Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

Titel: PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
Vom Netzwerk:
aufhielten. Einige von ihnen kannte sie vom Sehen, doch die meisten waren ihr fremd.
    Die Sorge fiel ihr auf, mit der die Menschen in den Himmel starrten. In mehr als einem Gesicht las Tamra blanke Angst, und sie sah Dutzende von Händen und Füßen, die nicht stillhalten konnten. Kleidung wurde geknetet, Haare gezwirbelt. Ab und an sprang eine der Frauen auf, lief einige Schritte hin und her und warf sich rastlos wieder zu Boden.
    Die Anspannung griff mit kalten Fingern nach Tamra, und sie wuchs noch, als die Frauen sie bemerkten. Sie wurde gemustert, viele Mienen waren verschlossen und voller Wut.
    »Das ist sie!«, hörte sie Tuscheln hinter ihrem Rücken. »Wegen ihr sind die Laren hier, und wegen ihr werden sie uns noch alle töten.«
    »Redet nicht so einen Unsinn!« Nekos scharfe Stimme fuhr zwischen das Gewisper wie eine Klinge.
    Tamra drehte sich um. Er kam auf sie zu, mit langen Schritten, die energisch und zornig aussahen. Seine larische Frisur war längst auseinandergefallen, die Haare hingen ihm lang und dunkel in Stirn und Augen.
    Mit einer weit ausholenden Geste drehte er sich einmal um die eigene Achse. »Wie könnt ihr Tamra die Schuld am Auftauchen der Laren geben?«, fragte er mit lauter Stimme. »Schließlich habt ihr alle euch zur Flucht entschieden! Die Laren sind wegen eines jeden von euch hier!«
    Eine der Frauen kam auf die Füße und deutete mit dem Finger auf Tamra. »War sie nicht Mitglied dieser Rebellentruppe? Eine Taoistin? Sie haben die Laren gedemütigt, und das ist der Grund, warum sie uns überhaupt jagen.«
    »Ihr alle habt die Laren gedemütigt«, widersprach Neko. »Ihr habt ihre schützende Hand zurückgewiesen. In eurem Hochmut habt ihr euch nicht nur von den Grenzen befreit, die ihr zu spüren glaubtet, sondern auch von dem Schutz, den die Laren euch boten. Und dafür werden sie euch bestrafen. Sie haben bereits damit angefangen.«
    »Rate uns!«, rief eine Frau aus der Menge. »Du gehörtest doch zu ihren engsten Vertrauten. Was sollen wir tun?«
    Neko schien überlegen zu müssen, jedenfalls senkte er den Kopf, sodass seine Haare die Augen verdeckten, und schwieg. »Lasst mich darüber nachdenken«, bat er schließlich, wandte sich ab und ging. Tamra folgte ihm.
    Er sah sie an. In seinem Blick stand etwas, das sie nicht zu deuten wusste. War es Verwirrung? »Du weißt, dass sie recht haben, nicht wahr?«, fragte sie.
    »Womit? Dass Mitrade wegen dir hier ist?« Neko schob das Kinn vor und beschleunigte seine Schritte noch. »Möglich.« Seine Augen flackerten jetzt, als wolle er im nächsten Moment das Bewusstsein verlieren.
    »Jason!« Tamra griff nach seinem Arm und zwang ihn, stehen zu bleiben. »Was hast du?«
    »Nichts.« Er wischte sich über das Gesicht, und das Flackern war fort.
    Tamra wies auf die zurückgelassenen Menschen. »Sie haben Angst. Und es wird nicht mehr lange dauern, dann explodiert die Stimmung im Lager.«
    Neko nickte nur.
    »Wir müssen etwas tun«, sagte Tamra. »Schroeder und ich haben in den Bergen das Wrack eines Posbiraumers gefunden. Gar nicht weit von hier, vielleicht vier Kilometer entfernt. Es wäre eine gute Zuflucht.«
    »Eine Zuflucht wovor?«
    Tamra verstand die Frage nicht ganz. Wollte Neko ihr zu verstehen geben, dass sie sich vor den Laren dort unten in der Ebene nicht fürchten mussten? Sie begriff nicht, was in ihm vorging, und auf einmal kam er ihr noch rätselhafter vor als früher. Im Moment sprach er mit leiser, sanfter Stimme. Ganz anders als der Neko, der vorhin zwischen das Getuschel gefahren war. Es kam Tamra vor, als säßen zwei Personen in seinem Kopf, zwischen denen er beliebig hin und her springen konnte.
    »Ich glaube, ich werde Onmout vorschlagen, die Menschen zu dem Fragmentraumer zu bringen«, sagte sie. »Um sie wenigstens vor dem Wetter zu schützen.«
    Neko nickte langsam. Seine Lider sanken zur Hälfte nach unten.
    Es sah aus, als schlafe er gleich im Stehen ein. Plötzlich klang seine Stimme verändert, als er entgegnete: »Mein Pluatz ist bei Mitruade.«
    Tamra ließ endlich seinen Arm los. Sie musste sich zwingen, nicht vor Neko zurückzuweichen. Ihre Kehle wurde eng beim Anblick seines plötzlich leeren, ausdruckslosen Gesichtes.
    »Du kannst etuas tun«, murmelte er mit schwerer Zunge.
    »Tun? Wofür?«
    »Dafür, duass ich bei Mitruade ein gutes Woat für dich einleege.« Er leckte sich über die Lippen.
    »Ich brauche deine guten Worte nicht.« Wut wollte in Tamras Kehle aufsteigen, doch sie drängte sie

Weitere Kostenlose Bücher