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PR Posbi-Krieg 04 - Der Milliardenmörder

PR Posbi-Krieg 04 - Der Milliardenmörder

Titel: PR Posbi-Krieg 04 - Der Milliardenmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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sonderlich wohl bei dem Gedanken, dass uns eigentlich die Hände gebunden sind«, sagte der hagere Leutnant. »Ich will Sie nicht kritisieren, Großadministrator, aber wir haben gelernt, uns nur auf uns selbst zu verlassen.«
    »Wir begeben uns in die Höhle des Löwen«, erwiderte der Ter-raner. »Also tun wir gut daran, uns wie ein Löwe zu verhalten.«
    »Sir?« Der Hagere kniff die Brauen zusammen. Es war offensichtlich, dass er nicht verstand, wovon Rhodan redete. Als er sich mit der Hand übers Kinn rieb, raschelte es wie Sandpapier.
    Erst jetzt registrierte Rhodan bewusst, was ihm schon vorher aufgefallen war. Nicht nur das grobporige Gesicht des Leutnants, auch die tief in ihren Höhlen liegenden Augen und der im Vergleich zum restlichen Körper voluminös geratene Brustkorb weckten Erinnerungen in ihm.
    »Ein Löwe ist ein terranisches Raubtier«, erklärte er. »Heutzutage gibt es in freier Wildbahn wieder mehrere Dutzend genetisch nachgezüchtete Exemplare ...«
    Dieses Gesicht irritierte ihn; der Blick der Augen, von unten herauf, bohrend im einen Moment, im nächsten unschuldig, als könne der Leutnant kein Wässerchen trüben.
    »Leutnant Harrison Hainu ist Kampfpilot, einer der Besten in unserer Flotte!« Oberleutnant Fei sah sich endlich bemüßigt, den Mann vorzustellen. »Eigentlich sollten die höchsten Auszeichnungen des Imperiums an seiner Brust stecken, wäre er nicht so schrecklich bescheiden.«
    Der Leutnant lächelte verlegen.
    »Hainu?«, wiederholte Rhodan. »A Hainu?« Die Ähnlichkeit war da, wohl nur für jemanden, der Tatcher a Hainu, den Marsgeborenen der a-Klasse, persönlich gekannt hatte, aber sie ließ sich nicht leugnen.
    »Nur Hainu, Sir!«
    »Sind Blutsverwandte von Ihnen zum Mars ausgewandert?«
    Harrison Hainus Augen wurden unnatürlich groß, sein Gesicht verwandelte sich in eine von Licht und Schatten zerfurchte Kraterlandschaft. »Ich habe nie davon gehört«, antwortete er stockend. »Ist das für Sie wichtig, Sir?«
    »Tatcher a Hainu und ich kannten uns gut«, bemerkte Rhodan ausweichend. »Er gehörte dem Mutantenkorps an und ging Mitte des vierten Jahrtausends in ES auf.«
    »Sein Geist wurde Teil der Superintelligenz? Mann ... wenn das wahr ist, dann ...« Harrison Hainu merkte gar nicht, dass Rhodan sich abwandte, weil Captain Olexa in Begleitung weiterer Elitesoldaten die Zentrale betreten hatte.
    Kurz darauf kam Mondra.
    Verduto-Cruz folgte ihr fast auf dem Fuß. Sein Gesicht glänzte schweißnass, die kranzförmige Haarpracht stand drahtig in alle Richtungen ab, und das Gelb der Lippen leuchtete schrill wie eine Signalfarbe. Die Erschöpfung war ihm deutlich anzusehen, zugleich wirkte er überdreht, denn sein Körper aktivierte die letzten Reserven.
    Mit einer unwilligen Geste zeigte er auf die beiden Posbis, die das Hauptschott flankierten. »Wer ist so verrückt, diese Kampfmaschinen zu aktivieren? Wir brauchen sie nicht - und was in ein paar Tagen sein wird, kann niemand vorhersehen. Wollen Sie eine Materialschlacht provozieren, Rhodan? Posbis gegen Posbis? Das halten wir dann genau so lange durch, wie es dauert, unser Schiff zu ato-misieren.«
    »Sie treiben Raubbau mit Ihrer Gesundheit«, erinnerte Rhodan den Laren.
    Cruz starrte ihn herausfordernd an. »Kümmern Sie sich um Ihre Angelegenheiten, ich bin für meine zuständig. Die BOX ist nahezu startbereit, das wollten Sie doch von mir hören.«
    Die Hiobsbotschaft kam von Nano Aluminiumgärtner. Er meldete
    sich über Funk.
    »Perry, BOX-1122-UM könnte starten - allerdings halte ich es für sinnvoll, damit zu warten.«
    »Warum?«
    »Ich habe unbekannte Impulse angemessen. Eine Störung, während die Projektoren der Halbraumfelder testweise von der Zentrale aus angesprochen wurden. Für die Dauer von zweieinhalb Nano-sekunden war eine Reflexion zu verzeichnen, die nicht den normalen Parametern entspricht.«
    »Bitte Klartext, Nano. Ich habe kein Interesse daran, biopositro-nische Gedankengänge nachzuvollziehen.« Rhodan wandte sich zu Mondra um, doch sie schüttelte den Kopf, war sich also ebenfalls nicht im Klaren, worüber der Posbi redete.
    »Wir haben etwas an Bord, das höchstwahrscheinlich nicht an Bord gehört.«
    »Bist du sicher?«
    »So sicher ich bei einem Wahrscheinlichkeitskoeffizienten von achtundsechzig Komma drei Prozent sein kann. Der Rückmeldung der Projektoren auf einer der Standardfrequenzen ging ein undefinierbarer Impuls voraus.«
    »Eindeutig und unmissverständlich, Nano!«,

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