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PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon

PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon

Titel: PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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bist seit zehntausend Jahren im All unterwegs und hast alles schon mal gesehen. Klasse! Ich aber nicht.«
    »Dreitausend.«
    »Was?«
    »Keine zehntausend Jahre. Es ist gerade mal etwa dreitausend Jahre her, dass ich mit der STARDUST-Rakete zum Mond gestartet bin.«
    Wiesel blieb stehen, doch die Finger hämmerten weiterhin auf der fahlen Schädelplatte. »Soll das witzig sein?«
    Rhodan entwand Wiesels Fingern den Knochen. »Ich kann dieses Klackern nicht mehr hören. Und nein, die Bemerkung sollte nicht witzig sein. Auch ich sehe immer wieder vor mir, wie dieser Dengko operiert wird, und natürlich frage mich, wie Menschen dazu fähig sein können.«
    Das Baby flog durch die Luft, auf das Feuer zu. Rhodans Zähne knirschten aufeinander, während dieser Gedanke wie ein Schreckgespenst durch seinen Kopf jagte. Es war schon lange her, länger noch als der Start ins All, als er davon gehört hatte. Die kleinen Ärmchen wirbelten in der Luft. Und Perry Rhodan hatte es niemals vergessen können. Der Soldat lachte. Er wusste, dass einige Gefangene zusahen. Man hatte es ihm erzählt, ihm und den anderen beim Militär, aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges, aus Deutschland, aus einem Konzentrationslager, in denen ein gesamtes Volk hatte ausgelöscht werden sollen. Irgendwo schrie jemand, und der Soldat lachte. Ja, der Mensch, der Terraner, war dazu fähig, wenn es nur die Umstände möglich machten.
    »Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf«, sagte Rhodan leise.
    Wiesel schaute ihn fragend an. »Glaubst du daran?«
    »Schon lange nicht mehr. Wir haben uns weiterentwickelt und ...« Rhodan stockte. Und es muss wohl nur neue unglückliche Umstände geben, damit wir wieder zurückfallen. Operationen von Fremdwesen ohne Narkose als Unterhaltungsprogramm? Wo ist der Unterschied zu einem Soldaten, der ein Neugeborenes, das als lebensunwert angesehen wird, ins Feuer wirft?
    »Und?«, fragte Wiesel.
    Die beiden schwiegen, bis das Rhodan inzwischen bekannte Summen und danach Aunpauns Stimme erklang. Die junge Druuf bat darum, eintreten zu dürfen.
    Sie genehmigten es, und die Tür öffnete sich.
    Gerade als Aunpaun den Raum betrat, steckte sie einen der dürren, an eine Brotscheibe erinnernden Fladen in den kleinen Mund. Sie trug zwei rote Schutzanzüge in den Händen und legte sie auf einer der Schlafmulden ab. »Wir erreichen bald das Sonnensystem des Planeten Depura Dengko. Die WIR IM MITTAG ALLER wird sich in den Ortungsschatten des äußersten Planeten begeben und abwarten, bis eine sichere Passage möglich ist. General Goyl Pok schickt euch diese Schutzanzüge. Er bittet euch, sie überzuziehen und mit ihm auf ein Beiboot zu wechseln, das bei der ersten Gelegenheit den Planeten ansteuern wird. Unterwegs werde ich euch in die Bedienung der Anzüge einweisen.«
    »Schmeckt es gut?«, fragte Wiesel.
    Aunpaun wandte ihm das vordere Augenpaar zu. »Der Translator muss versagt haben. Ich sagte, dass General Goyl Pok euch bittet...«
    »Das habe ich verstanden«, stellte der Gauner aus München klar. »Ich spreche von diesem Zeug, das du immer isst. Schmeckt es gut?«
    Wortlos zog die Druuf eine Scheibe aus der Tasche ihres Gürtels und reichte sie Wiesel. »Das Marentahm enthält alle für unseren Körper notwendigen Vitamine und Nährstoffe. Für Terraner ist es nicht schädlich, wenngleich es Konzentrate gibt, die besser auf eure Biologie abgestimmt sind.«
    »Du verstehst immer noch nicht«, sagte Wiesel. »Ich wollte nur etwas höflich sein und über belanglose Dinge reden. Essen, das Wetter, all so etwas.«
    »Na ja«, sagte Aunpaun. Es schien ihr Lieblingswort zu sein. Zumindest übersetzte es der Translator immer so. »Auf Depura Dengko herrscht Gluthitze, wie fast immer, seit die Intervallbomben des Roten Imperiums gefallen sind und die klimatischen Bedingungen aus der Kontinuität geschleudert haben.«
    Wiesel nahm die Scheibe und biss hinein. Er kaute geräuschvoll. »Das Zeug ist hart.«
    Die junge Druuf wandte ihren hünenhaften Körper um. »Ich werde euch zum Beiboothangar führen, nachdem ihr die neuen Schutzanzüge angelegt habt. Ich warte draußen.«
    Rhodan und Wiesel zogen die Kombinationen an, die offenbar für Terraner geschneidert waren. Sie passten sich automatisch ihren Körperkonturen an; Rhodan vermutete, dass man im Roten Imperium hierfür spezielle Moleküle entwickelt hatte. Die Anzüge glänzten rot, waren jedoch von grünen Streifen durchzogen.
    Kaum verließen Rhodan und Wiesel die Kabine, löste sich

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