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PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

Titel: PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
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die sie in den Räumen mit den kreisrunden Türöffnungen gefunden hatten. Die Anstrengung der Teleportation hatte Schroeder den letzten Rest Kraft geraubt. Mit einem Ächzen sank er auf die Knie und verlor kurz das Bewusstsein.
    Als er wieder zu sich kam, nahm er zuerst Tamras Geruch dicht bei ihm wahr. Dann hörte er ihre Zähne, die heftig aufeinanderschlugen.
    Und sah das Licht, das die Flamme aussandte.
    Tamra kam auf die Füße, wich rückwärts. Bis an den Rand des Abgrunds.
    Schroeder streckte die Hand nach ihr aus, als könne er sie allein dadurch vor ihrem Schicksal bewahren. Sein Mund war schlagartig staubtrocken. Er krächzte eine Warnung, aber sie schien ihn nicht zu hören.
    Sie hatte den Blick auf die Flamme geheftet, die jetzt dicht vor ih-rer Stirn schwebte. Ihre Füße berührten die Kante des Abgrunds. Schroeder sah sie straucheln und hielt den Atem an.
    Dann durchfuhr ein Ruck die Flamme. Sie zischte vor, direkt auf Tamras Stirn zu. Erschrocken wich Tamra zurück. Ihr Fuß traf ins Leere, und für einen Moment lang schien sie den Kampf um ihr Gleichgewicht zu gewinnen. Ihre Arme ruderten durch die Luft.
    Dann war die Schwerkraft stärker als sie.
    Schroeder hechtete vorwärts, doch er kam zu spät. Vor seinen Augen kippte Tamra nach hinten und verschwand mit einem spitzen Aufschrei in der Tiefe. Mit ihr die Flamme.
    Hart kam Schroeder an der Kante auf dem Boden auf. Der Aufprall trieb ihm die Luft aus den Lungen. Er streckte den Arm in die Tiefe, aber es war längst zu spät. Tamras Körper war in dem undurchdringlichen Schwarz, das in den Abgründen lauerte, nicht mehr zu sehen.
    Nur ein winziges Licht erhellte wie eine Streichholzflamme eine handtellergroße Zone. Es zuckte in ekstatischem Rhythmus, stieg dabei in die Höhe.
    Direkt vor Schroeders Gesicht teilte es sich, und zwei Flammen schossen in entgegengesetzten Richtungen davon.
    Schroeder ließ den Arm sinken. Kraftlos fiel er in den Abgrund und berührte dabei das tintenartige Schwarz darin. Ein kalter Hauch rann über seine Haut. Schroeder spürte ihn kaum.
    Er ließ den Kopf sinken, bettete ihn auf dem anderen Arm.
    »Tamra!«, flüsterte er.
    Dann wurde es schwarz um ihn.
    Jason Neko stand noch immer an der Stelle, an der ihn die Flamme verlassen hatte, und versuchte sich klar zu werden, was geschehen war.
    Er war am Leben!
    Er hatte keine Ahnung wieso, denn bis zum Schluss war der Angriff der Flamme auf ihn genauso verlaufen wie bei allen anderen Opfern auch. Nur, dass sie ihn am Leben gelassen hatte.
    Er zermarterte sich den Kopf, warum dem so war, kam aber zu keinem Ergebnis. Sie hatte seinen Schädel nicht durchdrungen. Jedes Grübeln über den Grund dafür war müßig.
    Er riss sich aus seiner Erstarrung und ging ein paar Schritte in die Richtung, in der er Schroeder und Tamra vermutete. Er hatte Tamras Schrei gehört; einen Schrei, der nichts Gutes verhieß. Seine Knie zitterten ein wenig, aber es wurde besser, und so rannte er um eine Ecke, dann um die nächste.
    Und blieb aus vollem Lauf stehen.
    Schroeder lag an der Kante eines der Abgründe, wie niedergestreckt, einen Arm über der Leere baumelnd. Tamra war nirgends zu sehen.
    Nekos Kehle wurde eng.
    Er eilte zu Schroeder, zog ihn ein Stück von der gähnenden Tiefe weg und drehte ihn auf den Rücken. Eilig sank er neben ihm auf die Knie, um festzustellen, ob der Mutant noch am Leben war.
    Er war es. Eine einzelne Ader an seinem Hals klopfte in starkem und regelmäßigem Rhythmus.
    »Mister Schroeder!« Neko schlug ihm vorsichtig ins Gesicht. »Hören Sie mich?«
    Der Mutant rührte sich nicht.
    »Startac!« Noch einmal schlug Neko zu, diesmal auf die andere Wange, und endlich schlug Schroeder die Augen auf.
    Er wirkte kurz desorientiert, doch dann klärte sich sein Blick. Nur, um im nächsten Moment von den sich schließenden Lidern verdeckt zu werden.
    »Was ist mit Tamra?«, fragte Neko. Sein Inneres erzitterte, weil er die Antwort längst kannte.
    Schroeders Arm fiel in Richtung des Abgrunds. »Tot.«
    Neko gab sich keine Zeit, sich seiner Trauer bewusst zu werden. Mit einem energischen Ruck zog er Schroeder in eine sitzende Position. »Die Flammen werden noch mehr Menschen töten«, sagte er zwischen schmerzenden Kiefern hervor. »Wenn Sie mich nicht zu Mitrade bringen.«
    Schroeder kam soweit zu sich, dass er sich aufsetzen konnte. Sein Blick irrte in Richtung des Abgrunds, fokussierte dann Nekos Gesicht. Er brauchte eine Weile, bis seine Lippen eine Antwort formten,

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