PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe
und als sie es taten, klang sie monoton. »Geht nicht. Zu schwach zum Springen.«
»Wir haben die Beiboote«, widersprach Neko. »Mit einem von ihnen können wir zu dem larischen Schiff fliegen. Kommen Sie.« Er zog Schroeder hoch.
Der Mutant stand nur eine Armlänge von der scharfen Kante entfernt und starrte auf die undurchdringliche Finsternis. Neko befürchtete kurz, er würde sich Tamra hinterherstürzen, doch dann durchlief ein sichtbarer Ruck den hageren Körper.
Schroeder sah Neko nicht an, aber seine Stimme gewann ein wenig an Stärke, als er sagte: »Gehen wir.«
Die Einsamkeit der Schiffszentrale trieb Mitrade-Parkk beinahe in den Wahnsinn. Einmal glaubte sie sogar, blaue Lichter zu sehen, die außerhalb des Schiffes dahingeisterten wie verlorene Seelen. Als sie die Außenkameras herumschwenkte und versuchte, einen Blick auf sie zu erhaschen, waren sie jedoch verschwunden.
Nichts als Ausgeburten ihrer überreizten und angestrengten Phantasie - ebenso wie das Singen des Hyperkoms, das ihr zeigte, dass jemand bei den Menschlingen versucht hatte, Kontakt mit ihr aufzunehmen.
Das Sen-Trook-Kabel in ihrem Hals hatte zu allem Überfluss auch noch angefangen zu jucken. Immer wieder war Mitrade versucht, ihre Fingernägel zu nehmen und sich die längst verheilte Wunde über dem wulstigen Ding aufzukratzen. Sie tat es nicht, weil sie fürchtete, sie könne die empfindlichen Fasern dadurch beschädigen. Die Vorstellung, dass das Wenige, was sie noch von einem Leichnam unterschied, zerstört werden könnte, ließ all ihre Nervenenden wie unter Strom stehen.
Unruhig wanderte sie in der Zentrale auf und ab, um der Anspannung Herr zu werden. Immer wieder fiel ihr Blick auf die Fern-steuer-Spinne, aber sie beherrschte sich. Die fremdartigen Impulse, die sie empfangen hatte, als sie Neko ferngesteuert hatte, waren einfach zu abstoßend gewesen, als dass sie es wagen würde, in der nächsten Zeit wieder Kontakt mit ihm aufzunehmen.
Irgendwie jedoch musste sie ihn in die Finger bekommen.
Sie blieb vor dem Kommandosessel stehen, den Zenon-Renkk innege-habt hatte, und das Bild des toten Vasallen erschien vor ihrem inneren Auge. Sie krallte beide Hände in die Haare und zerrte an ihnen.
Sie hatte den Hyperfunk abgehört und dabei herausgefunden, dass auch oben auf dem Plateau bei der ORTON-TAPH die Menschen starben, und zwar zu Dutzenden.
Was ging auf diesem Planeten nur vor? Und warum war sie selbst offenbar immun gegen das, was alle anderen zu töten drohte?
Sie wusste es nicht.
Aber die Vorstellung, dass sie dazu verdammt war, bald ganz allein auf diesem verfluchten Planeten zu sein, noch dazu in ihrem jämmerlichen Zustand, ließ Übelkeit in ihrer Kehle aufsteigen.
Verzweifelt ließ, sie die Hände sinken. Sie wollte sich gerade in Zenons Sessel fallen lassen, als ein Signal erklang. Einer der Holo-schirme erhellte sich.
Mitrade kniff die Augen zusammen.
Die Wand des Hochplateaus war auf dem Bild zu sehen. Und vor ihr, winzig gegen die riesigen Felsvorsprünge, schwebte ein larisches Beiboot in die Tiefe.
Mitrade schloss ungläubig die Augen und riss sie wieder auf. Eine Kennung der ORTON-TAPH.
Die Menschlinge kamen zu ihr?
Was hatte das nun wieder zu bedeuten?
»Und du bist sicher, dass das etwas bringt?« Onmouts Stimme war wieder einmal von den Störungen überlagert, die eine Kommunikation schwierig machten. Dennoch hörte Schroeder die Skepsis in seiner Stimme.
»Ich habe keine Ahnung, ob das was bringt, aber wir müssen alles versuchen«, antwortete er. »Solange die Larin Neko fernsteuert, kann er offenbar mit den Flammen kommunizieren.«
»Du meinst, er hört sie.«
»Wir wissen nicht, ob auch sie ihn wahrnehmen. Aber genau das wollen wir herausfinden.«
»Gut«, meinte der Kommandant schließlich. »Der Angriff scheint für den Moment vorbei zu sein. Hoffentlich hat Neko nicht recht mit seiner Vermutung, dass diese Biester die Frequenz erhöhen werden.
Tu, was du für richtig hältst. Vielleicht bringt uns das ja wirklich einen Schritt weiter.«
Schroeder unterbrach die Verbindung und konzentrierte sich auf die Ortungsgeräte der OT-12. Das Gefährt, das sie aus der ORTON-TAPH befreit hatten, war einiges größer als der Raumjäger, den er vor einigen Tagen gekapert hatte. Dennoch bereitete es ihm kaum Schwierigkeiten, ihn zu fliegen, da die wesentlichen Steuerungen ähnlich waren, und die Hypnoschulung, die er erhalten hatte, ausreichend.
Der Abgrund sah auf einem seiner Monitore aus
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