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PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt

PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt

Titel: PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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gedreht. Nun – dieses Gefühl kannte er. Viele Raumschiffe nutzten aus ökonomischen Gründen unterschiedlich gepolte Vektoren.
    »Willkommen im Chronontischen Büro«, sagte die Frau. Sie deutete in den riesigen Raum. Er war sicher dreißig Meter lang und ebenso breit. Oberhalb gab es eine zweite Arbeitsebene, die durch ein weiß strahlendes Energiegitter vom unteren Bereich abgetrennt war.
    Mit der Erfahrung vieler Jahre schätzte Perry Rhodan, dass hier normalerweise zwei bis drei Dutzend Menschen Dienst taten. Jetzt allerdings war der Raum leer. Bis auf Wiesel und ihn sowie die beiden Chrononten.
    Aprinder Curebanas kratzte sich an ihren Schläfen und zog vorsichtig ein hauchzartes Etwas vom Kopf.
    »Eine reine Vorsichtsmaßnahme«, sagte sie, als sie Perry Rhodans verwunderten Blick bemerkte. Sie zupfte weiter an dem nahezu unsichtbaren Überzug. Er ließ sich ganz leicht von ihrem Körper lösen. Sie zerknüllte ihn und warf ihn in ein offenes Gefäß, eine Schüssel, in der das Gazematerial gut sichtbar verbrannte. »Wären wir ungeschützt wie ihr, litten wir unter denselben Zeitanomalien.«
    Arpinder Curebanas zog ihre Stiefel von den Beinen und schleuderte sie achtlos in eine Ecke des Raums. Wohlig seufzend fläzte sie sich in ein Schwebesofa. »Nehmt Platz!«, forderte sie Wiesel und Rhodan auf. »Hier können wir euch alle Annehmlichkeiten des Roten Imperiums bieten. – Du wolltest einen Tee, Perry? – Ich lasse dir einen Gravy Wind zubereiten. Er stammt aus den Anbaugebieten südlich von Leyden City. Möchtest du Milch und Zucker?«
    »Beides.« Der Terraner war froh, sich endlich setzen zu können. Das Gefühl der Desorientierung verstärkte sich. Alles drehte sich um ihn.
    Das sparsam gehaltene Schalt-Terminal an der hinteren Wand des Zimmers, die neongrün leuchtenden Konturlinien mehrerer großer Holotanks, Schreibtische, Stühle, Steuerkonsolen, ein Schwerkraft-Aquarium, gefüllt mit grimmig dreinblickenden Fischen… Dies alles wirkte terranisch – und war dennoch ganz anders.
    War es die Erschöpfung, die ihn nun übermannte? Aber warum fühlte er sich dann so aufgelöst, warum kamen angesichts dieser spröden Frau frivole Gedanken hoch?
    Wiesel hatte sich ins Abseits begeben. Er setzte sich in Respektabstand zu Rhodan auf den Boden, auf den weichen und flauschigen Teppich, zog die Knie an und schwieg.
    »Hier ist dein Tee«, sagte Hojat Boyd, der sich seit ihrem Eintreten im Hintergrund gehalten hatte. Er schob Rhodan eine bunt glitzernde Tasse vor die Nase. Der Unsterbliche griff danach. Heißes Wasser sprudelte in dem Behälter, ein Teebeutel sprang hoch und nieder.
    Rhodan kicherte unterdrückt. »Ein springender Teebeutel. Wie nett.«
    »So?« Arpinder Curebanas überkreuzte die Beine und sah ihn streng an. Sie schien keinen Spaß zu verstehen.
    Es fiel Rhodan unendlich schwer, sich auf seine Gesprächspartnerin zu konzentrieren. Seine Blicke glitten immer wieder über ihre wohlgeformten Brüste hinab, hinab zu den Hüften und ihrem geschmeidigen Hintern. Er konnte ihre Scham riechen.
    »Ich liebe dich«, hörte sich Perry Rhodan sagen. »Ich möchte dich haben.«
    »Ach ja?«
    Selbst jetzt wollte in ihr kein Lachen aufsteigen. Trotz dieses Angebots blieb sie ernst. Arpinder spielte mit ihm, sie machte sich wohl über ihn lustig.
    »Es geht bald vorbei, Perry«, sagte Hojat Boyd und legte ihm schwer eine Hand auf die Schulter. Zwei seiner Fingernägel waren überraschend lang und an den Spitzen mit Kunststoffnoppen versehen. »Der Übergang zeigt stets lästige Nebenerscheinungen.«
    »Greif mich nicht an!«, schrie Rhodan. Der Dicke hatte ihn mit irgendetwas gestochen.
    Der Terraner wollte aufstehen und ihn zur Rechenschaft ziehen. Wie konnte er es bloß wagen, ihn während seines Liebeswerbens zu unterbrechen! Arpinder war seine Traumfrau. Das Wesen, dem er seit Jahrtausenden nachlief. Ein Engel, perfekt, so schön, dass er weinen wollte.
    Rhodan heulte drauflos. Er schämte sich nicht dafür. Angesichts dieser Frau war es jede Träne wert, vergossen zu werden. Ach, wie er sie liebte…
    »Wir nennen dieses Phänomen Zeitrausch«, fuhr Boyd ungefragt fort. »Es macht aus den nüchternsten Zeitgenossen feurige, enthemmte Zornbinkel, und aus extrovertierten Künstlerseelen stille, in sich verschlossene Geschöpfe. Die Effekte sind unberechenbar. Du musst gleichmäßig atmen, Perry; dann hört es bald wieder auf.«
    Was sollte aufhören? Er fühlte sich pudelwohl! Glücksgefühle machten

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