PR Posbi-Krieg 06 - Die Schöpfungsmaschine
vor...«
»Gegen Laren und Posbis?«, fragte Wokong.
Major Koblenz nickte. »Wir wissen noch nicht, welche Absprachen zwischen diesen beiden Parteien herrschen. Aber weder die Laren noch die Posbis werden ewig zaudern, sondern schon bald mit ganzer Schlagkraft zur Stelle sein! Insbesondere, da ihnen nun Fort Kanton wieder gehört.«
Wokong rechnete mit dem Nachsatz, den der Staatsmarschall ausgesprochen hätte: Das System, das Sie preisgegeben haben!
Aber er blieb aus.
Der Admiral musterte den Major aus zusammengekniffenen Augen. Allmählich wurde ihm klar, worauf dieses Gespräch hinauslief. »Die Lage ist also katastrophal?«
»Zumindest wird sie im Festwerk der Legion Alter-X als desaströs beurteilt. Staatsmarschall Michou . den, wie ich zugeben muss, die
Legion selbst mit auf den Schild der Macht gehievt hat ... gebärdet sich von Tag zu Tag starrköpfiger, blinder gegenüber der wahren Gefahr.«
»Und die wäre?«
»Michou plant ganz offensichtlich für sein Volk den Untergang mit Glanz und Gloria«, überging der Major seine Frage. »Die Psychologen der Legion haben eine erschütternde Diagnose erstellt. Michou verliert allmählich den Verstand.«
Michou, dachte Wokong. Nicht mehr der Staatsmarschall oder Staatsmarschall Michou. Einfach nur Michou.
Er vermochte durchaus zwischen den Zeilen zu lesen.
»Vielleicht war Administrator Ismaels Weg der Verständigung doch der richtige«, sagte Koblenz nachdenklich.
»Eine Verständigung mit den Posbis?«
»Falls es denn eine gibt«, gestand der Major ein. »Zumindest mit den Laren erscheint sie nicht ganz unmöglich.«
»Kommen Sie endlich zur Sache, Koblenz. Ich bin nicht der Mann, der wie eine Katze um den heißen Brei schleicht.«
Der Geheimdienstler atmete tief ein. »Die Köpfe der Legion haben schweren Herzens beschlossen«, sagte er schließlich, »die Fronten zu wechseln.«
Admiral Wokong lachte leise auf. »So kurz vor dem Finale? Ist es dafür nicht schon längst zu spät?« Aber jetzt war ihm endgültig klar, worum es hier ging, und er würde jede Gelegenheit ergreifen, das Imperium Altera vor der Vernichtung zu retten, und sei sie noch so gering. »Wo hält der Staatsmarschall sich zurzeit auf?«, fragte der Taktiker in ihm, der mit der Analyse der Lage beginnen musste.
»In seiner Gefechtszentrale in TRIANGOLO 001.«
»Hoch über Neo-Tera . wie wollen Sie ihm da Einhalt gebieten? Sie können ja nicht einmal mit ihm sprechen. Ich bezweifle, dass er Ihre Anrufe entgegennehmen wird.«
»Es gibt eine Möglichkeit«, erwiderte Koblenz bedächtig. »Eine einzige, aber sehr einfache.«
»Ismael«, sagte Wokong.
Koblenz nickte. »Der Administrator wird im Festwerk künstlich im Koma gehalten. Wir könnten ihn aufwecken.«
»In einem künstlichen Koma?« Der Admiral schloss kurz die Augen. »Warum überrascht mich das nun nicht im Geringsten? Michou hat ihn auf elegante Art und Weise aus dem Weg geräumt, ohne sich die Finger schmutzig zu machen.«
Koblenz war eher der schweigsame Typ. Er schüttelte nur den Kopf.
»Die Legion hat das veranlasst?«
»Ja. Wir wollten Michou Gelegenheit geben, die Kriegsangelegenheiten so zu regeln, wie es im Sinne des Imperiums lebensnotwendig ist. Mit harter Hand, ohne Furcht vor den Opfern, die das Überleben der kommenden Generationen heute sichern müssen.«
Es war an der Zeit, gewisse Fronten zu klären. »Und Sie haben festgestellt, Major, dass das nicht der richtige Weg ist?«
»Sie haben Recht, Admiral. Schluss mit dem Geplänkel.« Zum ersten Mal glaubte Admiral Wokong, so etwas wie Leben in den Augen des Majors zu sehen. »Das Umfeld der Legion Alter-X sieht die Dinge mittlerweile anders. Die Legion wird ihren gewählten Administrator nun aufwecken. Und Ismael rückhaltlos offen über die Dinge in Kenntnis setzen, die geschehen sind. Nicht nur die höchstrangigen Vertreter der >Menschdemokraten< und der >Partei Hei-matkampf< sind in den Plan eingeweiht, sondern auch hochdekorierte Militärs und Vertreter der Legion Alter-X.«
»Sie sprechen von einem Staatsstreich, Major.«
»Nein. Ich spreche davon, den gewählten Vertreter unseres Volkes vor den Machenschaften eines Putschisten zu schützen.«
»Und Sie brauchen mich dafür.«
»Michou hält alle Fäden der Macht in der Hand. Etwa die Hälfte der Legion steht hinter uns. Falls es uns gelingen sollte, Ismael aufzuwecken, brauchen wir jemanden, dem das Militär vertraut. Der Ansehen bei den Streitkräften hat. Jemanden wie Sie,
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