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PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon

PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon

Titel: PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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ein Wesen von höherer Intelligenz? Wie würde es sich auf den Verstand, auf das Bewusstsein auswirken?
    Je länger er nachdachte, umso mehr Fragen formten sich in ihm. Der Anfang war vielversprechend, aber eben nur ein Anfang. Aber war es nicht interessant, dass die beiden wichtigsten Projekte nahezu gleichzeitig den Durchbruch erzielt hatten? Der erste lebende Filiat war entstanden ... und die Symbionten hatten das Transpathein stabilisiert.
    Die Zukunft würde glorreich sein. Herrlich. Überwältigend.
Das Jahr 15 der Innerzeit
    Bavo Velines tauchte die Hand in das Transpathein.
    Die Haare auf dem Handrücken richteten sich auf. Eine Gänsehaut entstand auf den Armen und lief den Rücken hinunter. Sein Nacken kribbelte. Tausend Neuronen zündeten in seinem Gehirn.
    Er atmete tief ein. Die Luft roch nach würzigen Leharen-Blüten. Er spürte jede einzelne Knospe in weitem Umfeld. Eben implodierte ein Blütenstängel und schickte die Pollen auf die Reise. Bavo roch es im selben Moment, als es geschah.
    Die Denkmaterie schärfte seine Sinne. Ein ganzes Universum tat sich vor ihm auf. Er glaubte, seine Sinne würden bis zum frei schwingenden Ende des Kosmos jagen, und wusste zugleich, dass es Einbildung war.
    Die Symbionten schwammen zu seiner Hand, absorbierten die Sauerstoffmoleküle, die an Bavos Haut hafteten, und sprengten die winzigen Luftblasen zwischen Nageln und Fingerkuppen.
    Einen flüchtigen Augenblick lang, auf jener halb unbewussten Ebene seines Verstandes, die erst der Kontakt mit dem Transpathein aktivierte, dachte Bavo mehr als zehn Jahre weit zurück, an jenen Moment, als er zum ersten Mal die Symbiose-Fähigkeit der Fliegen entdeckt hatte, die Isaih Patollo umschwirrt hatten. Inzwischen hatte Quinn genetische Ableitungen gezüchtet, die weitaus kleiner und effektiver als diese Tierchen waren.
    Velines dachte unter Hochdruck und genoss es, gleichzeitig über den Kristallberg zu rennen, jeden Schritt setzte er mit traumwandlerischer Sicherheit. Jeden reifen und deshalb scharfkantigen Stein mied er. Sein Gehirn verarbeitete die Informationen seines optischen Sinnes mit unfassbarer Schnelligkeit und Präzision. Bavo sprang über einen Abhang, drehte sich in der Luft, wirbelte Salti schlagend in die Tiefe und nutzte den Schwung der Landung, um einen Kristall aus dem Berg zu brechen.
    Das Transpathein mobilisierte ihn, es gab ihm mehr Kraft und ausdauernde Schnelligkeit, als er es jemals für möglich gehalten hätte. Er musste sich zurückhalten, dieses Wundermittel nicht der breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Doch er wusste, welche Stimmen sich dann erhoben hätten: die der ewigen Nörgler und Zweifler, die Stimmen der kühlen Vernunft, die propagieren würde, dass nun die Zeit der Rückkehr gekommen war. Das Transpathein ist das Ziel unserer Suche, die Vollendung dessen, weshalb wir in das Rote Universum übergewechselt sind. Wir händigen es Perry Rhodan aus, und eine Armee aus Supersoldaten wird gegen die Terminale Kolonne kämpfen.
    So würden sie sprechen, die Narren, die Unfähigen, die Jammerer, die zurück in die Heimat wollten, nach siebzehn langen Jahren.
    Nur siebzehn Jahre! Er, Bavo Velines, würde Zeit brauchen, viel Zeit, Jahrhunderte der Vorbereitung womöglich. Eine Zeitspanne, die diese Kleingeister überforderte. Sie vermochten nicht, groß zu denken. Weitläufig. Warum sollte man sich mit dem puren Transpathein zufriedengeben, ohne es in großem Maßstab nutzbar zu machen?
    Die Versuche, die Denkmaterie in einer überragenden Waffentechnologie nutzbar zu machen, standen erst am Anfang. Es blieb doch Zeit... ...Zeit...
    ... Zeit, die Bavo Velines zur Verfügung stand. Von heute an bis in alle Ewigkeit.
    Von heute an bis in alle Ewigkeit, dachte der Velines-Filiat und sprang erneut.
    Von heute an bis in alle Ewigkeit, dachte das Velines-Original im kryogenischen Schlaf.
    »Mutter?«
    Isaih Patollos Stimme war kaum hörbar, nur ein Hauch. Er bückte sich und berührte die schweißglänzende Stirn. Armana Ashish lag reglos auf dem Boden.
    Die zahllosen Lichtquellen in der Decke des Wohnraums leuchteten jedes Detail der makaberen Szene in brutaler Deutlichkeit aus. Armana lag neben dem elegant geschwungenen Tisch, von dem Tropfen aus Sura-beeren-Wein auf den Boden klatschten. Eine riesige blutrote Lache breitete sich um das umgestürzte Glas auf der Tischplatte aus. Die Oberfläche schillerte silbrig rot.
    Mauro Quinn wankte auf seinen Sohn zu. »Es ist nicht das, was du denkst. Sie

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