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PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

Titel: PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Böhmert
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Flackern entstand in der Luft, ein Schwirren. Licht. Materie. Formte sich zu einer gewaltigen, glatten Röhre. Wabernd erst, zitternd. Dann glatt, glänzend.
    Tawe tat alles weh. Jetzt, dachte er, jetzt der Stempel, der verfluchte Stempel.
    Aber irgendwann verhedderte er sich in den komplexen Strukturen, und jeder Versuch, die Sache zu flicken, ließ ihn fahriger werden.
    Er löste die misslungene Komponente auf.
    Crykom war noch da. »Du musst dich nicht mit diesem Stempel abplagen. Wir rechnen gerade einen neuen durch. Einen einfacheren. In wenigen Stunden ist er fertig. Ruh dich lieber so lange aus.«
    Tawe zog die Fühler durch die Mandibeln, blinzelte. »Lass mich in Ruhe«, sagte er. Und konzentrierte sich erneut.
    Als Tamra wieder in ihrem Anzug steckte, sah sie die Zahl der entgangenen Anrufe. Oh-oh, dachte sie. Sie waren natürlich alle von Startac.
    »Endlich meldest du dich!« Er klang erleichtert. »Ich hab gesehen, dass du irgendwo bei diesem Festplatz bist, aber als du nicht reagiert hast, dachte ich, ich will dich lieber nicht stören ... Alles in Ordnung mit dir?«
    »Geht so. Bin ein bisschen verkatert.« Sie rieb sich die störrischen Haare. »Eine heiße Dusche wäre nicht schlecht.«
    »Ja. Hör mal. Ich habe mit Tibala geredet. Ich weiß Bescheid.«
    »Oh.« Sie holte tief Luft. »Wie geht es Tawe?«
    »Mies. Er vergräbt sich in seiner Arbeit. Er... Tamra, er wird innerlich verbrennen, wenn er so weiter macht.«
    Sie dachte an Startacs viel zu viele Teleportationen auf Terra Incognita. Er wusste, wovon er sprach. »Mist. Ich hab ihm gesagt, er braucht Zeit, sich zu besinnen.«
    »Tibala meint, du solltest kommen.«
    »Gut. Ich komme. Ihr seid im Imago-Saal?«
    »Nein. In der Bibliothek. Wir wollen noch ein bisschen wühlen.«
    »Alles klar.« Sie sah sich um. Hinter den flackernden Lichtern und den von unten erleuchteten Rauchschwaden deutete sich eine Ahnung von Morgenlicht an. Nach einigen Schlucken Wasser und einer Katzenwäsche flog Tamra los.
    Als sie in der Psi-Fabrik ankam, dämmerte es. Überall auf dem Hof und den Dächern standen Ueeba-Männer beisammen. Sie flüsterten, schwiegen, scharrten. In der Bibliothek fand Tamra nur Startac vor. »Tibala ist bei Tawe in der Krankenstation. Er ist vorhin zusammengebrochen.«
    »Schlimm?«
    »Er ist von der Wand gestürzt dabei, hat sich aber anscheinend nicht weiter verletzt. Er ist entkräftet, doch ansonsten geht es ihm gut. Körperlich.«
    Sie nickte. »Die ganze Fabrik scheint schon auf den Beinen.«
    »Für heute Morgen war Crykom angekündigt. Er ist schon da. Redet mit Pokou. Ach, das weißt du vielleicht noch nicht: Sie wollen die letzte Komponente auf Perry abstimmen. Eine Vereinfachung. Alles ist darauf ausgerichtet, dass heute die letzte Komponente fertig wird. Und jetzt liegt der Favorit, der Topforscher, in der Krankenstation!« »Moment, nicht so schnell. Perry Rhodan und die Komponente? Wie das?«
    Schroeder seufzte. »Das auf die Schnelle erklären geht nicht. Sagen wir es so: Perry ist einmal in eine Organisation berufen worden, die sich die Ritter der Tiefe nannte. Ihren Mitgliedern wurde eine Aura aufgeprägt. Die Ritteraura. Es handelt sich um ein psionisches Muster, über das er nach wie vor verfügt, und dieses Muster lässt sich irgendwie mit der letzten Komponente verknüpfen.« Er grinste. »War das allgemeinverständlich genug?«
    Tamra blähte die Backen, blies aus. »Danke, Sir. Keine weiteren Fragen. Das Universum ist groß und voller Wunder.«
    Sie sahen sich an. In dem Schweigen hörte Tamra ihr Herz einen einzelnen, kräftigen Schlag machen. Und du, Startac, bist eins davon, dachte sie. Ein zäher, verschlossener, angegrauter, wunderbarer Mann.
    Er hatte sie auf dem Herzberg in Ruhe gelassen. Trotz seiner Besorgnis. Ohne irgendwelche Vorwürfe. Sie schluckte und sah sich
    um. »Und? Irgendwas Interessantes gefunden?«
    »Eine alte Beschreibung dieser Stadt hier in der Nähe.« Er zuckte die Schultern. »Tibala schien deswegen ganz aus dem Häuschen. Besonders wegen irgend so einem grünen Museum.«
    Tamra bekam eine Gänsehaut. »Wo ist diese Beschreibung?«
    »Was davon noch übrig ist, hat er mit in die Krankenstation genommen. Diese Bibliothek hier ist in einem erbärmlichen Zustand.«
    In der Krankenstation lag Tawe in einer Ecke auf dem Bauch und rührte sich nicht.
    »Schläft er?«, fragte Tamra.
    »Ja. Er ist völlig am Ende. Hier, schau.« Tibala hob eines von Tawes Beinen an und ließ es wieder los.

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