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PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt

PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt

Titel: PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Traum sein könnte und dass ich stattdessen irgendwo in einem Lager der Regulartruppen liegen könnte, angeschlossen an Traumgeräte, die mir schöne Ideen vorspiegeln. Dass du nicht real bist; dass du ein Programm bist, mit dem man mir irgendwelche Geheimnisse entlocken will…«
    Amaya schob ihm einen Finger vor den Mund, drückte den Plasmawurm sachte beiseite und brachte ihn sanft zum Schweigen. »Lass es nicht so weit kommen, dass du dich in diesem Wahnsinn verlierst. Wir beide sind real, glaub mir.«
    »Hast du Beweise?« Er lachte bitter.
    »Nein. Ich kann dir lediglich meinen Glauben anbieten. Und ein wenig Hoffnung.«
    »Das sind schwache Verbündete. Haben sie den Anjumisten jemals geholfen?«
    »Sie sind alles, was uns geblieben ist.« Amaya ging an ihm vorbei, blickte hinauf ins sternenübersäte Firmament. Judas folgte ihr mit leisen Schritten.
    »Das Leben ist schön«, sagte sie und lehnte sich gegen seine Schulter.
    »Mag sein.« Judas’ Stimme klang mit einem Mal kalt. »Ich werde ihn töten, sollte ich ihm nochmals begegnen«, sagte er.
    »Wen meinst du?«
    »Perry Rhodan. Ohne ihn wäre dies alles niemals passiert.«

32
Der Erzbischof
    Tamtaram. Tamtaram. Tamtaram.
    Seine Schritte klangen diesmal… glücklich. Die Leere der Kathedrale war an diesem Tag bei Weitem nicht so schwer zu ertragen wie während der letzten Monate und Jahre.
    Was kümmerte es ihn, dass zur heutigen Morgenlesung gerade mal elf Menschen erschienen waren. Und ein AIG, ein Alles Insgesamt Gemeinsam. Der Erzbischof hatte keine Ahnung, was den Ungläubigen hierher getrieben hatte. Doch Pum achtete selbst minderes Leben – wer war er, dass er die Weisheit der Einen Gottheit anzweifelte?
    Er blieb stehen, plötzlich desorientiert, und presste den Kopf gegen das kühle Metall des schweren Beschlags, mit dem er Tag für Tag den Glockenturm verriegelte. Die Schmerzen an seinen Schläfen wurden schlimmer. Irgendetwas stimmte mit ihm nicht. Eine Krankheit des Geistes nagte an ihm, so viel wusste er.
    Aber er musste Leben und Leid hinnehmen, wie sie kamen. Seine Heilung lag in Pum. Die Eine Gottheit hatte immer ein offenes Ohr für die Kranken und Siechen. Sie würde ihren Erzbischof niemals im Stich lassen.
    Der Bote war gekommen, das hatten ihm die Nalwax-Zwillinge nach dem Ende des gemeinsamen Ablassgebets geflüstert. Sie hätten es erzählt bekommen, so sagten sie. In Wirklichkeit, so vermutete der Erzbischof, hatten sie gesündigt und die Nachricht aus einem der verwerflichen Trivid-Sender erfahren. Doch Pum würde es dieses eine Mal verzeihen. Denn der Bote hieß Perry Rhodan, und er war stigmatisiert. Er trug das Zeichen der Unsterblichkeit an und in sich.
    Selbstverständlich hatte ihn Bavo Velines, der Abgesandte des Bösen, augenblicklich für sich vereinnahmt. Er würde ihn herumreichen und mit all dem Prunk, den das vermaledeite Rote Universum zu bieten hatte, zu blenden und zu locken versuchen.
    Aber wenn dieser Rhodan der Wahre Bote Des Einen Gottes war, würde er allen Versuchungen widerstehen und den Weg ins Licht finden. Hierher, in den Tempel von Pum, der in sich verzehrten Gottheit.
    Und wenn Rhodan gar nicht wusste, was und wen er suchen musste? Vielleicht hatte er keine Ahnung, dass es eine Kathedrale für Pum in Leyden City gab! Immerhin existierten mehr als 200 verschiedene Glaubensgemeinschaften in der Stadt, und alle zeigten sie dem Suchenden die falschen Wege.
    Dem Erzbischof fröstelte. Was, wenn Perry Rhodan an die Menetekelnden Symphaions geriet oder an die Judaischen Armäer oder gar an den Bund der Sephtiten, die von ihren Gläubigen weder Hingabe noch Opferbereitschaft noch Exerzitien erwarteten, sondern schlicht und einfach Liebe?
    Was für ein grässliches, entartetes Konzept!
    Er zog seine Kutte hoch und sah zu, dass er weiterkam. Er musste alle Mitglieder der kleinen Gemeinde besuchen und sie dazu bringen, nach dem Boten Ausschau zu halten. Die heidnischen Glaubensgemeinschaften hatten dumme und geistig schwerfällige Anführer. Sie würden Rhodan nicht als jene Person erkennen, die er darstellte.
    Sie waren nicht mit jener großen Weisheit begabt, die der gnädige Gott Pum ihm geschenkt hatte.
    Der Erzbischof verließ des Reflektorium und machte sich schnurstracks auf den Weg zu den Nalvax-Zwillingen. Sie würden das Wort weiterverbreiten und dafür sorgen, dass sich jeder Einzelne der ungefähr zwanzig Mann starken Gemeinschaft auf die Suche nach dem Unsterblichen machen würde. Und wenn er in

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