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PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

Titel: PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
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einem Ruck hob die Frau den Strahler an die Schläfe.
    »Nicht!« Fouchous Schrei kam gleichzeitig mit dem Schuss.
    Die Frau kippte vornüber, die Flamme wich ihrem Körper aus, indem sie nach oben jagte und unter der Decke innehielt. Fouchou griff zu, um die Leiche aufzufangen.
    Leiche?
    Er riss erstaunt die Augen auf. Die Frau war nicht tot!
    Vorsichtig ließ Fouchou sie zu Boden gleiten und warf dabei einen Blick auf den Strahler. Es war eine der larischen Waffen, die sie aus jenem Hangar der ORTON-TAPH geborgen hatten, in dem sich auch die beiden Beiboote befunden hatten. An ihrer Seite befand sich ein kleiner drehbarer Hebel, mit dem sich drei verschiedene Einstellungen vornehmen ließen.
    Die Flamme schwebte noch immer an Ort und Stelle, als müsse sie sich klar darüber werden, was sie jetzt tun sollte.
    Ohne sie aus den Augen zu lassen, hob Fouchou den Strahler auf. Die Flamme erzitterte - und verschwand dann.
    Fouchou ließ Luft durch die Zähne entweichen.
    Er sah auf die junge Frau zu seinen Füßen nieder. Ihr Atem ging regelmäßig und kräftig; es sah aus, als liege sie in einer tiefen Ohnmacht, aus der sie jedoch jederzeit wieder erwachen konnte.
    Bevor er überlegen konnte, was er mit ihr anstellen sollte, zirpte erneut der Hyperkom an seinem Arm. Diesmal kam die Verbindung lange genug zustanden, dass Fouchou erkennen konnte, wer ihn sprechen wollte.
    Er presste die Lippen zusammen.
    Es war Kelton-Trec.
    Fouchou vergewisserte sich, dass die Störungen noch immer kein Gespräch zulassen würden. Dann schulterte er die bewusstlose Frau, um sie in Sicherheit zu bringen.

Vierundzwanzig
    »Jason!« Tamra keuchte auf, als plötzlich Schroeders gesamtes Gewicht wieder auf ihren Schultern lastete.
    Neko hatte den Mutanten losgelassen und sprang nun vor, der Flamme entgegen. »Verschwindet!«, rief er. »Ich halte sie auf.«
    Schroeder schien ein wenig Kraft zu schöpfen, denn die Last auf Tamras Schultern wurde geringer. Er hob den Kopf, sagte jedoch nichts.
    Tamra sah, wie sich die Flamme Neko näherte.
    Neko hatte keine Angst.
    Seltsamerweise schienen die Impulse, die die Menschen rings herum in helle Panik versetzen konnten, auf ihn keine Auswirkung zu haben.
    Das Wesen schwebte heran. Langsam liefen kleine Wellen über seinen winzigen Körper, wie helle Blitze, die von seinem stumpfen Ende ausgingen und sich oben an der spitzesten Stelle zu größter Helligkeit sammelten. Ohne darüber nachzudenken, streckte Neko die Hand aus.
    »Nein, Jason!«, flüsterte Tamra hinter ihm.
    »Ihr sollt verschwinden!«, gab er zurück, ohne den Blick von dem fremden Ding vor seinem Gesicht abzuwenden. Die Flamme tanzte gegen seine Fingerspitzen. Neko zuckte zurück. Es war eine eigenartige Berührung gewesen, kalt und doch irgendwie lebendig. Ein sachtes Kribbeln rann ihm von den Fingern bis hinauf zum Ellbogen.
    Die Flamme verharrte dicht vor seinem Gesicht, als warte sie auf etwas. Ihr Licht durchwanderte jetzt alle Töne der Blauskala. Neko hob erneut die Hand, und diesmal ließ er es zu, dass das Ding nicht nur seine Finger berührte, sondern auch seine Handfläche, dann den Unterarm. Überall, wo es in Kontakt mit der Haut kam, fühlte er ein leichtes Prickeln. Die Flamme wanderte weiter an seinem Arm hinauf. Als sie seinen Hals erreichte, zuckte er zusammen, aber das fremdartige Wesen ließ sich nicht mehr beirren. Mit einem einzigen kurzen Zucken sprang es hinauf in Nekos Gesicht und setzte sich mitten auf seine Stirn.
    Schroeders Kopf schien zerspringen zu wollen, obwohl die panikerzeugenden Impulse der Flamme sich jetzt offenbar auf Neko konzentrierten. Mit äußerster Anstrengung wehrte der MonochromMutant sich gegen eine Ohnmacht, die wie ein grauer, undurchdringlicher Schleier am Rande seines Blickfelds lauerte. Er löste sich von Tamras Arm.
    Sie warf ihm einen kurzen Blick zu, schaute dann wieder zu Neko, dem die Flamme in diesem Moment wie ein Irrlicht den Arm hinauftanzte.
    »Hilf ihm!«, flüsterte sie. Schroeder sah Tränen in ihren Wimpern glitzern.
    Er hatte keine Ahnung, wie.
    Mit zusammengebissenen Zähnen griff er nach ihrem Arm. Sie schaute alarmiert auf, ihre Lippen formten sich zu einem abwehrenden O, aber es nützte ihr nichts.
    Ohne sie nach ihrem Einverständnis zu fragen, teleportierte er sie fort.
    Er kam nicht weit. Ein, zwei Gänge höchstens, schätzte er. Direkt vor ihnen, in kaum einem Meter Abstand, klaffte ein Abgrund, der in seiner Form und in seinem Durchmesser denjenigen ähnelte,

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