PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe
Flammen griffen wieder an!
Halb wünschte er sich, diese kleinen Biester würden ihn finden und als Opfer auswählen. Seine Probleme wären dann auf einen
Schlag gelöst. Wie es sich wohl anfühlte, wenn sich solch ein fremdes Wesen in sein Gehirn bohrte? Ob es dort ähnliche Strukturveränderungen auslöste wie an Haut oder Schädelknochen? Fouchou schalt sich einen Narren, weil er diese Fragen wälzte. Er hatte wirklich Wichtigeres zu tun. Er trat auf den Gang hinaus und blickte sich um.
Tamra sah die Flamme in dem Durchgang auftauchen, sah ihr rhythmisches, blaues Flackern. Im nächsten Moment stöhnte sie unter dem Ansturm der Panik auf, die ihren Leib überschwemmte wie eine Sturzflut.
»Sie ... manipulieren unseren ... Geist«, hörte sie Neko keuchen. Es gelang ihr, sich umzuwenden und ihn anzusehen. Sein Gesicht war verzerrt, als leide er starke Schmerzen.
Langsam, wie ein Raubtier, das sich seiner Beute sicher war, schwebte die Flamme näher.
Tamra spürte Schroeders Hand auf ihrer Schulter. Halb erwartete sie, das inzwischen vertraute Ziehen der Entmaterialisierung zu fühlen, doch es kam nicht. Stattdessen stieß Schroeder einen gequälten Schrei aus.
Er taumelte gegen sie, und sie musste ihn stützen. Genauso blass war er, wie bei ihrem ersten Besuch in dem Kathedralenschiff. Tamra brauchte all ihre Kraft, um seinen hageren Körper nicht fallen zu lassen. Dankbar registrierte sie, dass Neko herbeisprang und ihr half.
»Sein Gehirn reagiert wahrscheinlich noch viel empfindlicher auf die Panikimpulse der Flammen«, vermutete er, während er sich Schroeders linken Arm um die Schulter legte.
Schroeders Kopf sank auf die Brust, als sei er ohnmächtig geworden. Dass er jedoch nach wie vor bei Bewusstsein war und unter den mentalen Impulsen litt, zeigten die Worte, die er zwischen den Zähnen hervorstieß. »Weg... hier.«
Mit vereinten Kräften schleppten Tamra und Neko ihn den Korridor entlang, und langsam, beinahe neugierig folgte ihnen die Flamme.
Sie liefen um eine Ecke, um eine zweite. Kurz verloren sie die Flamme aus den Augen, aber Tamra war sich klar darüber, dass sie kaum eine Möglichkeit hatten, ihr zu entkommen, solange Schroeder nicht teleportieren konnte.
Auf einmal ertönte das kindliche Wimmern wieder.
Tamra stellten sich die Nackenhaare auf. Ihr Herz klopfte schmerzhaft, jedoch nicht vor Angst, sondern von der körperlichen Anstrengung. Vor ihren Augen tanzten Feuerräder, und durch sie hindurch sah sie, wie sich keine fünf Meter entfernt die Flamme um eine Ecke schob.
Diesmal zögerte sie nicht, sondern griff an.
Fouchou beobachtete, wie ein etwa vierzigjähriger Mann aus Dekombor von einer der Flammen gebannt wurde und schließlich tot zu Boden sank. Er schaute fasziniert der Teilung der Flamme zu und folgte mit den Blicken ihrem Flug zur Decke.
Im selben Moment, als das blaue Leuchten gänzlich erlosch, lief eine junge Frau um die Ecke des Gangs. Ihr war ebenfalls eine der Flammen auf den Fersen. Mit wissenschaftlichem Interesse registrierte Fouchou, dass bei ihr offenbar die paralysierende Wirkung der Flammen nicht funktionierte. Dennoch stellte die Flamme sie, genau in dem Moment, als sie von einem geschlossenen Schott in ihrer Flucht gebremst wurde. Langsam drehte sie sich um.
Die Flamme schwebte dicht vor ihrem Gesicht und pulsierte sacht.
»Rühren Sie sich nicht!«, rief Fouchou. Seine Gedanken rasten auf der Suche nach einem Mittel, die Frau zu retten, doch ihm wollte nichts einfallen. Er sah zu, wie sie mit der Rechten nach dem Strahler an ihrem Gürtel tastete.
Die Flamme schwebte auf und ab, dann zuckte sie ein Stück näher an das Gesicht der Frau heran.
»Tun Sie doch was!«, beschwor sie Fouchou. Sie löste die Halterung des Strahlers, und mit langsamen Bewegungen zog sie die Waffe aus ihrem Holster.
»Ich weiß nicht, was«, rief Fouchou. Er machte einige Schritte vorwärts in der Hoffnung, er könne die Flamme von der Frau ablenken und auf sich aufmerksam machen. Es gelang ihm jedoch nicht.
Er hob die Arme und wedelte damit in der Luft herum. »He!«, schrie er. »Komm her!«
Aber die Flamme reagierte nicht wie ein normales Raubtier. Es schien, als nehme sie Fouchou überhaupt nicht wahr. Selbst als er direkt hinter sie trat und sie mit dem Zeigefinger anzustoßen versuchte, ignorierte sie ihn.
Nachdenklich sah er auf seine kribbelnde Fingerspitze.
Die Flamme rückte noch ein Stück näher auf die Frau zu, und damit überschritt sie die Grenze. Mit
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