten, dass Mitrade-Parkk tatsächlich noch lebte, war ihr weniger schrecklich erschienen als die Ungewissheit.
    Jetzt jedoch, da sie diesen Beweis hatte, kam sie sich vor wie eine Idiotin. Nichts war schlimmer als diese Gewissheit!
    Weil sie sie an ihrem Verstand zweifeln ließ.
    Tamra hatte Mitrade-Parkk erschossen! Sie hatte mit angesehen, wie der Thermostrahl sich in den Leib der Larin gefressen hatte, hatte gesehen, wie diese zurückgeprallt war. Und sie hatte den Geruch von verbranntem Fleisch in der Nase gehabt. Die toten Augen gesehen.
    Trotzdem fiel es ihr nicht schwer, dem Laren in der Holzhütte zu glauben, dass sie sich irren musste.
    »Ist es wahr?«, hauchte sie, so leise, dass Schroeder sich vorbeugte, um sie verstehen zu können. Dann räusperte sie sich. »Er manipuliert mich. Noch immer manipulieren sie mich.«
    Diese Ahnung davon, wie schwer es sein würde, den antrainierten Reflexen jemals zu entgehen, war ebenso schlimm wie das Gefühl von Paranoia. Der Lare hatte ihr mitgeteilt, dass Mitrade am Leben war, und im ersten Moment hatte sie es ihm blind geglaubt.
    »Niemand manipuliert dich«, sagte Schroeder. »Wenn du es nicht zulässt.«
    Tamra holte tief Luft, um die Selbstbeherrschung zurückzuerlangen, die wie Luft aus einem angestochenen Ballon aus ihr entwichen war. Sie spürte, wie ihr Leib dabei zitterte und vornüberfallen wollte.
    Schroeder hielt sie, aber sie machte sich von ihm los. »Sie ist hier, um mich zu bestrafen.«
    »Ich passe auf dich auf.«
    Mit solcher Selbstverständlichkeit sagte er das, dass sie fast aufgesprungen wäre, um davonzurennen. Sie sah ihm ins Gesicht, suchte nach einem Zeichen von Zweifeln oder Schwäche darin, fand aber beides nicht. Und sie hasste sich, weil sie der eigenen Schwäche nachgegeben hatte.
    »Und auf dein Kind«, fügte er hinzu.
    Tamra legte die Hände gegen ihre Wangen. Sie fühlten sich kalt an. »Woher weißt...« Sie verstummte. Was war sie für eine Närrin gewesen! Die ganze Zeit über hatte sie gewusst, dass er ein Orter war.
    Ein weicher Zug erschien um Schroeders Augen. Vorsichtig nahm er Tamras Handgelenke - sie sahen zerbrechlich aus in seinen Händen, zerbrechlich wie Vogelknochen - und schloss die Arme um ihren Leib. Sie ließ es geschehen. Was, wenn sie sich täuschte? Wenn sie ihre Empfindungen für ihn nicht schwach machten, sondern ganz im Gegenteil? Wenn er ihr eine Stärke gab, die anders war, als alles, was sie bisher gefühlt hatte? Eine Stärke, die nicht mit purer Willenskraft aufrechterhalten werden musste, weil sie tief aus ihrem eigenen Innersten kam.
    Tamra schloss die Augen und gab sich einen Moment lang dieser Hoffnung hin.
    Ein leises Zirpen an seinem Handgelenk ließ sie zusammenzucken.
    »Schon gut.« Schroeder aktivierte sein Hyperkom. »Ja?«
    »Mister Schroeder, hier ist Dan Muller«, erscholl eine Stimme, die von statischem Rauschen verzerrt wurde. »Es ist uns tatsächlich gelungen, einige Ortungsgeräte wieder in Gang zu bringen, und Captain Onmout bat mich, Ihnen ein paar unserer Erkenntnisse mitzuteilen.«
    Schroeder schob Tamra ein Stück zur Seite, ohne dabei den Arm von ihren Schultern zu nehmen. »Sprechen Sie.«
    »Zunächst einmal: Das Raumschiff der Laren ist nicht abgestürzt, sondern am Fuß des Plateaus gelandet. Die Energiemessungen haben ergeben, dass sie jederzeit wieder starten können, wenn sie wollen.«
    Tamra schauderte zusammen, doch Schroeder rieb ihr beruhigend den Oberarm. »Warum tun sie es dann nicht? Ich dachte, die Ebene dort unten sei instabil?« »Sieht so aus, als befinde sich dicht bei der Felswand ein relativ stabiles Gebiet, auf dem sie gelandet sind. Aber warum sie nicht starten, können wir nicht erklären.«
    »Kann es sein, dass der

Weitere Kostenlose Bücher