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PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

Titel: PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
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wie eine massive, dunkelbraune Wand, die sich rasch nach oben aus der Optik schob. Das Gelände am Fuße des Abhangs war tatsächlich stabil, genau wie Muller es gesagt hatte. Breite, lavaähnliche Ströme schienen sich vor vielen Jahrtausenden in die Ebene ergossen zu haben und waren zu nachtschwarzem Gestein erstarrt. Auf einer dieser Gesteinsadern, die auf Schroeders angespannten Geist wie verkrampfte Muskeln wirkten, stand das Beiboot der Laren.
    Es sah flugtauglich aus. Nur die Stelle, auf der Schroeders Jäger explodiert war, wirkte wie eine geschwärzte Delle in der sonst unversehrten Hülle.
    »Sie wird sich über unser Kommen nicht gerade freuen, oder?«, fragte Neko von seinem Sitz im Hintergrund aus. Er war zu einer vertraulichen Anrede übergegangen, nachdem Tamra gestorben war. Schroeder hatte nicht die Kraft gehabt, es ihm zu verwehren.
    Das bisschen, was ihm noch geblieben war, reichte gerade aus, um seine Aufgabe zu erledigen. Halb wünschte er sogar, Mitrade dort unten möge die Nerven verlieren und schießen. Es würde seine Probleme ein für alle Mal lösen.
    Tamra.!
    Allein ihren Namen zu denken, trieb einen scharfen Dorn tief in Schroeders Herz. Der Schmerz in seinem Inneren war so unerträglich, dass er die Hände zu Fäusten ballte und die Fingernägel ins Fleisch bohrte. Er biss sich auf die Lippe, bis sie blutete, und presste das Bein gegen die Steuerkonsole seines Sitzes, sodass sich die scharfe Kante in die weiche Stelle über seinem Knie bohrte. Alles, damit der körperliche Schmerz den Schmerz des Verlustes über-strahlte, der ihn sonst schreiend in die Höhe getrieben hätte.
    Das Blut in seinen Ohren rauschte so laut, dass es alle anderen Geräusche im Inneren des Gleiters übertönte. Ein blinkender Punkt auf seinem Hauptschirm signalisierte ihm, dass Mitrade sie entdeckt hatte. Er beobachtete, wie sich bei dem gegnerischen Schiff die Waffensysteme ausrichteten.
    »Die wird doch nicht...« Neko klang ungläubig. Hastig schlug er mit der Faust auf den Sender des Hyperkom. »Mitrade!«, rief er. »Ich bin es, Jason Neko!«
    Aber es war bereits zu spät. Aus der Flanke des larischen Raumschiffs löste sich ein einzelner Schuss und raste direkt auf sie zu.
    »Das ist ein Laser-Torpedo!«, schrie Neko. Mit einem regelmäßigen, nervenaufreibenden Piepen gerade oberhalb der Hörschwelle zeigte das Radar, dass sie anvisiert waren.
    Schroeder riss die OT-12 in einer steilen Kurve nach oben, aber es nützte nichts. Das Torpedo folgte ihrem Ausweichmanöver mit einem elegant aussehenden Schlenker. Das Piepen verstummte kurz, setzte aber gleich darauf mit höherer Frequenz wieder ein.
    »Das hat keinen Sinn!« Schroeder stemmte sich aus dem Sessel. »Komm!«
    Er griff nach Nekos ausgestreckter Hand und teleportierte.
    Mitten in Mitrades Zentrale.
    Mit einem Ruck fuhr Tamra aus ihrer Ohnmacht auf. Kalte, zähe Finsternis hüllte sie ein.
    Schmerzen erfüllten sie mit solcher Gewalt, dass sie die Zähne aufeinanderbiss, bis sie knirschten. Sie tastete sich über den Leib.
    Das Baby!
    Mühsam richtete sie sich auf. Übelkeit überfiel sie in Wellen. Sie krümmte sich und übergab sich. Magensäure stieg ihr in der Nase hoch und brannte.
    Sie schaffte es, sich auf alle viere hochzustemmen. Ihr war schwindelig, aber die Übelkeit hatte für einen Moment nachgelassen.
    Ihr Leib zog sich in einem brutalen Krampf zusammen. Sie spürte warme Feuchtigkeit an den Schenkeln.
    Schluchzend aktivierte sie den Hyperfunk ihres Anzuges und rief um Hilfe.
    »So wie es aussieht, haben wir wenigstens eine kleine Verteidigungsmöglichkeit gegen die Angriffe der Flammen gefunden.« Ian Fouchou hatte einen der larischen Strahlenkarabiner in den Händen. Onmouts Leute hatten ein gutes Dutzend davon aus der ORTON-TAPH geholt. Die Waffe sah in seinen Händen klobig und hässlich aus, aber sie war im Moment ihre einzige Hoffnung im Kampf gegen die blauen Flammen.
    »Doktor Fouchou ist aufgefallen, dass die Flammen einen betäubten Menschen nicht angreifen«, nahm Captain Onmout den Faden auf.
    »Wie das?« Einer der Offiziere, die Fouchous Vortrag lauschten, hob die Hand wie ein Erstklässler. »Ich meine, ein Betäubungsschuss paralysiert das Nervensystem, oder etwa nicht? Wieso schreckt das die Flammen ab?«
    Fouchou bleckte die Zähne. »Wir wissen noch so gut wie gar nichts über die Flammen und die Art und Weise, wie sie die Menschen töten. Möglicherweise verursacht die Lähmung einer larischen Waffe einen

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