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PR Posbi-Krieg 06 - Die Schöpfungsmaschine

PR Posbi-Krieg 06 - Die Schöpfungsmaschine

Titel: PR Posbi-Krieg 06 - Die Schöpfungsmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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hatten, und führte ihn durch das in seinen Augen haarsträubende
    Gewirr des Schiffes. Allein hätte er sich hier nur unter großen Mühen, wenn überhaupt, zurechtgefunden.
    Der Weg führte durch unerklärlich schmale Schächte und unverständlich breite Gänge, über Rampen, durch leere Hallen und kleine Räume voller fremdartiger Geräte. Manchmal führte ein Gang steil nach oben, nur um dann um 180 Grad abzuknicken und wieder in die Tiefe zu streben. Hin und wieder befand sich eine Abzweigung zu einem anderen Gang nicht in der Seitenwand, sondern in der Decke oder dem Boden des Weges.
    Und das alles in völliger Schwerelosigkeit und Dunkelheit.
    Verduto-Cruz erreichte schließlich eine besonders abgeschirmte Kabine, in der sich Einrichtungsgegenstände befanden, die eigens für seine Bedürfnisse konstruiert worden zu sein schienen. Ein Bett mit viel zu hohen Pfosten, ein zu niedriger Stuhl, etwas, das man mit viel gutem Willen für einen Tisch halten konnte. Hinzu kam eine -allerdings einwandfrei funktionierende - Hygienezelle.
    Und eine Tür, wie er interessiert feststellte, die über kein Schloss verfügte. Wozu auch? Wohin sollte der Bewohner dieser Kabine sich schon begeben? Zum einen wurde er von einem Posbi überwacht, zum anderen würde er in diesem für organische Lebewesen kaum begehbaren Schiff ohne Hilfe nicht weit kommen.
    Er befürchtete, dass dieser Raum für die nächsten Tage oder Wochen seine Heimat, sein Refugium sein würde. Aber es störte ihn nicht. Von diesen unangenehmen Begleiterscheinungen würde er sich seinen größten Triumph nicht verderben lassen.
    Das Zittern im Boden wurde stärker. Verduto-Cruz ging davon aus, dass die BOX soeben gestartet war. Übertragungsgeräte, die ihm zeigten, was außerhalb dieses Raums oder auch des Schiffes passierte, gab es nicht. Seine einzige Verbindung zur Außenwelt war Kohurion.
    Aber er konnte sich auch so denken, was geschehen war. Die Umstellung der Posbi-Kommando-Kodes war endlich abgeschlossen, und die 8000 Einheiten, die für den Finalen Angriff auf Altera gedacht waren, erhoben sich von den Landefeldern.
    Das Imperium von Altera würde bald endgültig Geschichte sein.
    Der alte Lare bedauerte ein wenig, dass er den Start der Flotte nicht auf eindrucksvollere Art und Weise miterleben konnte. Was hätte er dafür gegeben, das Bild sehen zu können, wie 8000 Fragmentraumschiffe gleichzeitig dem Weltraum entgegenstrebten, 8000 Würfel mit identischer Kantenlänge von zwei Kilometern, aber 8000-fach verschieden aufgrund ihrer zahllosen Auf- und Anbauten sowie der Auswüchse auf den Würfelflächen, der Türmchen, schwenkbaren Antennen, Plattformen, Kuppeln, Kugeln, und Ausleger, so unterschiedlich, wie man es sich nur vorstellen konnte, und so verfremdet, dass sie kaum noch als Würfel zu erkennen waren.
    Ein lautes Knirschen und Ächzen verriet ihm, dass die Fragmentraumer mit hohen Werten beschleunigten.
    Und noch etwas bedauerte er - dass es nicht mehr möglich sein würde, die Welten des Imperiums in den Trovent der Laren einzugliedern. Die Posbis würden von ihnen nichts übrig lassen. Es sei denn, es gelang ihm oder vielleicht auch Kat-Greer, den Posbis die Reste des Imperiums Altera als Eigentum der Laren zu definieren.
    Doch diesen Nachteil musste er nicht nur in Kauf nehmen, er tat es bereitwillig. Genau, wie der Erste Hetran es selbst befohlen hatte.
    Jeden Augenblick musste es so weit sein. Jede Sekunde würde der Fragmentraumer den Übertritt in den Linearraum vollziehen. Und bei einer Distanz von Orombo nach Altera von 7060 Lichtjahren würde die Flugzeit etwa vier Tage betragen.
    Noch vier Tage, und der Untergang des Imperiums Altera würde beginnen und sich nicht mehr aufhalten lassen.
    Es dauerte eine Weile, bis Verduto-Cruz es überhaupt bemerkte, und zuerst glaubte er, sich zu täuschen. Er lauschte in sich hinein, versuchte, die Schwingungen abzuschätzen, die sich vom Boden seiner Kabine in seinen Körper fortpflanzten. Ich täusche mich, dachte er. Meine Einbildung spielt mir einen Streich.
    Aber schließlich, nach einigen Minuten, war jeder Zweifel ausgeschlossen.
    Die Vibrationen wurden schwächer.
    Das konnte nur eins bedeuten.
    Der Beschleunigungsflug der BOX - und vielleicht auch der der gesamten Posbi-Flotte - war unterbrochen worden.
    Was geschah hier?
    »Kohurion«, sagte er zu dem Roboter, der seit dem Augenblick, da sie die Kabine betreten hatten, reglos an einer Wand stand. »Was ist passiert? Wieso treten wir den

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