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PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt

PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt

Titel: PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Pressesprecher blickte ihn entsetzt von der Seite her an.
    »Ja.«
    Unruhe machte sich breit. Es war, als hätte der Terraner eine bis dato perfekt abgelaufene Inszenierung durch einen unerwarteten Zwischenruf unterbrochen. Er blickte auf die Nachrichtenmänner und -frauen hinab, taxierte sie einen nach dem anderen. »Vernunft der Zukunft« hatte sich sogar den Luxus geleistet, zwei Vertreter zu schicken. Eineiige Zwillinge; Frauen von atemberaubender Schönheit, deren Haut fahl wie der Mond war.
    »Ich weiß noch viel zu wenig über Leyden City, über Siamed und seine Bewohner. Aber während des Anflugs sah ich viele Bauten, die – wie man mir mitteilte – von Druuf bewohnt werden. Meiner Schätzung nach beanspruchen diese sogenannten Intropolen mindestens ein Drittel des Wohnraums in Leyden City.« Rhodan fixierte die Schwestern, eine nach der anderen. »Warum habe ich noch keinen einzigen Druuf zu Gesicht bekommen? Warum sitzt keiner von ihnen unter euch?«
    Er sah verwirrte und betroffene Gesichter. Die Gesichtsblässe der Zwillinge wandelte sich zu einem sanften Rot. Und er erhielt keine Antwort.
    Ein Gleiter mit abgerundeten, fragilen und nach allen Seiten hin beweglichen Schwingen, die merkbar einem Vogelgefieder nachempfunden waren, brachte sie vom Raumhafen ins Stadtzentrum. Rauchgläser reduzierten die Spiegelreflexe der Ulym-Flechten auf ein Minimum.
    Die gläsernen Filigranbauten rings um sie wirkten so zerbrechlich, dass man meinen konnte, sie würden jeden Augenblick in sich zusammenstürzen. Auf einem einsamen Lichtstrahl, wenige Meter dick, balancierte ein Gebäude in Eiform, das sich langsam um die Längsachse drehte. Es war wohl das höchste von allen. Starke Scheinwerfer beleuchteten es punktuell und ließen es wie mit Sommersprossen gesprenkelt wirken.
    Runde, sanfte Formen beherrschten die Stadt. Viele Gebäude wirkten aus einer Flughöhe von lediglich zwanzig Meter wie von Spinnensekret überzogen. Tatsächlich fanden sich lange, durchhängende Seile, die von Turm zu Turm reichten und keine sichtbare Funktion ausfüllten.
    Die Druuf-Intropolen waren von diesem Gesamtkonzept ausgenommen. Sie machten auf Perry Rhodan immer mehr den Eindruck von Fremdkörpern, die nur widerwillig in die Gesamtstruktur der Stadt übernommen worden waren.
    »Man bringt uns also zuerst in ein Hotel?«, fragte er zum wiederholten Mal. »Und ich muss warten, bis Bavo Velines Zeit für mich findet?«
    »Tut mir leid, Perry.« Farashuu, die sich seit ihrer Ankunft auf Druufon im Hintergrund gehalten hatte, drückte ihm vertrauensselig den Arm. »Er hat viel zu tun.«
    »Glaubst du etwa, ich nicht?« Rhodan schob das Mädchen unwirsch beiseite, plötzlich vom Frust gepackt.
    Irgendwo, ganz nahe und doch so fern, tobten die Kämpfe der freien Völker der Milchstraße gegen die Terminale Kolonne TRAITOR. Und er war nicht dort, wo er sein sollte. Er hechelte einem Wunschtraum hinterher, einer vagen Hoffnung.
    Einer Hoffnung, die nun durch Empfänge, Pressekonferenzen, Gespräche, offiziöses Getöse und bürokratische Erschwernisse einen Anstrich zu bekommen drohte, der ihm gar nicht gefiel.
    »Dort kannst du Bavo Velines sehen«, sagte Farashuu mit sehnsüchtig klingender Stimme. Sie deutete zur Seite, hinab auf einen spiralförmig hochgezogenen Turm, der von riesigen, tanzenden und sich stetig drehenden Riesenblättern umgeben war.
    Auf den Blattflächen zeigte sich das Gesicht eines gütig wirkenden Mannes in seinen Fünfzigern.
    Entschlossenheit. Ernsthaftigkeit. Ein starker Wille.
    Das alles glaubte Rhodan auf dem ersten Blick zu erkennen. Graue Augen, ein schütterer, weißer Haarkranz, der anachronistisch wirkte angesichts der Möglichkeiten, die die Implantationsmedizin sicher auch im Herrschaftsgebiet des Roten Imperiums bot.
    Er ähnelte in gewisser Weise Crest, dem Arkoniden. Seinem ersten Mentor.
    Bavo Velines folgte den allgemein üblichen Gesetzen einer guten Selbstvermarktung. Sein hageres dunkelbraunes Gesicht, das Alter, die Krähenfüße um die Augen und Lachfalten rings um den Mund waren beste Voraussetzungen, um als gemütlich und dennoch kompetent durchzugehen. Als eifriger Arbeiter, der auch mal Spaß verstand, der aber das Wohl des Volkes über alles stellte.
    »Können wir anhalten?«, fragte er Farashuu. »Ich möchte spazieren gehen. Wir haben ohnehin nichts zu tun. außer auf den Ruf des großen Zampano zu warten.«
    »Wie bitte?« Die Kindersoldatin atmete blubbernd aus. »Du verwendest manchmal

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