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PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

Titel: PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
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sehen aus, als seien sie erst vor wenigen Monaten hier niedergegangen, aber trotzdem haben wir keinerlei Besiedlung gefunden.«
    »Keine Lager, so wie unseres?«
    »Doch, Provisorien. Als hätten die Überlebenden einige Tage, vielleicht auch Wochen dort gelebt, aber nichts von längerem Bestand.« Schroeder wies auf die Hütte aus Baumstämmen, in der sie den Laren untergebracht hatten.
    »Vielleicht wurden die Überlebenden gerettet.«
    Schroeder fiel auf, dass Tamra sich entfernt hatte. Er runzelte die Stirn. »Zusammen mit allem Leben, das es hier offensichtlich einmal gegeben hat?«
    Onmout antwortete nicht, sondern wartete ab, bis Schroeder weitersprach.
    »Nein, wenn du mich fragst, gibt es hier auf dem Planeten irgendetwas, das alles Leben vernichtet. Bei aller Gefahr, die von den Laren ausgeht, Captain, sollten wir so schnell wie möglich herausfinden, um was es sich dabei handelt.«
    Das seltsame Gefühl von Panik, das sie in dem kathedralenartigen Schiff verspürt hatte, hatte in Tamra den Wunsch geweckt, allein zu sein. Sie spielte mit dem Gedanken, das Lager zu verlassen, als ihr Blick auf die Hütte fiel, in der Onmout den Laren festhielt. Wie ferngelenkt zog es sie dorthin.
    Kurz zögerte sie, doch dann gab sie sich einen Ruck und ging hinein.
    Sie trat vor den gefesselten Gefangenen und blickte auf ihn nieder. Er hatte den Kopf in den Nacken gelegt, die gelben Lippen waren geöffnet. Seine vier Nasenflügel bebten leicht.
    Tamra betrachtete ihn und mühte sich, sich ihm überlegen zu fühlen. Er war gefesselt. Sie war frei. Dennoch zuckte sie zurück, als er aus seiner Versenkung auftauchte und sie direkt ansah.
    »Du bist also die Knechtin, die Mitrade-Parkk so gern in ihre Finger bekommen will«, sagte er. In seiner Kehle entstand ein Geräusch, das wie ein bösartiges Kichern klang.
    Die Worte trafen Tamra wie ein Schlag in die Magengrube. Sie schnappte nach Luft. »Mitrade ist tot«, brachte sie hervor.
    Nun lachte der Lare auf. »O nein! Das glaubst du nur. In Wirklichkeit ist sie sehr lebendig. Und vor allem ist sie hier auf diesem Planeten.«
    Tamra wich einen Schritt zurück. Die Tür schwang auf, stieß gegen ihren Rücken, doch sie bemerkte es kaum.
    Er lügt!, kreischte es in ihr. Er lügt dich an, um dich zu manipulieren. Sie haben dich noch immer in ihrer Gewalt, und du kannst nichts dagegen tun.
    »Das... ist nicht wahr!«, keuchte sie.
    Der Lare machte ein gleichgültiges Gesicht. »Du weißt, dass es wahr ist. Du hast auf sie geschossen. Was meinst du, was wird sie dafür mit dir anstellen?«
    Jemand packte Tamra am Arm, doch sie riss sich mit einem angsterfüllten Aufschrei los.
    »Tamra!« Es war Jasons Stimme. »Komm hier raus!« Wieder wurde sie gepackt, aber diesmal sanfter. Sie wurde aus der Hütte geschoben. Das Sonnenlicht griff nach ihr, hüllte sie ein und ließ die Tränen in ihren Wimpern vor ihrem Blick glitzern.
    »Lass sie!«
    Ihr Arm wurde losgelassen. Jemand anderes war bei ihr, dafür zog sich Jason zurück. Tamra schwankte.
    »Sie ist am Leben!«, wimmerte sie.
    Im nächsten Moment schlug Übelkeit über ihr zusammen und sog ihr die letzte Kraft aus den Beinen.

Siebzehn
    Neko sah Schroeder dabei zu, wie er Tamra davonführte und dabei den Arm schützend um ihre Schulter legte. Er spürte Zorn in sich aufwallen. Was bildete sich dieser Kerl eigentlich ein? Kannte er, Neko, Tamra nicht schon viel länger als alle anderen hier? Wenn überhaupt, dann war es sein Recht, ihr beizustehen. Er ballte die Hände zu Fäusten, weil sich sein Innerstes seltsam wund anfühlte.
    Wenn er die anderen Flüchtlinge überzeugen konnte, zurück nach Caligo zu gehen, würde Tamra ihnen folgen, oder? Sie konnte schließlich nicht allein hier auf diesem Planeten bleiben. Nein, schoss es ihm durch den Kopf. Aber sie konnte sich diesem Schroeder anschließen! Er knirschte mit den Zähnen.
    Der Mutant!
    Er war das Problem.
    Neko löste die Fingernägel aus seinen Handflächen und blies gedankenverloren auf die kleinen Wundmale, die sie in seiner Haut hinterlassen hatten. Er würde sich um Schroeder kümmern müssen. Seine Gedanken begannen zu kreisen ... So, wie er sich um Tsutaya gekümmert hatte...
    Und plötzlich, mitten in der Bewegung, erstarrte er. Seine Finger hingen bewegungslos vor seinem Gesicht, leicht gekrümmt wie Krallen. Die verkrampften Glieder eines Mannes, der seinen Körper nicht mehr unter Kontrolle hatte.
    Kurz wehrte er sich gegen den Impuls, den Arm sinken zu lassen,

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