PR Posbi-Krieg 06 - Die Schöpfungsmaschine
Anton Ismael tun können, oder auch der angebliche Großadministrator Perry Rhodan, an dessen Identität Wokong noch immer zweifelte?
Ebenfalls nichts. Die Maschinenteufel verhandelten nicht. Sie kamen, stellten ihre verdammte Frage nach dem Wahren Leben, griffen an und zerstörten und vernichteten.
Als das leise Summen ertönte, mit der seine Zellentür sich öffnete, blickte er überrascht auf. Man hatte ihm erst vor wenigen Minuten die Schale mit dem Onotsch gebracht Alle acht Stunden - schätzte er
- bekam er eine neue Ration; genau konnte er es nicht sagen, man hatte ihm nicht nur seine Uhr, sondern auch alles andere abgenommen. Er trug lediglich eine dünne Häftlingsmontur am Leib.
Er drehte zur Türöffnung um.
Verwundert runzelte er die Stirn.
Da war niemand.
Zögernd erhob er sich und machte einen Schritt zum Eingang.
Was für ein Spiel trieb der Staatsmarschall? Wollte er sich den Schauprozess ersparen und ihn auf der Flucht erschießen lassen?
Diesen Gefallen würde er Michou nicht tun. Selbst, wenn er die Zelle verlassen konnte - ihm war klar, dass ihm niemals die Flucht aus dem Festwerk gelingen würde.
Im nächsten Augenblick fühlte er sich von hinten von starken Armen gepackt.
Deflektoren!, durchzuckte es ihn. Soldaten mit Deflektoren!
Etwas wurde ihm über den Kopf gestülpt, und er konnte nichts mehr sehen. Verzweifelt wehrte er sich gegen die Umklammerung, konnte den Griff jedoch nicht abschütteln. Dann legten sich Energiefesseln um seine Handgelenke und zwangen sie auf seinen Rük-ken.
Jemand ergriff ihn, zerrte ihn vorwärts. Sie wollen kein Risiko eingehen und nichts dem Zufall überlassen, dachte er, und haben die Flucht, bei der ich erschossen werde, minutiös geplant.
Er fragte sich kurz, warum Staatsmarschall Michou solch einen Aufwand mit ihm trieb und ihn nicht einfach an Ort und Stelle erschießen ließ. Alles andere hätte man auch später arrangieren können. Welcher Hahn würde in dieser schweren Zeit schon nach seinem Schicksal krähen?
Die Männer, die ihn hielten, blieben stehen. Jemand zog ihm die Haube vom Kopf. Er kniff die Augen zusammen; sie benötigten ein paar Sekunden, bis sie sich an die blendende Helligkeit gewöhnt hatten.
Er befand sich nicht in irgendeinem dunklen Loch oder in der Konverterkammer, in der man eine Leiche umgehend verschwinden lassen konnte, sondern in einem schlicht eingerichteten, aber geräumigen Büro.
Verwirrt starrte er in das Gesicht des Mannes, der hinter dem Schreibtisch saß.
»Koblenz?«, krächzte er.
Der Major nickte, und Admiral Wokong spürte, dass man ihm die Handfesseln abnahm. Er streckte die Arme aus und bog sie durch, um wieder Gefühl in ihnen zu bekommen.
»Admiral«, sagte der zweitmächtigste Geheimdienstler, der auf Gonda die Rolle von Staatsmarschall Michous Stellvertreter ausfüllte. Seine Stimme klang gefühllos wie eh und je.
»Will Ihr Chef sich nicht die Hände schmutzig machen?«, fragte Wokong. »Überlässt er die Drecksarbeit seinem besten Mann?«
Koblenz schüttelte bedächtig den Kopf. »Es ist nicht so, wie Sie denken.«
»Wie ist es dann?«
»Sind Sie über die Lage informiert?«
»Die Versorgung mit Nachrichten war in meiner Zelle ein wenig
... eingeschränkt«, erwiderte Wokong ironisch.
»Dann erlauben Sie mir, Sie ins Bild zu setzen. Altera hat zu den Waffen gerufen, Flüchtlingsraumer sind von überallher ins Alte-ra-System unterwegs. Der Vormarsch der Posbis ist zum Glück aus noch ungeklärten Gründen ins Stocken geraten .«
Wokong runzelte die Stirn. Was hatte das zu bedeuten? Das hörte sich nicht an, als wollte der Major sich nach seinem letzten Wunsch erkundigen.
»... doch dafür haben an der Southside-Flanke die Laren angegriffen«, fuhr Koblenz fort. »Fort Blossom ist gefallen, Administrator Ho wurde von den Laren-Truppen hingerichtet, und einige andere Stützpunkte auf dem Weg nach Altera geben über die Hyper-funk-Relais keine Antwort mehr.«
Wokong runzelte die Stirn. Das hörte sich an, als wäre der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben worden. Laren und Posbis . welcher Zusammenhang bestand da, falls überhaupt? Aber die Laren brachten immerhin einen Vorteil. Mit ihnen konnte man verhandeln, ihnen konnte man sich unterwerfen. Er war im Gegensatz zu Michou nicht der Meinung, dass man mit fliegenden Fahnen untergehen musste. Wenn man überlebte, konnte man den Kampf an einem anderen Tag fortsetzen.
»Im Altera-System bereitet man sich auf die letzte Schlacht
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